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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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persönliches Bankkonto off-planet, dachte Mercedes, blieb aber stumm. Und das ist ein hübsches Sümmchen. Ich konnte bereits für meine gesamte Familie und einen großen Teil meiner entfernteren Verwandten Passagen off-planet buchen. Und darüber hinaus wird mir immer noch genug übrig bleiben, um auch nachher recht angenehm leben zu können. Wenn ich es auch vorziehen würde, besser zu leben und nicht nur »einigermaßen angenehm«.
    »Die Vereinigten Staaten sind allerdings besorgt«, fuhr der Botschafter fort, »wo dieses Geld hinfließt.«
    »Jetzt reicht es!«, brauste Mercedes auf. »Es ist schon schlimm genug, wieder Tausende von euch Gringos hier zu haben. Aber das hier ist immer noch ein souveränes Land«, darunter verstand der Präsident so etwas wie ein persönliches Lehen , »und unsere internen Angelegenheiten gehen Sie überhaupt nichts an.«
    Da Mercedes diesen lästigen Fragen ein Ende bereiten wollte und sehr wohl wusste, dass die Vereinigten Staaten meist hilflos reagierten, wenn man die Imperialismus-Karte spielte, fuhr er fort:
    »Es ist tatsächlich schon schlimm genug, Sie nach wenigen, kurzen Jahren der Freiheit wieder hier zu haben. Wie viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte imperialistischen Diebstahls braucht es denn noch, ehe Sie uns diesmal in Frieden
und Armut wieder verlassen? Das würde ich wirklich gerne wissen.«
    Der Botschafter, der sich mit diplomatischen Plattitüden wesentlich wohler fühlte, wurde von Mercedes’ offensichtlichem Wutausbruch überrascht und noch mehr davon, dass man ihm und seiner Regierung Imperialismus vorwarf.
    Taylor andererseits blieb nicht nur ungerührt, sondern war genügend in der Dritten Welt herumgekommen, um zu wissen, dass »souveränes Land« in solchen Auseinandersetzungen gewöhnlich nicht viel mehr als »persönliches Hoheitsgebiet« bedeutete. Taylor wusste darüber hinaus auch, dass ein beachtlicher Teil der Weltbevölkerung unter amerikanischem und europäischem Kolonialismus wesentlich besser gelebt hatte als unter ihren eigenen Regierungen.
    Wie viel Mühe würde es wohl bereiten, für einen rechtzeitigen Abgang dieses Politikers zu sorgen?, sinnierte Taylor. Nicht sehr viel. Andererseits hat jeder Mensch einen Punkt, wo sein Appetit gesättigt ist. Wenn wir Mercedes eliminieren, muss sein Nachfolger sich doppelt so sehr anstrengen, um sein Konto zu füllen. Trotzdem, eine Überlegung wäre es wert …
    Aber diese Gedanken behielt er für sich und sagte nur: »Mr. President, Panama bekommt alles und in den Mengen, die wir versprochen haben. Wenn wir im Augenblick nicht genau die Qualität liefern können, die wir uns beide gewünscht hatten, bekommen Sie doch im Allgemeinen einsetzbares Gerät, das in mancher Hinsicht für Panama viel besser geeignet ist als das bei anderen, moderneren Konstruktionen der Fall gewesen wäre. Es gibt in diesem Land kaum eine Brücke, die einen M-1-Tank tragen würde, wohingegen die leichten chinesischen Tanks nicht nur die Brücken befahren können, sondern, da es sich um Amphibienfahrzeuge handelt, das nicht einmal immer müssen.«
    Mercedes zuckte die Achseln und dachte dabei: Der Unterschied ist nur der, ihr diebischen Schwachköpfe, dass ich die versprochenen M-1-Tanks, wenn sie hier eingetroffen wären,
für gutes Geld an Argentinien und Brasilien hätte verkaufen können. Anschließend hätte ich um ein Trinkgeld chinesische und russische Tanks kaufen und die Differenz in die eigene Tasche stecken können. Und für die Munition hätte ich auch einen guten Preis gekriegt.
    »Und im Übrigen schicken wir Panama ein paar Waffensysteme, die sonst niemand bekommt.«

Vieques, Puerto Rico
    Ohne zu wissen, weshalb das so war, hatte McNair die Angewohnheit, während Schießübungen zu singen. Die Veteranen der Brückenmannschaft wussten das aus langer Erfahrung. Und die wenigen Neuen hielten es für sehr seltsam.
    Er hatte auch eine ganz ordentliche Stimme, aber das machte es für die neuen Matrosen nicht weniger seltsam, ihn aus voller Kehle singen zu hören:
    So zog im Frühjahr ich hinaus,
auf meinem Schiff, im Dienste meines Königs …
    Aber die Verblüffung unter den neuen Besatzungsmitgliedern war nichts im Vergleich zu dem, was sie empfanden, als sich eine kräftige Frauenstimme anschloss:
    Meine Liebste ließ ich zurück an Land
und ihre Schwüre, dass ihr Herz nur mir gehöre …
    McNair verstummte sofort und drehte sich in die Richtung um, aus der die Frauenstimme gekommen war. Aber was er gehört

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