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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Mann den Stützpunkt sofort verläßt!« brüllte der Major. Er starrte David wütend nach, bis sich die Tür hinter ihm schloß.
     
    *
     
    David folgte dem Unteroffizier durch den graugetünchten Korridor, vorbei an offenen Bürotüren, wo Schreibmaschinen klapperten. Sie kamen in einen nußbaumgetäfelten Vorraum, in dem Plakate den Wirtschaftsaufschwung des Landes zeigten, und traten hinaus ins grelle, heiße Sonnenlicht.
    »Danke, Sergeant«, sagte er. »Ich gehe schon. Oder erwartet der Major, daß Sie mich am Händchen bis zum Tor führen?«
    Der ergraute Soldat spuckte in ein Blumenbeet und warf David einen scharfen Blick zu.
    »Ich habe einige Ihrer Argumente gehört«, sagte er in seinem tiefen Bariton. »Auch die Sache mit dem Meteorschauer. Ich habe davon gelesen. Soll nördlich von hier niedergehen, stimmt s?«
    »Ja.«
    »Nichts Ungewöhnliches dran«, fuhr der Sergeant fort, als spräche er zu sich selbst. »Meteore fallen dauernd herunter, Tausend pro Tag …«
    »Diesmal ist es ein wenig anders«, meinte David. »Es befindet sich ein großer dabei.«
    »Und?« Der Sergeant sah David neugierig an.
    »Und ich mache mir so meine Gedanken.«
    Der Soldat nickte und deutete auf einen Jeep, der vor dem Hauptquartier stand. Schweigend setzte er sich ans Steuer und fuhr durch die saubere, militärisch gerade angelegte Straße.
    Zur Linken entdeckte David hinter einem hohen Zaun schwerfällige dunkle Gefährte, die in einer Reihe nebeneinanderstanden: Gleiskettenfahrzeuge, Laster, Aufklärungsfahrzeuge.
    »Gehören der Armee«, sagte der Sergeant, als er Davids Blick bemerkte. »Notausrüstung, eingemottet. Und wie ich die Herrschaften an der Spitze kenne, bleiben sie auch eingemottet.«
    Als David am Tor aus dem Wagen kletterte, beugte sich der Sergeant zu ihm hinaus.
    »Ich hab’ mal was gesehen, Mister Vincent – und ich habe noch keinem davon erzählt. Wenn es Sie interessiert – ich trinke gegen sieben Uhr abends meist etwas in einem kleinen Lokal in der Adams Street. Gunner’s Grill heißt es.« Ohne die Antwort abzuwarten, fuhr er eine Schleife und raste zurück.
     
    *
     
    Es war eine kleine, ruhige Bar, schwach beleuchtet und zu dieser Stunde spärlich besucht. David setzte sich im Hintergrund und bestellte einen Scotch mit Wasser. Er hatte kaum den ersten Schluck genommen, als eine untersetzte Gestalt ihm gegenüber Platz nahm.
    »Sie sehen in Zivilkleidern ganz anders aus«, sagte David. »Was trinken Sie?«
    »Bier. Ja, jeder glaubt, unsereiner wäre in die blaue Uniform hineingeboren. Aber unter dem Anzug bin ich Zivilist geblieben, Mister Vincent.« Der Mann nickte, als der Kellner Gläser auf den Tisch stellte und wieder ging. »Genug Zivilist, um mir über manche Dinge, die im Stützpunkt vorgehen, den Kopf zu zerbrechen«, fügte er hinzu.
    »Sie haben die Ablehnung des Majors gehört?«
    »Das hat man ihm so eingetrichtert«, sagte der Sergeant. »Er kennt die Antworten auswendig. Und wenn er mal auf irgend etwas keine Antwort weiß, dann stellt er sich taub …« Er nahm einen Schluck Bier und starrte ins Leere.
    »Deshalb haben Sie auch keinem erzählt, was Sie sahen?« fragte David herausfordernd.
    »Ja. Die hätten mich für verrückt erklärt.« Der Sergeant sah David voll an. »Sehen Sie, Mister – ich lege meine Streifen in Ihre Hände, wenn ich jetzt rede. Aber von meinem Platz aus höre ich eine Menge Dinge. Die Tür ist nicht sehr stark. Ich sage nicht viel, aber ich höre gut zu. Diese Leute sind nicht alle verrückt, Mister Vincent. Lichter am Himmel, ja, das ist vielleicht Venus oder ein Wetterballon oder nur eine B-55 vom Stützpunkt. Aber wenn einer mal das gesehen hat, was mir zugestoßen ist …« Er machte eine Pause und nahm wieder einen tiefen Schluck Bier. »Entweder es geht hier etwas vor, oder ich bin tatsächlich verrückt.«
    »Was haben Sie nun eigentlich gesehen, Sergeant?«
    Der Mann holte tief Atem. »Es war ziemlich genau vor einem Jahr«, erzählte er.
    »Ich hatte Urlaub und besuchte meine Schwester in St. Louis. Eines Abends machten wir eine Spazierfahrt – nur einfach so durch die Gegend. Wir sprachen über unsere Kindheit, als wir noch zu Fuß durch die Landschaft trampten. Wir parkten den Wagen und stiegen ein Stück den Berg hinauf, bis wir an einen Platz mit großen Bäumen kamen, den wir schon aus der Jugend kannten. Wir hatten dort immer unsere Picknicks, müssen Sie wissen.
    Meine Schwester hatte einen Korb mit Broten dabei. Während sie alles

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