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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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ungeschickt dahinhumpelte. David huschte im Schutz der Felsen weiter, bis er parallel zu dem schattenhaften Fremden stand. Er sah, wie der Mann niederkauerte.
    Er schaltete die starke Taschenlampe ein, die er mitgenommen hatte. Ihr Strahl leuchtete dem Mann mitten ins Gesicht.
    »Stehenbleiben!« rief er. Und zu Anoti gewandt: »Joe! Wenn er sich rührt, schießt du.«
    Der verwirrte Eindringling wirbelte halb herum, als ihn der Lichtstrahl blendete. David sah nur einen Moment lang die vom Alter verschrumpelten Züge, bevor der Mann einen Zipfel seines Schäferumhangs vor das Gesicht schlug. Unter dem verblichenen Mantel wirkten die Glieder gebeugt und knorrig. Der Mann stand unbeweglich da, als David herankam und zehn Schritte vor ihm stehenblieb.
    »Wer sind Sie?« fragte David. Er merkte selbst, daß seine Stimme hart klang. »Was machen Sie hier draußen?« Blasses Licht erhellte das gegerbte, narbige Gesicht des Fremden, als die Meteoriten vorüberzuckten.
    »He! Was macht denn so ein alter Tappergreis mitten in der Wüste?« rief Anoti. »Freund, eine Sekunde lang haben Sir mir einen mächtigen Schrecken eingejagt …«
    »Die Waffe nicht loslassen!« fauchte David. Wieder wandte er sich an den alten Mann. Der Greis stand halb geduckt da. Es sah aus, als sei er vor Schreck wie gelähmt. Er gab keine Antwort.
    »Wahrscheinlich ein Mexikaner«, rief Anoti. »Ai, babo, che vuoi … ? Perque non parlano …?«
    Der alte Mann wandte sich langsam der Stimme aus dem Dunkel zu. Immer noch schwieg er.
    »Vielleicht kann er nicht sprechen«, sagte Anoti. »Ein Taubstummer, wenn du mich fragst. Vincent, laß doch den Alten stehen. Wir haben wichtigere Dinge zu tun.« Im flackernden Licht der fallenden Meteoriten war seine untersetzte Gestalt am oberen Rand des Fahrzeugs sichtbar. »Der arme Kerl hat vermutlich einen tödlichen Schrecken bekommen«, sagte Anoti. »Aberglaube, du weißt schon. Laß ihn …« Er unterbrach sich, als ein grelles Licht am Himmel aufflammte.
    »Mein Gott, Vincent, sieh dir das an!«
    David starrte in den strahlenden Glanz. »Das ist unser Kaliber«, rief er. »Und es sieht so aus, als hätten wir uns den richtigen Platz zur Begrüßung ausgesucht,«

 
5
     
    Als David den Hang hinaufkeuchte, wurde der Feuerbogen länger. Er kam immer näher und tiefer. Ein Dröhnen wie bei einem vorbeidonnernden Güterzug klang auf. »Weg von hier!« schrie Anoti. »Es wird direkt auf uns landen. «
    »Halt!« David packte den Arm seines Gefährten. »Es sieht nur so aus, als käme es auf uns zu. Höchstwahrscheinlich beträgt die Entfernung bis zum Landeplatz ein paar Meilen. Und du hast wohl vergessen, weshalb wir hergekommen sind?«
    »Nein – aber …«
    »Aus zweihundert Meilen Höhe dauert es etwa eine Minute, bis es den Boden berührt«, rief David über den anschwellenden Donner. Der Meteor war jetzt ein glühender Feuerball, der schnell sank.
    »Mein Gott, sieh dir das an!« stammelte Anoti. »Man kann die Hitze von hier spüren …«
    »Das ist nur Einbildung«, schrie ihm David ins Ohr. Das Licht war nun blendend hell. Eine neue Sonne schien am Himmel zu stehen. Die Form des Feuerballs veränderte sich, wurde länger. Plötzlich spaltete sie sich in zwei Teile. Der kleinere Teil löste sich und bewegte sich in eine andere Richtung. Der größere setzte seine Bahn fort …
    Die Explosion erleuchtete den Himmel von Horizont zu Horizont. Von der Stelle des Einschlags etwa fünf Meilen entfernt, stieg langsam eine rote Fontäne auf. Sie stand kurze Zeit über der Wüste und sank dann in sich zusammen. In ihrer Umgebung glühte der Boden weiß auf.
    »Mein Gott …«, begann Anoti. Und in diesem Augenblick erreichte sie der Schall Welle um Welle ohrenbetäubenden Lärms, wie das Anschlagen einer titanischen Brandung. David preßte die Hände über die Ohren und stürzte beinahe, als die Schockwelle das Fahrzeug schüttelte und kleinere Felsblöcke in die Tiefe krachen ließ.
    »Was … was …?« krächzte Anoti. Er war gefallen, aus einer Schnittwunde an der Wange lief Blut.
    »Das war es!« schrie David ihm zu. Seine eigene Stimme kam ihm weit entfernt vor. »Das war das Schiff, das sich loslöste. Etwas anderes konnte es nicht sein. Das Ding befand sich unterhalb des Radarhorizonts. Die Instrumente werden lediglich registrieren, daß ein massiver Körper einschlug.«
    »Ja – aber wo ist es geblieben?« Anoti hatte sich aufgerichtet und starrte wild in das Dunkel. »Vincent, wir sind zu schwach.

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