Irgendwas mit - Kindern
Bewerbern „aufgefüllt“. Je besser Ihre Abiturnote, desto wahrscheinlicher werden Sie zum Zug kommen.
Haben Sie einmal einen Studienplatz ergattert, beginnt das Grundstudium der Medizin. Hier arbeiten Sie sich in etwa zwölf Semestern zum Staatsexamen vor. Mit dem Staatsexamen erhalten Sie Ihre so genannte Approbation: die staatliche Erlaubnis, den Arztberuf auszuüben. Nicht zu verwechseln ist das mit dem Doktortitel: Den gibt es nur für eine erfolgreiche Promotion an der Universität. Grundsätzlich können Sie auch ohne einen Doktortitel als Ärztin arbeiten, das heißt aber lediglich: es ist nicht verboten. Sinnvoll ist es trotzdem nicht, denn ohne Doktortitel werden Sie es schwer haben, einen Platz für Ihre Facharztausbildung zu bekommen.
Denn das ist der nächste Schritt zur Kinderärztin: mit einem frischen Doktortitel vor dem Namen absolvieren Sie eine fünfjährige Weiterbildung. Diese Zeit verbringen Sie in der Regel als Assistenzärztin in einer Kinderklinik, wo Sie im Klinikalltag Ihre ersten Erfahrungen sammeln und sich gleichzeitig im theoretischen Unterricht Spezialwissen aneignen. Klingt nach Doppelbelastung? Ist es auch.
Die Facharztausbildung endet mit einer Prüfung. Bestehen Sie die, dürfen Sie sich offiziell „Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin“ nennen. Ab jetzt können Sie sich noch weiter spezialisieren, zum Beispiel auf Neugeborene, Kinder-Kardiologie oder Kinder-Onkologie, oder auch eine eigene Praxis aufbauen.
Kinderpsychologe/in, Kinderpsychotherapeut/in
Bitte greifen Sie das Ende der Liane und folgen Sie mir in einen Begriffe-Dschungel.
Um überhaupt zu wissen, wovon wir sprechen, müssen wir Psychologen, Psychiater, Psychotherapeuten und Psychologische Psychotherapeuten auseinander halten, außerdem wissen, dass Psychotherapie etwas ist, das praktisch jeder anbieten kann, nicht jeder sich aber Psychotherapeut/in nennen darf und auch den Psychoanalytiker irgendwo hinein sortieren.
Ehe Sie jetzt aber entscheiden, doch lieber Bäckerin zu werden: Ich lichte den Begriffe-Dschungel mal für Sie.
Also. Ein Psychiater ist ein Arzt, ein Mediziner, der eine Facharztausbildung für Psychiatrie absolviert hat. Sein Fachgebiet ist die körperliche Diagnostik und die medikamentöse Versorgung von psychisch kranken Patienten. Therapie bieten Psychiater eher selten an; sie sind auch schwerpunktmäßig nicht dafür ausgebildet. Den Psychiater lassen wir in diesem Artikel also beiseite.
Ein Psychologe ist zunächst jemand, der Psychologie studiert hat, also die Wissenschaft vom Erleben und Empfinden des Menschen. Der Begriff sagt uns also etwas über die Ausbildung der Person, aber noch nicht, in welchemberuflichen Umfeld sie arbeitet. Das ändert sich, wenn die Bezeichnung aufgeweitet wird: Ein Psychologischer Psychotherapeut ist jemand, der Psychologie studiert und sich dann mittels Weiterbildung auf die Therapie von Menschen mit seelischen Problemen spezialisiert hat. „Psychotherapeut“ bezeichnet den selben Werdegang.
Ein Psychoanalytiker wiederum ist ein Psychologe bzw. Psychotherapeut, der sich auf eine bestimmte Behandlungsform spezialisiert hat. Psychoanalyse wird bei Kindern eher selten angewandt; also lassen wir ihn hier ebenfalls beiseite.
Im Gegensatz zu dem Begriff „Psychotherapeut“, der gesetzlich geschützt ist und nur von Profis mit der oben beschriebenen Ausbildung geführt werden darf, ist „Psychotherapie“ ein nicht geschützter Begriff und darf von jedem auf ein Schild gedruckt werden, der sich kompetent fühlt, Menschen mit seelischen Schmerzen zu helfen.
Glückwunsch, wir haben den Begriffe-Dschungel durchquert! Steigen wir also endlich in die Berufsbeschreibung ein.
W AS ? Kinder- und Jugendpsychotherapeuten befassen sich mit den seelischen Problemen ihrer jungen Patienten, und mit daraus entstehendem Fehlverhalten. Eine erfolgreiche Therapie befähigt den Patienten beispielsweise, sich aus einer Essstörung zu lösen oder depressive Verstimmungen zu überwinden.
Um ihr Ziel zu erreichen, erstellen Kinderpsychologen zunächst eine sorgfältige Anamnese, erfragen also die Vorgeschichte des Patienten, und zwar sowohl bezüglich der seelischen Erkrankung als auch bezüglich der alltäglichen Lebensumstände. Manchmal helfen auch bestimmte Testverfahren, um herauszufinden, wo genau „der Schuh drückt“.
Ist die Diagnose erstellt, wählt die Psychologin die geeignete Therapieform. Dies richtet sich nicht nur nach der Art der Erkrankung,
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