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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Eingabeelement des Computers.
    »Erdkurs, wenn ich nicht irre?« fragte er.
    »Sie irren nicht, Leutnant de Monti«, sagte Cliff und grinste leicht.
    Die ORION wendete und richtete sich auf die ferne Erde ein.
    Das gleiche tat die HYDRA.
    Sie konnten es noch nicht sehen, aber sie ahnten, was passieren würde.
    In der unmittelbaren Nähe der Glutwolke, die sich um den Planeten Gordon oder dessen Reste gelagert hatte, sammelten sich noch immer die Schiffe der Fremden. Als die erste Staffel in den Invasionskanal eintauchen wollte, geriet die Formation ins Stocken. Die Schiffe waren richtungslos und wurden nicht mehr mit Energie versorgt.
    Bevor sie sich wehren konnten, waren McLane und General van Dyke so weit entfernt, daß es sinnlos war, sie zu verfolgen.
    Die beiden Sperrforts an der Grenze von Drei zu Vier begannen, jetzt nicht mehr von Gordon kontrolliert, mit ihrem mörderischen Abwehrfeuer. Da die Schiffe der fremden Macht zwischen ihnen hindurchflogen, wurden sie vernichtet, sobald sie in die Nähe der Overkillanlagen kamen.
    Und aus allen Teilen der Raumkugel, die Terra kontrollierte, trafen neue Schiffe ein. Pausenlos brachen riesige Kampfschiffe der Taktischen Flotten aus dem Hyperraum und griffen an.
    Die Schiffe der Fremden wehrten sich erbittert, aber ihnen fehlten zwei Dinge:
    Die Richtung, in der sie fliegen sollten.
    Die Energie, mit der sie versorgt werden sollten.
    Und sämtliche Feindschiffe, die sich in dem verwirrenden Riemannschen Kontinuum des Hyperraumes befanden, verloren die Orientierung. Schlagartig. Sie wußten nicht, wie sie diesem Zustand entkommen sollten. Einige von ihnen stießen zusammen und detonierten, unbemerkt von den Stationen des Normalraumes. Auf andere, die aus dem Hyperraum geworfen wurden, machten terranische Schiffe Jagd. Es schien, als habe McLane die Erde abermals gerettet.
    Mario erschien in der Kommandokanzel und trug eine Flasche in der Hand.
    Sie war offensichtlich seine eigene Idee über das Thema Alkoholgenuß während des Einsatzes verboten! Sie trug sämtliche Merkmale eines Ausstattungsgegenstandes der Bordapotheke, aber der Geruch, der ihrem offenen Kunststoffhals entströmte, war unverkennbar nicht Jod oder Lysol. Sondern reiner, teurer Wodka.
    Mario meinte entschuldigend:
    »Ich wollte eigentlich Genossin Jagellovsk damit eine zweischneidige Freude machen. Aber ... in der Not trinken Raumleute auch Wodka. Immer dieser ewige Whisky!«
    Cliff bückte sich und zog ein Glas aus dem Werkzeugkasten; er war im Sockel der Kontrolleinrichtung untergebracht. Überall tauchten jetzt wie durch reine Taschenspielerkunststücke Gläser auf.
    »Recht so«, sagte Cliff.
    Er drehte sich um und bemerkte Kranz, der wie ein überflüssiges Gepäckstück herumstand.
    »Haben Sie eingesehen, daß Villa verloren hat?« fragte Cliff.
    Kranz nickte stumm.
    »Gib ihm auch ein Glas, Helga«, bat Cliff.
    Nach dem ersten langen Schluck sagte der Commander fast traurig:
    »Ihr scheint zu glauben, daß hiermit alles vorbei ist, nicht wahr?« Er machte eine wirkungsvolle Pause und betrachtete die Anzeigen des Autopiloten, der das Schiff dem Hyperraum entgegensteuerte.
    »Keine Spur davon! Wir sind gestartet, ohne Wamsler zu fragen. Das wird Ärger geben. Dazu kommt noch die Laune unserer Vorgesetzten. Sie wird alles andere als gut sein. Niemand weiß, was mit Tamara los ist ... ich sage euch: Sobald wir gelandet sind, geht die Teufelei erst richtig los!«
    Er sah an den Gesichtern der Besatzung, daß seine Ansprache ohne jede Wirkung geblieben war.
    Und dabei hatte er völlig recht ...

 
10
     
    Es roch nach Salzwasser und nach Tang und Schlick. Es roch außerdem nach verbrannten Isolatoren, nach neuverlegten Kabeln und nach Reinigungsmitteln. Der große Sitzungssaal der Obersten Raumbehörde war selbst jetzt, dreieinhalb Tage nach der Überschwemmung, noch immer feucht und ungemütlich, aber die Einrichtungen funktionierten zufriedenstellend. Wie in einer der klassischen Opern, dachte sich jemand mit Kunstverstand und Geschichtswissen: Sämtliche Überlebenden der dramatischen Handlung versammeln sich zum großen Finale.
    Es stimmte.
    Sir Arthur strapazierte nervös seinen grauen Schnurrbart. Kublai-Krim bemühte sich wie ein mongolischer Herrscher auszusehen, dessen Reiterei den Krieg entschieden hatte, und Wamsler thronte in seinem Sessel, den er eigenhändig aus dem Wasser geholt hatte, wie ein Buddha. Sein Lächeln war ähnlich geheimnisvoll.
    Von Wennerstein saß kühl und gelassen

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