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Irgendwas geht immer (German Edition)

Irgendwas geht immer (German Edition)

Titel: Irgendwas geht immer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn French
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nicht drinstehen zu haben. Normalerweise steht sie auf der Liste meiner Freunde ganz oben. Ja. Klar. An allererster Stelle.
    Der Nachmittag verlief eigentlich nicht so besonders aufregend. Fernsehen, Geburtstagskarten lesen und solche Dinge. Gegen fünf kam Oma Pamela mit einem anständigen Kuchen vorbei. Gott sei Dank. Die Sache mit dem Bunny-Outfit habe ich ja gekippt, deshalb brauchte ich mich nicht groß in Schale zu werfen, nur meine Haare habe ich gestylt und zur Feier des Tages mein neues Top angezogen. Immerhin sehe ich diesen Abend zum ersten Mal X -Man. Ich habe Dad nicht erzählt, dass ich ihn nur von Facebook kenne, sonst würde er nur sauer werden und ihn nicht reinlassen oder so. Außerdem dachte ich, wenn er einfach so vorbeikommt, denkt Dad, er sei der Bruder einer Freundin oder so was.
    Irgendwann rief Mum an. Es hätte einen Notfall in der Praxis gegeben, deshalb würde es spät werden. Typisch. Aber eigentlich ist es sowieso besser, wenn sie nicht dabei ist. Weniger stressig. Also haben Dad, Peter und ich das Haus in Schuss gebracht. Oma Pamela hat uns die ganze Zeit herumgescheucht, während sie sich langsam, aber sicher mit ihrem selbstgebrannten Gin betrunken hat und gegen acht in Dads Sessel eingeschlafen ist.
    Wir haben Cider hingestellt und alles, was man für einen Cocktail namens Shirley Temple braucht, den ich noch viel lieber mag als Cider. Er wird aus Limonade und diesem roten Grenadinezeug gemixt. Mum hat ihn uns früher immer zum Geburtstag gemacht, als wir noch klein waren, mit Schirmchen und Kirschen und so Zeug, und wir haben uns immer wie Erwachsene gefühlt, weil wir so einen schicken Drink in diesen hohen Gläsern trinken durften.
    Dann haben wir die »Dora ist jetzt 18«-Ballons aufgeblasen und die Sticker mit derselben Aufschrift dazugelegt. Dad hat die Karaoke-Maschine angeworfen, meinen iPod an die großen Lautsprecher angeschlossen und die Lichter gedimmt. In letzter Sekunde fiel mir noch ein, dass ich ja gar keinen Bronzepuder aufgelegt hatte, also bin ich nach oben gerannt und habe es ganz schnell noch getan, als es an der Tür klingelte. Ich dachte, es sei X -Man, aber es war nur Luke Wilson mit seiner Mutter. Sie kam auch herein und plauderte eine Weile mit Dad.
    Inzwischen war ich doch froh, dass Peter ihn eingeladen hatte, weil er auf diese Weise beschäftigt war und uns nicht stören konnte. Am Ende kamen vier der Emos, von denen eine noch ihre Brieffreundin aus Kroatien mitbrachte, die zwar nett war, sich aber das ganze Popcorn allein reinstopfte, außerdem Peter und Luke, Dad und Oma Pamela (die ja bewusstlos im Sessel hing).
    Ich habe die ganze Zeit nach der Türglocke gelauscht, falls X -Man doch noch auftauchen sollte. Ich war so gespannt, wie er wohl aussieht, aber er war viel zu spät dran, also haben wir angefangen zu essen (Eimer von KFC  – jippieh!) und ein bisschen getanzt – aber eigentlich hauptsächlich Peter und ich. Emos tanzen ja nicht so gern zu unserer Musik. Ehrlich gesagt hassen sie Snow Patrol und Girls Aloud. Aber wie kann jemand so etwas hassen? Punk oder Metal oder was auch immer sie hören, hatte ich nicht, aber nach ein paar Gläsern Cider haben sie zu »Mamma Mia« mit uns getanzt. War überhaupt kein Problem mehr. Ich meine, sie sind zwar Emos, aber immer noch so was wie Menschen.
    Irgendwann bin ich rausgegangen, um nachzusehen, ob X -Man vielleicht draußen steht und einfach nur zu schüchtern ist, um reinzukommen, aber er war nicht da. Das war gegen zehn. Also haben wir mit dem Karaoke angefangen. Ich fand’s absolut super, als eine der Emos »I’m a Barbie Girl« und »Reach for the Stars« gesungen und uns dann angebettelt hat, es bloß niemandem zu verraten! Als Nächstes hat Peter »Mad About the Boy« gesungen, total schwul, nur für Luke, was echt oberpeinlich war.
    Dann war ich dran. Ich war so deprimiert, dass X -Man nicht gekommen ist, weil ich den Song eigentlich für ihn hatte singen wollen. Schließlich hatte ich es ihm versprochen. Dad hat gemerkt, dass meine Stimme ein bisschen zitterte, und mich angefeuert. Also habe ich meinen Casting-Song gesungen, und es war superschön. Alle haben mitgesungen, und Dad hat sein Feuerzeug angezündet und geschwenkt und so. Es war echt total schräg, weil eine der Emos am Schluss rief: »Du sollest unbedingt zu X Factor gehen. Die würdest du alle in Grund und Boden singen!« Und ich dachte, tja, wenn ihr alle wüsstet.
    Und noch schräger war, dass meine allerallerbeste Freundin

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