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Invasoren der Erde

Invasoren der Erde

Titel: Invasoren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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in unsterbliche Fremde …
    David korrigierte sich. Nein – nicht unsterblich! Nicht ganz unsterblich. Dorn war zäh gewesen, doch letzten Endes hatten ihn die Geschosse vernichtet. Und er hatte noch genug Ladestreifen …
    Aber die Entfernung war zu groß. Er mußte sichergehen. Eine zweite Chance bekam er nicht.
    Wild schwenkte er den Panzer herum, und das mächtige Fahrzeug fuhr dröhnend auf das fremde Schiff und seine Alptraum-Mannschaft zu. Einen Moment lang war durch die staubverschmierte Windschutzscheibe nicht zu erkennen, ob die Fremden überhaupt Notiz von ihm nahmen. Doch dann wirbelten zwei der Geschöpfe nahe der Zugangsrampe herum und begaben sich mit schnellen, fließenden Bewegungen ins Schiffsinnere.
    Einen Augenblick später erwachte der Suchscheinwerfer zum Leben und richtete seinen Strahl auf David. Instinktiv riß David das Steuer herum und wich dem drohenden, fahlen Licht aus – doch der Scheinwerfer folgte ihm, schien ihm voll ins Gesicht – und er war sengend heiß.
    David ließ sich hinter das Armaturenbrett fallen. Er sah, wie die Farbe Blasen bildete und das Metall zu rauchen begann, sah, wie das Steuerrad schmolz und die Polsterung der Rückenlehne Feuer fing. Die Windschutzscheibe wurde eingedrückt, und geschmolzene Glastropfen fielen heiß auf seine Kleider. Flammen waren mit einem Mal überall im Fahrzeug. David hatte das Gaspedal immer noch ganz durchgedrückt.
    Dann durchlief ein furchtbarer Stoß das ganze Fahrzeug. David spürte, wie die schwere Maschine nach links rutschte und kippte, und er sah, daß sich der heiße Strahl der Fremden wieder in seine Richtung wandte. Eine Staubwolke wirbelte auf …
    Dann ein Ruck, das Gefühl des Fallens, ein Knirschen und Kreischen und Dröhnen, Licht, das immer blasser wurde, bis es endgültig in Dunkelheit überging …
     
    *
     
    Summen, wie das zornige Summen von Bienen, wenn man ihren Stock zerstört. Harte Lichter, die immer wieder die weiche Hülle der Dunkelheit durchdrangen und ihn zurück ins Bewußtsein brachten …
    Ein scheußlicher Schmerz schoß durch Davids Kopf. Er stöhnte, tastete die Schädeldecke ab und spürte eine tiefe Wunde. Eine Hälfte seines Gesichts war mit Blut bedeckt, und seine geliehene Air-Force-Jacke fühlte sich feucht an. Er versuchte sich zu bewegen, doch seine Beine waren eingeklemmt.
    David tastete umher, fand Metall, an dem er sich festklammern konnte, und zog sich stöhnend hoch. Der halbverbrannte Sitz kippte zur Seite. Das Fahrzeug lag auf der Flanke. Davids Schulter berührte den rauhen Sand, da wo das Glas der Schutzscheibe zersplittert war. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog er sich hoch und sah hinaus auf eine Szene, die einer mittelalterlichen Höllenlandschaft ähnelte.
    Gegen den Hintergrund des Himmels, über den immer noch die Meteore jagten, hob sich die fremde Maschine perlgrau ab. Sie war groß wie eine Scheune und kaum hundert Fuß von ihm entfernt. Lange Schatten bewegten sich in dem bläulichen Glanz – Schatten von phantastischer Gestalt. Aus der Nähe konnte David die schuppige graue Haut und das Netz der purpurnen Blutgefäße an der hellen Bauchseite erkennen. Von den kurzen Gliedmaßen gingen steife Stacheln aus. Aber das Schlimmste waren die Streifen und Täschchen und Gürtel, die sich die Fremden umgebunden hatten und die deutlicher als Worte verrieten, daß es sich um intelligente Lebewesen handelte.
    Er hörte ein Summen ganz in der Nähe. Etwas glitt über den umgestürzten Panzer und ließ sich mit einem dumpfen Klatschen zu Boden fallen. David erstarrte. Ein dunkler Schatten kauerte einen Moment lang neben ihm. Durchdringende, blaßgelbe Augen starrten ihn an. Er atmete nicht und rührte sich nicht …
    Die Augen wanderten weiter, das Geschöpf wandte sich ab. David sah zu, wie es zu seinen Gefährten zurückschlängelte. Offensichtlich hielt man ihn für tot. Mit unendlicher Vorsicht schob David sich hoch, vorbei an dem geschmolzenen Steuerrad. Er erreichte das gegenüberliegende Fenster, in dem sich ebenfalls kein Glas mehr fand.
    Nichts rührte sich, als er den Kopf hinausstreckte. Die Fremden, die die Menschen ohnehin verachteten, hatten ihn im Wrack liegen gesehen und nahmen keine Notiz mehr von ihm. Er hoffte es zumindest.
    Er zog sich durch die Öffnung und ließ sich über das verbeulte Dach nach unten gleiten. Das Maschinengewehr hing in einem verrückten Winkel da, halb aus seiner Halterung gerissen. Schnell tastete David die Waffe ab. Soweit er es beurteilen

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