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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Das Ding hat die Größe eines Schlachtkreuzers. Und wir mit unserer Spielzeugkanone …«
    »Da!« David deutete nach vorn. Niedrig am Horizont bewegten sich Lichter. Sie schwenkten herum und kamen in ihre Richtung.
    »Das ist es!« Anoti packte die Fahrzeugtür. »Vincent, wir müssen Hilfe holen …«
    »Zu spät«, fauchte David. »Bis wir zurückkommen, ist alles vorbei. Wir müssen es allein schaffen.«
    »Es kommt in unsere Richtung.«
    »Wir warten, bis es stehenbleibt, dann greifen wir an.«
    Schweigend beobachteten die beiden Männer die näherkommenden Lichter. Im Schimmer des reflektierten Lichtes erkannten sie die breite, nach unten überhängende Form des Schiffes. Eine halbe Meile von ihnen entfernt hielt es an, schwebte sieben Meter über dem Felsboden. Ein kaltes blaues Leuchten ging von seiner Unterseite aus. Langsam klappten Stützen nach unten und bohrten sich in den Boden.
    »Heilige Maria, Muttergottes …«, murmelte Anoti halblaut.
    »Also gut, es geht los.« Als David die Hand an die Flanke des Fahrzeugs legte, um nach unten zu springen, bemerkte er eine schnelle Bewegung zu seiner Linken. Anoti wirbelte herum, als der alte Mann auf das Fahrzeug zusprang.
    »He!« schrie er. »Was zum …!« Er machte einen langen Satz und packte den Alten am Arm …
    Eine wirbelnde Bewegung, und Anoti wurde gegen einen Felsblock geschleudert. Er lag mit zuckenden Gliedern da.
    »Vincent«, krächzte er, als sich der Alte angriffsbereit duckte. »Er hat sich – blitzschnell bewegt. Und er ist stark! Aufpassen, Vincent …«
    David hatte bereits den Hebel des MGs gepackt und den Lauf zu dem Alten hinübergeschwungen. Der Mann drehte sich langsam um und starrte ihn mit fremdartigen, blassen Augen an …
    Augen, die er schon einmal gesehen hatte. Ockeraugen, in denen ein gelbes Feuer brannte …
    Der Alte streckte sich und warf den Zipfel des Umhangs zur Seite, mit dem er sein Gesicht verdeckt hatte. Er enthüllte verzerrte, narbige Züge, die in einer Grimasse des Schmerzes und des Hasses erstarrt schienen. David spürte ein eiskaltes Gefühl im Innern. Er stand dem unsterblichen Dorn gegenüber.
     
    *
     
    »Ja, David Vincent.« Dorns Stimme war dünn, nur ein Schatten des früher so kräftigen Organs. »Ich lebe immer noch. Schockiert Sie mein Anblick, den ich Ihnen zu verdanken habe?« Mit einer wilden Geste riß der Fremde den Umhang zur Seite und öffnete das verblichene Hemd darunter. Starr vor Entsetzen sah David die wuchernden Narben an, die den ganzen Oberkörper des Fremden bedeckten.
    »Sie haben mir die Knochen gebrochen und das Fleisch verbrannt«, klagte er. »Und jetzt zielen Sie schon wieder mit einer Waffe auf mich. Aber ich bitte Sie – ein Lebewesen bittet das andere, nicht zu schießen.«
    »Rühren Sie sich nicht«, sagte David zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    »Vincent …«, krächzte Anoti, »erschieß ihn. Er ist kein Mensch – siehst du nicht …«
    »So ist es richtig«, unterbrach ihn Dorn. »Erschießen Sie den Fremden. Das ist die Art Ihres Stammes, nicht wahr, Vincent? Ihr seid auf eure Zivilisation stolz, auf eure Klugheit, eure Barmherzigkeit. Und doch habt ihr mich und die Meinen wie Ungeziefer gejagt.« Dorns Augen schienen im Licht der vorbeijagenden Meteoriten aufzublitzen. »Wird Ihnen beim Anblick Ihres Werkes nicht übel, David Vincent?«
    »Ich bin Ihrem Beispiel gefolgt, Dorn!« Davids Stimme klang hart. »Sie haben vor meinen Augen vier Männer umgebracht. Sie haben einen Fabrik-Manager namens Winthrop umgebracht, und, wenn ich mich nicht täusche, auch General Moore. Weiß Gott, wie viele andere noch auf Ihr Konto kommen. Sie haben meinen Freund, Al Lieberman, aus dem Helikopter geworfen, weil er im Sterben lag …«
    »Hören Sie mir zu, Vincent«, zischte Dorn drängend. »Bedenken Sie unsere Lage – und seien Sie mitleidig. Wir sind wenige. Auf zehn Millionen Ihres Volkes trifft einer der unseren. Ja, wir haben getötet – aber aus Angst vor der Entdeckung – aus der schrecklichen Notwendigkeit heraus, unsere Gegenwart geheimzuhalten.
    Es war ein Fehler, das sehe ich nun ein. Aber wie konnten wir es wissen? Wir hatten so lange nach einer Welt gesucht, auf der wir überleben konnten. Eine Million Jahre sind vergangen, seit unsere Welt starb – sie verdampfte bei der Explosion unserer Sonne. Nur wir entkamen – eine Schiffsladung von all den Milliarden Angehörigen der Großen Rasse.
    Wir kreuzen seit ganzen Zeitaltern durch die Leere, immer auf der

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