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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Atan umgelegt hatte.
    Ein Planet – kahl und verlassen.
    Eine kreisförmige Anlage am Pol, deren hervorstechendes Merkmal eine gigantische Parabolantenne war. Von den leuchtenden Rippen dieser Antenne, die McLane an seinen Einsatz während der Bedrohung durch die planetare Sonne erinnerte, ging jener mysteriöse Strahl aus.
    »Resonanzkontakt ein. Abstand?« fragte Cliff.
    »Neunundvierzig Millionen Kilometer.«
    Cliff nickte. Dann rief er ins Mikrophon:
    »Kommandant an Kampfstand!«
    Mario meldete sich. Aus seinem Gesicht war das gewohnte Phlegma gewichen; er machte einen beherrschten und konzentrierten Eindruck. Auf seinem Pult leuchteten die Lämpchen, die eine völlige Einsatzbereitschaft des ausgefahrenen Overkillprojektors anzeigten.
    »Kampfstand. Cliff?«
    »Ist alles klar?«
    »Alles klar«, erwiderte Mario. »Ich habe das Ziel bereits im Visier.«
    »Abstand neununddreißig Millionen Kilometer«, sagte Atan wie ein Lotse, der die Tiefen eines Flusses ausmaß.
    »Maschinenraum an Kommandant.«
    »Hasso?« fragte Cliff zurück.
    »Maschinen klar. Energieabgabe an Overkill gesichert. Läuft die Zeit?«
    »Noch nicht.«
    Atan begann jetzt zu zählen wie ein Computer. Nur, daß er nicht die Entfernung in Zeiteinheiten wiedergab, sondern in Kilometern.
    »Sechsunddreißig ... fünfunddreißig ... dreiunddreißig ...«
    Jeweils eine Million Kilometer.
    Cliff rechnete blitzschnell aus, wann der günstigste Abstand erreicht sein würde und drückte dann einen Knopf hinein.
    »Zeit läuft!« sagte er. »Overkill minus dreißig Sekunden.«
    Er würde in einer Entfernung von einer Million Kilometern den Projektor einsetzen. Mario konnte dann genügend lange zielen und sicher sein, sein Ziel vernichtet zu haben.
    Cliff wiederholte:
    »In fünfundzwanzig Sekunden Overkill!«
    Mario nickte ein letztesmal vom Schirm des Videophons.
    »Fertig.«
    »Ich gebe die Energie in einundzwanzig Sekunden an Overkill«, sagte Hasso noch.
    »In Ordnung.«
    Der eingeschaltete Sprechknopf des Computers zählte bereits mit. Jetzt drehte Cliff den Lautstärkeregler dieses Stromkreises auf und hörte, wie die unpersönliche Stimme lauter und lauter wurde.
    »... neunzehn ... achtzehn ... siebzehn ...«
    Die ORION raste auf der Geraden dahin. Der Endpunkt der Linie lag genau auf dem Pol, aber kurz vor Erreichen dieses Punktes würde der silberschimmernde Diskus hochziehen, in einer sehr steilen Bahn.
    »... neun ... acht ... sieben ...«
    Im »Kielwasser« der schnellen ORION folgte die HYDRA II und kontrollierte mit ihren Geräten den Anflug und die Entfernungen. Lydia van Dyke war jetzt ruhig und ausgeglichen; wenn es Cliff nicht schaffte, diesen Stützpunkt des Feindes zu treffen, würde es niemand schaffen. Und Overkill war der Crew der ORION nichts Neues mehr.
    »... vier ... drei ... zwei ... eins ...«
    »Zero!«
    Cliff sagte es laut.
    Er schaltete den Autopiloten aus und griff in die Hebel der Manuellsteuerung. Er wollte den Winkel nicht unbedingt den Maschinen überlassen; es war, obwohl die Maschine die ORION-Konstruktion keineswegs überfordern würde, eine reine Reflexhandlung.
    Mario hatte den Projektor eingesetzt.
    Geräuschlos und ohne sichtbare Energieentladungen traf der gefächerte Strahl die Oberfläche des Planeten. Während der zwei Sekunden, die genügten, um den gesamten Stützpunkt zu vernichten, brannte Mario einen tiefen Krater in die Kruste der Kugel vor ihm.
    Dann riß Cliff das Raumfahrzeug steil hoch.
    Mario warf den Hebel herum und trocknete den Schweiß auf seiner Stirn, dann fuhr er den Projektor wieder zurück ins Schiff.
    Die Schirme zeigten das Inferno.
    Zuerst war da nur ein tiefer, elliptischer Einschnitt, etwa zwanzig Kilometer tief und entsprechend der Ausdehnung eines Overkillstrahls von größerem Durchmesser. Nichts mehr innerhalb der glatten Wände dieses konkaven Schnittes durch die Planetenkruste existierte. Ein leichter Nebel waberte über dem Loch. Dann schien sich das Magma der glutflüssigen Kernzone freigepreßt zu haben. Rauch, Feuer und Trümmer flogen aus dem Einschnitt. Der Planet schien in tausend Trümmer zu zerbrechen.
    »Hier HYDRA!« hörte die Crew durch die Bordsprechanlage. »Tadellose Arbeit, McLane!«
    »Danke«, erwiderte Cliff ruhig.
    »Wir gehen zusammen auf Erdkurs«, sagte General van Dyke. »Wir werden noch Gelegenheit haben, das Funktionieren der Sperrforts zu beobachten.«
    »Verstanten!« erwiderte Cliff.
    Mario kam in die Kommandokanzel und ging wortlos zum

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