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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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kamen doch her, um Alphonses Vortrag zu hören. Er spricht über die einfach unglaublichen Vibrationen, die er letzte Nacht mit seinem Orgonröhrenoszillator auffing …«
    »Oh, ich habe mich geirrt.« David machte sich frei, doch im nächsten Moment hatte sie ihn am Handgelenk gepackt.
    »Aber, aber, wer wird denn gleich davonlaufen? Ein braver Junge sieht sich die Sache erst einmal an –«
    »Ich wollte zur Schreiner-Jahreshauptversammlung«, sagte David fest und schüttelte ihre Hand ab. »Sie muß gegenüber stattfinden.« Die blauen Augen starrten ihm kummervoll nach, als er sich abwandte. Im gleichen Moment sah David den sauber gekleideten Mann mittleren Alters, der ruhig an der Wand lehnte und eine Pfeife rauchte. Der Fremde hob die Augenbrauen und winkte David unauffällig zu sich.
    »Sie sind keiner dieser Irren«, sagte er leise, als David angekommen war. »Das sah ich auf den ersten Blick.« Er schien ein gewöhnlicher Bürger um die fünfzig zu sein und hatte die gepflegten Hände eines Büroangestellten. Nur seine Augen wirkten angespannt und aufmerksam.
    »Sind Sie hergekommen, um sich Mister Cabritos Enthüllungen anzuhören?« fragte er ruhig. Als David zögerte, fuhr er fort: »Cabrito ist ein Narr und Scharlatan. Er betrachtet die Angelegenheit rein von der finanziellen Seite her.«
    »Kann er denn dabei etwas gewinnen?«
    »Mrs. Creel, dieser alte Drachen, ist gut eine halbe Million Dollar schwer. Die Dicke am Schalter dürfte kaum ärmer sein. Sie sind die großen Spenderinnen. Cabrito sorgt dafür, daß sie ständig im Zank miteinander leben – die jeweilige Ehrendame des Vereins muß am meisten spendieren.« Der Mann lächelte flüchtig.
    »Ich nehme an, Sie zählen nicht zu den Gläubigen?« fragte David.
    Der Fremde kräuselte die Lippen. »Sehe ich wie ein Idiot aus? Selbstverständlich durchschaue ich das fadenscheinige Theater. Aber …« Seine Augen waren wachsam. »Es könnte etwas hinter all diesem Unsinn stecken, irgendein wahrer Grund für das Bestehen dieser und ähnlicher Organisationen.«
    »Und welcher?« fragte David unschuldig.
    »Die Gruppen dienen als Deckmantel – oder könnten es zumindest tun. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin kein Fanatiker, der gegen Schatten ankämpft. Aber mir ist folgender Gedanke gekommen: Angenommen, ein einzelner oder eine Organisation ist für die Dinge verantwortlich, die in letzter Zeit im ganzen Land – und auf der ganzen Welt zu beobachten sind. Dinge, die man besser verbirgt.
    Und wo ließen sie sich besser verbergen als hinter dem Deckmantel der Lächerlichkeit?«
    »Interessanter Gedanke«, sagte David. »Und wer verbirgt sich Ihrer Meinung nach hinter diesen Gruppen?«
    Während er sprach, ließ er die Blicke über die UFO-Anhänger schweifen. Allmählich, als die Stunde des Vortrags näher rückte, füllte sich das schmuddelige Foyer.
    »Ich bin natürlich auf Vermutungen angewiesen«, sagte der Mann. »Aber für einen einzelnen oder für eine Privatorganisation ist der Aufbau zu kompliziert. Und unsere Regierung würde kaum Experimente in Frankreich durchführen, wo in letzter Zeit besonders viele fliegende Untertassen gesehen worden sein sollen. Das gleiche gilt für andere Regierungen.
    Auch die Tatsache, daß die Erscheinungen in der Nähe großer Städte, einschließlich Washington, beobachtet worden sind, läßt diese Annahme unwahrscheinlich wirken. Wir müssen glauben, daß eine fremde Macht – vielleicht sogar eine, die nicht von der Erde stammt – die Hände im Spiel hat. Das, oder eine Massenhalluzination großen Stils.«
    »Sie glauben also, daß die Erscheinungen echt sind?«
    »Ich glaube gar nichts. Aber etwas hat Hunderte, vielleicht Tausende von nüchternen, normalen Bürgern dazu verleitet, ihre Arbeit und ihren Ruf aufs Spiel zu setzen, um von diesen Erscheinungen zu berichten. Mich, Sir, interessiert vor allem, was diese Erscheinungen nun sind. Deshalb komme ich zu Versammlungen dieser Art.«
    »Wo Sie auf … diese Leute treffen.« David schüttelte den Kopf und warf einen Blick auf die bärtigen, schlapphütigen, unglücklichen Menschen mit ihren irren Augen – alle irgendwie krank, alle darauf bedacht, eine Lieblingstheorie zu verteidigen oder eine zerknitterte Broschüre zu verkaufen, mit deren Hilfe man im Handumdrehen alles Übel der Welt ausschalten konnte.
    »Ja. Schreckliche Menschen. Aber – Sie gehen doch nicht?« fragte er, als David sich entfernte. »Sie müssen bleiben! Wenn ein paar

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