Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
Gelände zwischen hier und David ab. Berichte über Feindbewegungen und fordere Artilleriebeschuss auf feindliche Gruppierungen an, die dir den Eindruck machen, dass sie vorhaben, die Straße zu uns zu benutzen.«
Roderigo nickte, war aber so benommen, dass er sich nicht gleich in Bewegung setzte.
»Hab ich einen Tölpel großgezogen? Geh! Jetzt gleich!«
»Si, Mama.« Der alte Mann ging eilig hinaus, um seine Söhne und Enkel um sich zu scharen.
Dignas Blick wanderte zu Tomas weiter. » Señor Herrera, Sie nehmen Ihre Gruppe und begeben sich zu den Stellungen, die wir zum Schutz der Brücke ausgehoben haben. Sie werden an den Flanken von Kavallerie gedeckt werden. Treffen Sie abschließende Vorbereitungen zur Sprengung der Brücke, aber wir halten sie so lange, bis ich den Befehl gebe.«
Ehe Herrera hinausgehen konnte, sagte Digna: »Augenblick noch, Tomas. Edilze, ich möchte, dass die Geschütze Position D einnehmen. Du wirst deinem Onkel Roderigo Feuerschutz geben, bis der Feind auf minimale Schussweite
an dich herangekommen ist. Anschließend möchte ich, dass du vorrückst und deine Geschütze Señor Herreras Einheit an der Brücke zur Verfügung stellst.«
Edilze nickte bloß, tat das mit so viel Zuversicht, wie das die Umstände erlaubten, und wandte sich dann zum Gehen. Als Edilze und Herrera den Raum verließen, hörten sie, wie Digna weitere Befehle erteilte und dazwischen das Trommeln von Pferdehufen von Roderigo und seiner Truppe, die zur Front zogen.
»Belisario, du sicherst den Fluss nördlich der Brücke. Vladimiro, deine Jungs übernehmen den Süden und den Westen. Achte besonders auf die Furt beim Sanchez-Anwesen.
Ihr anderen sammelt eure Leute und euer Material am Übungsplatz. Los!«
Ein Gut, über das Panama im Überfluss verfügte, waren junge Arbeitskräfte. Die hatte man dazu eingesetzt, um um den Kern der Ortschaft David einen Wall aus gestampfter Erde zu errichten. Der Wall war ein wenig unregelmäßig, ragte aber im Durchschnitt fünf Meter über die Erde und beinahe zehn über den tiefsten Punkt des nach vorne gerichteten Grabens (einer »Fosse«), aus dem man die Erde für den Wall ausgehoben hatte.
Als Binastarions Heerschar den Wall an dessen nordöstlichem Quadranten erreichte, mussten die Posleen in den vorderen Reihen, alles Normale, feststellen, dass der Druck ihrer Artgenossen von hinten sie in den Graben drängte. Die meisten brachen sich beim Sturz die Beine und schnaubten und brüllten jämmerlich. In einiger Distanz schwebten die Gottkönige in ihren Tenar uninteressiert ein Stück über dem Niveau der Wälle über der Heerschar. Der Verlust von ein paar Normalen mehr oder weniger hatte nichts zu bedeuten. Sie würden dem Volk weiterhin dienen, wenn auch nur als Thresh.
Von innerhalb der Wälle kamen Geräusche, die Binastarion für Panik hielt. Geräusche, die in den Ohren des Gottkönigs Musik waren.
Aus den inneren Bereichen der Stadt waren Schüsse zu vernehmen. Ein paar von Binastarions Kessentai wurden aus ihren Tenar geschleudert. Sie fielen, manche stumm, andere mit gurgelnden Schreien, fielen mit dumpfem Dröhnen auf den Boden.
In der Nähe befindliche Gottkönige senkten ihre Tenar, um hinter dem Erdwall der Threshkreen Deckung zu finden.
Als Binastarion aus den noch zuckenden Leichen seiner Söhne gelbes Blut quellen sah, wurde er wütend. Er hatte gehört, dass die Thresh dieser Welt einen bösen Stachel trugen, hatte aber diese Gerüchte nicht ernst genommen, außer im Weltraum, wo er diesen Stachel mit eigenen Augen gesehen und erlebt hatte. Als er sich jetzt mit der Realität konfrontiert sah, sträubte er den Kamm, schnaubte laut, dass es wie ein Brüllen klang, und befahl: »Vorwärts!«
Seine Untergebenen wiederholten den Befehl wie ein Echo. Im gleichen Augenblick sprangen Tausende Normale in den Graben. Einige davon brachen sich natürlich ebenfalls die Beine; wiederum ein belangloser Verlust. Wieder andere landeten ganz und unversehrt und versuchten, wieder herauszukrabbeln.
Als die ersten Posleennormalen begannen, nach oben zu klettern, wobei ihre Klauen an den Faschinen und Sandsäcken der inneren Grabenwand kratzten, ertönten Kommandos in der örtlichen Threshsprache. Kleine dunkelgrüne Gegenstände, die zischten und brannten, flogen durch die Luft und landeten im Graben oder dahinter. Einige balancierten auch kurz auf dem Rücken der Normalen, andere fielen zwischen ihnen auf die Erde und blieben liegen.
Binnen weniger Sekunden
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