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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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…?«
    »Ich will gar nichts sagen«, erklärte David ruhig. »Ich frage ja nur, Professor.«
     
    *
     
    »Bemerkenswert, Mister Vincent.« Dr. Shrimpwells Ausdruck war jetzt nicht mehr so jovial wie am Anfang. »Ich habe mich mit Dr. Ri, meinem Kollegen, in Verbindung gesetzt. Er erklärte mir, daß man einen festen Körper von mindestens zehn Meter Durchmesser im Adromediden-Schwarm entdeckt hat. Man hatte die Entdeckung seit letztem Mittwoch streng geheimgehalten, um die Öffentlichkeit nicht durch eine verfrühte Bekanntgabe zu beunruhigen. Darf ich fragen, wie Sie davon erfuhren – und was Sie jetzt unternehmen wollen. Sind Sie Journalist? Ich muß Sie warnen. Eine falsche Darstellung …«
    »Ich will gar nichts darstellen«, unterbrach ihn David. »Was wollen Sie mit diesem Objekt unternehmen?«
    »Unternehmen? Unternehmen?« Der Astronom blies die Backen auf und sah gekränkt drein. »Das gleiche, was wir unternehmen, wenn es regnet: Wir lassen es regnen.«
    »Wird man von Mount Wilson aus eine Beobachtungsgruppe ausschicken, um den Fall zu beobachten?«
    »Den Fall? Welchen Fall? Es wird keinen Fall geben, jedenfalls nicht in dem Sinne, wie Sie es vermuten. Sie werden keine Sensationsstory für Ihre hungrigen Leser bekommen, keinen dieser unsinnigen Artikel, die Weltuntergangsstimmung schüren. Im Notfall lege ich bei Ihrem Herausgeber Protest ein! Ich werde alle Mittel unserer Universität einsetzen …«
    »Beruhigen Sie sich, Dr. Shrimpwell«, sagte David. »Ich bin kein Reporter.«
    »Er … äh … hat von der Armee gesprochen, Newton«, murmelte Skinner seinem Kollegen zu. »Er scheint… äh … zu befürchten, daß eine … äh … feindliche Absicht …«
    »Feindliche Absicht?« Shrimpwell zog sich hoch und schob sein Kinn drohend vor.
    »Sir, wenn Sie vorhaben, diese Universität in irgendein Schauermärchen von der Invasion der Marsmenschen zu verwickeln, dann muß ich Sie warnen …«
    »Warnen Sie mich nicht, Doktor«, sagte David müde. »Ich bin schon von Experten gewarnt worden.«
    Draußen sah Skinner David fest an. »Sehen Sie, Vincent – ich nehme an, Sie werden nichts unternehmen, das Shrimpwell in Rage bringt …«
    »Nein, Professor.« David sah den aufgeregten Mann an. »Es ist komisch, daß alle Leute sich mehr Sorgen um die öffentliche Meinung als um das Objekt selbst machen, das auf dem Planeten landen wird.«
    »Ein Felsbrocken wird in der Wüste aufschlagen, das ist alles …«
    »Sind Sie sicher? Ganz sicher?«
    Skinner wollte etwas sagen, doch dann schwieg er.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen, Mister Vincent«, sagte er schließlich. »Aber da Sie … hm … so fest überzeugt sind, könnten Sie sich doch ans Militär wenden. Fort Knapp ist nur ein paar Meilen entfernt. Aber bitte …«
    »Ich weiß«, unterbrach David. »Ich werde Ihren Namen nicht erwähnen.«

 
3
     
    David Vincent verbrachte den ganzen nächsten Tag in Fort Knapp, wo er in den verschiedensten Büros wartete. Die kühlen Schatten des Spätnachmittags wurden immer länger. Schließlich legte er die abgegriffene Zeitschrift zur Seite, in der er seit mehr als einer Stunde blätterte, ging an die Glastür und klopfte. Der alte, verbissene Schreibstuben-Feldwebel öffnete das Schiebefenster.
    »Eine Frage unter uns«, sagte David. »Hat es überhaupt einen Sinn, wenn ich warte?«
    »Ganz unter uns – nein«, erwiderte der Mann. »Sehen Sie, Freund, zu uns kommen jede Woche ein halbes Dutzend Verrückte. Der Oberst hat einfach nicht die Zeit …«
    »Es könnte aber wichtig sein«, meinte David. »Ist dafür in den Vorschriften nichts vorgesehen?«
    Der Mann schüttelte mit einem schiefen Grinsen den Kopf. »Eines Tages erfahren wir vielleicht zu spät vom Ausbruch des Dritten Weltkriegs, weil sich der Oberst geweigert hat, irgendeinen Kerl zu empfangen«, sagte er. »Inzwischen ist es so aber einfacher. Übrigens«, fügte er hinzu, als David sich abwandte, »es hat keinen Sinn, wenn Sie Ihrem Abgeordneten schreiben, daß man Ihnen hier die kalte Schulter gezeigt hat. Niemand hat gesagt, daß Sie den Oberst nicht sprechen könnten. Sie müssen nur warten, bis er Zeit hat. Und das Warten ist Ihnen zu langweilig geworden.«
    »Sie haben recht, Mister«, sagte David müde.
    »Warum versuchen Sie es nicht bei der Air Force?« rief der Schreiber David nach. »In Carstairs, ein paar hundert Meilen weiter nördlich, haben sie ein Büro für abnorme Himmelserscheinungen. Vielleicht stehen sie nicht so unter

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