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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Dämmerung.
    »Wir könnten den Zaun überall durchschneiden«, erklärte Anoti. »Aber der Trick dabei ist, daß wir mit dem Panzer wieder hinausmüssen. Das heißt, daß wir Tor Sechs – da drüben rechts ist es – benutzen. Es führt zur Taxiauffahrt. Den Panzer können wir am nördlichen Ende des Platzes klauen – am besten eines der Halbkettenfahrzeuge – und dann fahren wir damit nicht zur Rampe, sondern über die Rollbahn 020. Das Tor ist seit mehr als zehn Jahren nicht mehr benutzt worden. Die Bahn ist von Unkraut überwuchert. Aber die Überreste einer alten Teerdecke sind noch da. Sie führt am Südende des Flugfeldes vorbei. Wenn wir schlau sind, sieht uns kein Mensch. Schließlich sind wir am untersten Ende des Stützpunktes und …«
    »Ein gewisses Risiko müssen wir auf alle Fälle eingehen«, unterbrach David seine Ausführungen. »Sie nehmen die Benzinkanister, ich kümmere mich um die Batterien.« Er stieg aus. Die Luftwaffen-Uniform, die Anoti ihm geliehen hatte, war dick, und er schwitzte. Aber im Notfall war es eine gute Verkleidung. Schwer beladen mit der Ausrüstung durchquerten die Männer das Kornfeld. Die Halme waren ausgetrocknet. Man hatte sie gar nicht geerntet, da sie ein Opfer der Dürre geworden waren.
    Sie überquerten die verlassene Teerstraße, stolperten durch einen Graben, in dem Unkraut wucherte, und erreichten schließlich den Zaun. Anoti suchte mit einem großen Feldstecher die Gegend nach einer Patrouille ab.
    »Alles in Ordnung«, murmelte er. »Gehen wir.«
    Das Tor war eine dauerhafte Konstruktion aus verzinkten Eisenrohren und Maschendraht. Durch das trockene Klima hatte es sich die Jahre hindurch gut erhalten. Der Sergeant steckte verschiedene Schlüssel in das riesige Vorhängeschloß. Beim fünften Versuch klappte es. Das Metallgatter öffnete sich quietschend. Vorsichtig schlüpften die beiden Männer durch.
    »Von hier aus ist alles kinderleicht«, sagte Anoti. »Natürlich nur, bis wir starten. Und wenn ich mich nicht verrechnet habe …«
    »Versuchen wir es erst einmal«, meinte David. Er ging im Schatten neben dem Zaun voran. Im Schutz der geparkten Fahrzeuge schlichen sie sich näher, und dann standen sie neben den aufragenden Riesen.
    Anoti tätschelte die Flanke eines angerosteten Munitionsträgers, auf dessen gepanzertem Führerhaus ein Maschinengewehr Kaliber fünfzig montiert war. »Wie wäre es mit der Kleinen da?« schlug er vor. »Auf so einem Ding wurde ich ausgebildet, bevor ich zur Luftwaffe ging.«
    »In Ordnung.« David nickte. Schweigend und mit geschickten Händen schlossen die beiden Männer die riesige Zwölf-Volt-Batterie an. Die Halterung und die Anschlußklemmen waren bereits verrostet.
    »So«, sagte Anoti. »Sie ist angeschlossen. Jetzt noch das Benzin, und es kann losgehen.« David goß fünf Gallonen in den Tank und einen winzigen Schuß in den Vergaser.
    »Munition ist genügend da«, rief Anoti. »Alles Panzergeschosse. Halt, noch nicht anlassen!« Er holte einen Metallkanister aus seinem Werkzeugkasten, kroch unter die Ketten und befestigte ihn am Auspuffende.
    »Mein Privat-Schalldämpfer«, erklärte er. »Wenn ich meinen Wagen repariere, benütze ich ihn immer, um die Nachbarn nicht auf die Palme zu bringen. Jetzt müßte die Kleine leiser laufen.«
    David setzte sich hinter das Steuer und betätigte den Anlasser. Die ersten Umdrehungen kamen rumpelnd und zögernd. Fehlzündungen knatterten unterdrückt. Doch dann lief der Motor glatt.
    »Klingt wie eine Katzenoma am Kamin«, sagte Anoti, als er sich neben David schwang. »Okay, Vincent verschwinden wir von hier, bevor einer dieser jungen Schnösel herkommt, um sich vom Wacheschieben zu drücken.«
    Ohne Lichter fuhr das Gefährt los, verdeckt durch die abgestellten Panzer. Sie erreichten das Tor und fuhren auf die unbenutzte Straße hinaus. Anoti sprang noch einmal ab, um das Tor zu verschließen.
    »Okay«, murmelte er, als er wieder in den Wagen kletterte. »Es geht los in Richtung Norden – und laß die Pferdchen springen!«
     
    *
     
    »Nur noch zwei Stunden«, sagte Anoti nach einem Blick auf das Leuchtzifferblatt seiner Uhr. »Und es sind immer noch mehr als sechzig Meilen.« Im schwachen Licht des Armaturenbretts wirkten seine eckigen Züge grimmig und entschlossen. Dennoch hatte David den Eindruck, daß er jetzt entspannter war. »Die nächsten vierzig Meilen bieten keine Schwierigkeit. Wir nehmen erst die Inter-Staatsstraße und dann die Staatsstraße 101.« Er

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