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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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einer Hintergasse. Sie gingen um das Gebäude herum und an einem kleinen dunklen Wagen vorbei. In der Ferne hörte man die Sirene der Polizei.
    »Mein Wagen«, sagte Thrall, als sie die Straße überquert hatten. Er blieb vor einer gepflegten Limousine stehen. »Wollen Sie mit zu mir kommen? Ich kann Ihnen ein paar interessante Dinge zeigen.«
    David warf einen Blick auf das Durchschnittsgesicht, das jetzt ernst und verschlossen wirkte. Die Angespanntheit des Blickes war noch deutlicher als zuvor.
    »Gut, Mister Thrall«, sagte er. »Ich bin wirklich sehr gespannt.«
    Einen Moment lang schien ein verborgenes Feuer in Thralls Augen aufzuglühen. Dann nickte er und öffnete die Wagentür.
    »Gut. Fahren wir, bevor sie die Straße absperren.«

 
3
     
    Thrall fuhr schweigend durch die frostigen, leeren Straßen der Stadt. Hohe, blätterlose Bäume säumten wie schweigende Wachtposten den Weg. Sie kamen an den letzten Läden vorbei und folgten einem gewundenen, heckengesäumten Weg, an dem sich riesige, alte Villen aufreihten. Sie lagen wie ausgestorben da.
    »Gatewood-Höhe«, sagte Thrall mit einem Anflug von Stolz. »Der vornehmste Teil der Stadt. Meine Familie wohnt seit den achtziger Jahren hier. Jetzt bin ich allerdings noch der einzige.« Er deutete nach vorn. »Die Villa Thrall, da oben am Hügel.« David sah die hohe, schmale Silhouette gegen den schwach erleuchteten Himmel. Ein einziges Licht brannte hoch oben in einem Viktorianischen Türmchen.
    Thrall fuhr durch ein Tor mit breiten Steinpfosten und folgte einem Kiesweg, in den sich tiefe Regenlöcher gegraben hatten. Üppiges Unkraut schlug gegen die Unterseite des Wagens. Er hielt vor einer breiten Durchfahrt mit einem verrosteten, durchhängenden Eisengitter.
    »Das Haus sieht ein wenig heruntergekommen aus«, sagte er hart, als er ausstieg. »Meine Nachforschungen nehmen so viel Zeit in Anspruch, daß ich es vernachlässigt habe …«
    David verließ den Wagen und warf einen Blick auf die hohe, von wildem Wein umrankte Front, von der die Farbe abblätterte. Thrall ging voran. Er betrat die breiten Stufen, blieb am oberen Ende stehen, hantierte umständlich mit einem Schlüsselbund …
    Das Geräusch splitternden Holzes warnte David; er sprang zurück, als die Stufe, die er betreten hatte, zusammenkrachte. Eine schwarze Öffnung zeigte sich. Die Holzteile fielen sehr, sehr tief.
    »Oh – ich hätte Sie warnen sollen, Mister Vincent«, meinte Thrall entschuldigend. »Ein paar der alten Bretter sind ein wenig morsch geworden. Ich hätte sie längst auswechseln sollen.«
    »Schon gut, Mister Thrall«, sagte David leichthin. »Jetzt bin ich ja gewarnt. Ich werde vorsichtig sein.«
    Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke. Dann drehte sich Thrall abrupt um, öffnete die mächtige Tür und trat ein.
    Es war ein geräumiges, hohes Zimmer. Wasserränder verunstalteten die einst farbenprächtigen Tapeten, und es roch nach Moder und Schimmel. Die Möbel waren schwer, uralt und fingerdick mit Staub überzogen. Thrall führte ihn über einen verschossenen Teppich zu einer offenen Doppeltür und schaltete das Licht ein – eine einzige Birne, die in einem riesigen, verschnörkelten Lüster brannte.
    »Die Bibliothek«, sagte Thrall mit einer Handbewegung, die die tiefen, abgeschabten Ledersessel, die mit Büchern angefüllten Wandregale und den kalten Kamin einschloß. »Nehmen Sie hier Platz, dann suche ich eine Flasche Brandy. Vielleicht können wir sogar ein kleines Feuer in Gang bringen. Draußen ist es frostig.«
    »Lassen Sie nur den Drink«, erwiderte David. »Sie wollten mir etwas zeigen.«
    »Ach ja.« Thrall lächelte dünn. »Dann kommen Sie doch gleich mit in mein Labor.«
    »Sie sind Wissenschaftler?« fragte David, als er dem Mann über die geschwungene Treppe zu einer dunklen Galerie folgte.
    »Nicht im üblichen Sinn des Wortes. Aber ich habe versucht, das Problem wissenschaftlich anzupacken. Ich habe Daten gesammelt, sie geordnet und sie gründlichen Untersuchungen ausgesetzt – Sie verstehen …«
    »Noch nicht«, sagte David. »Aber ich bin überzeugt davon, daß Sie mir alles erklären werden.«
    »Gewiß«, murmelte Thrall, »gleich …«
    Sie kamen an einem Treppenabsatz vorbei, wo sie eine ägyptische Basalt-Statue mit Schakalkopf aus blinden, feindlichen Augen anstarrte, und betraten eine schmalere Treppe. Thrall hielt sich am geschnitzten Geländer fest und warf einen Blick über die Schulter.
    »Hoffentlich stört Sie die Kletterei

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