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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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zum Essen herrichtete, machte ich einen Spaziergang zum Gipfel. Schöne Aussicht von dort oben. Ich wollte eben wieder umkehren, als mir etwas Komisches auffiel. Ich meine, es war ein Ort, an den nur selten Leute hinkamen, und da sah ich doch diese Reifenspuren. Sie sahen aus wie zwei parallele Furchen. Ich sah näher hin, und da merkte ich, daß sie über das ganze Gelände liefen, auch über den Fels. Sie durchschnitten ihn, als wäre er weicher Käse. Dann verloren sie sich im Gestrüpp. Ich ging ihnen nach.« Der Sergeant trank sein Glas leer und ließ sich ein neues bringen.
    »Sie führten also ins Gestrüpp, wie ich schon sagte«, fuhr er fort. »Und ungefähr fünf Meter vom Rand der Lichtung entfernt fand ich das Ding, das die Spuren machte. Es hatte etwa die Größe von einem altmodischen Kinderwagen – Sie wissen schon, diese Korbdinger, die man jetzt kaum noch sieht. Es lag umgekippt da. Es hatte zwei Gleitkufen, und die waren ziemlich verbogen. Die Spur stammte von ihnen. Das Ding war offen und leer. Ich ging ganz nahe heran und sah ins Innere. Aber außer einer Substanz, die wie gesponnenes Glas aussah, bemerkte ich nichts. Nur in dem glasartigen Zeug war ein Loch – wie ein Osternest ohne Eier.«
    Der Kellner brachte neue Drinks. Der Sergeant schwieg, bis der Mann wieder gegangen war.
    »Ich drehte mich um und wollte gehen, und da sah ich – es.« Er zeigte grimmig die Zähne. »Ein schmutziges, orangefarbenes Häufchen. Ein ekliges Ding, schaumig, eine Art Schleimpilz. Und in der Mitte – bewegte sich etwas. Ich blieb stocksteif stehen und beobachtete es. Wie soll ich es beschreiben? Eine Auster von fünfzig Pfund, ohne Schale. Ein Klumpen graues Fleisch, und es bewegte sich!
    Ich sage Ihnen, Mister Vincent, mir war schlecht. Ich sah mich nach einem Prügel um. Wenn ich eine Pistole mitgehabt hätte, ich wäre auf das Ding losgegangen. Mir läuft jetzt noch eine Gänsehaut über den Rücken, wenn ich daran denke …«
    Der Mann unterbrach sich schaudernd. Sein gegerbtes, sonnengebräuntes Gesicht hatte eine grünliche Farbe angenommen.
    »Und was haben Sie getan?« fragte David ruhig.
    »Ich fand einen Prügel – gut zwei Meter lang war das Ding. Ich ging auf den Schaum zu, und aus dem Innern surrte mir etwas entgegen.«
    Die Augen des Soldaten sahen David hilflos an. Sie waren mit Entsetzen angefüllt. »Dieses Surren – als hätte mich eine Klapperschlange angefaucht. Es fuhr mir richtig in die Glieder. Ich ließ den Prügel fallen und zog mich zurück. Dann fiel mir etwas anderes auf. Rund um das Ding war der Boden kahl. Die Büsche waren braun, abgestorben und ausgetrocknet. Ich wollte losschreien, aber ich brachte keinen Ton heraus. Und ein Geruch strömte davon aus … so ähnlich wie Jod. Und dann – dann kam es auf mich zu …«
    Der Mann nahm einen tiefen Zug von seinem Bier. Er zitterte. »Ich rannte, Mister Vincent. Ich rannte den ganzen Weg bis zu meiner Schwester, die das Essen schon fertig hatte. Ich schrie ihr zu, daß sie mitkommen solle, und ich packte sie am Arm und ließ sie erst im Auto wieder los. Wir ließen den Korb und das Essen einfach liegen. Sie dachte wohl, ich hätte den Verstand verloren – aber ich konnte ihr nicht erzählen, was ich erlebt hatte. Ich fuhr, so schnell ich konnte, in die Stadt, um der Polizei oder sonst jemand davon zu berichten, aber bis ich hinkam, hatte ich meine Meinung geändert.«
    Er sah David trotzig an. »Meine eigene Schwester hielt mich für verrückt, weil ich losgelaufen war. Ich überlegte mir, was die Cops sagen würden. Und was geschehen wäre, wenn man meine Dienststelle benachrichtigte …« Er lächelte schief. »Der Major kann keine Spinner gebrauchen, Mister Vincent. In seinem Beruf sieht er zu viele.«
    »So ließen Sie die Sache einfach laufen?«
    Der Sergeant schüttelte den Kopf. »Am nächsten Tag überlegte ich mir, daß ich wahrscheinlich voreilig gehandelt hatte. Ich dachte, daß das Ding in Wirklichkeit vielleicht gar nicht so schlimm war. Ein Pilz oder irgendein Kadaver – dafür hielt ich es nämlich allmählich – konnte mir nichts anhaben. Schließlich war ich beim Militär und hatte mir schon einige Male die Kugeln um die Ohren pfeifen lassen.
    Jedenfalls nahm ich am nächsten Tag die Kamera und ging allein noch einmal auf den Berg. Ich fand den Platz – doch das Ding war fort.«
    »Spurlos verschwunden?« fragte David.
    »Da, wo es gelegen hatte, sah ich eine braune Kruste – und die toten Büsche und das

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