Irgendwas mit - Kindern
eigentlich noch „uncool“, oder ist das schon wieder uncool?). Außerdem können Sie sich über die HEP zur Heilpädagogin hocharbeiten (siehe unten, aber erst später), und hier erschließen sich Ihnen noch mehr Möglichkeiten, mit Kindern zu arbeiten.
W AS ? Als HEP bieten Sie behinderten Menschen praktische Lebenshilfe und ein Lernprogramm, das genau auf ihre Möglichkeiten abgestimmt ist.
Die Philosophie der Heilerziehung und -pädagogik ist es, bei den Menschen das zu sehen, was sie können, nicht das, was sie nicht können. Durch gezielte Förderung und das Ausschöpfen von persönlichen Potentialen erreichen Heilerzieherinnen eine bessere Teilhabe des Behinderten am täglichen Leben. Dabei sind sie davon überzeugt, dass Menschen mit Beeinträchtigung nicht gesondert „untergebracht und bespaßt“ werden sollen. Im Gegenteil sollen sie sich, soweit es ihnen sinnvoll möglich ist, in die Abläufe des alltäglichen Lebens integrieren und so zur Vielfalt unserer Gesellschaft beitragen. Als HEP arbeiten Sie sozusagen an der Schnittstelle zwischen behinderten Menschen und den Anforderungen des täglichen Lebens: Wenn ein Patient sich nicht die Schuhe binden kann, tun Sie es für ihn – aber nur so lange, bis er es selbst schafft.
Und dann haben Sie noch mit den Fällen zu tun, die es nie schaffen werden, sich die Schuhe zu binden: Schwerbehinderte, die nicht im herkömmlichen Sinn ansprechbar sind und oft rund um die Uhr Pflege benötigen. Auch hier wissen Sie als zuständige HEP, wie man mit dem Patienten kommuniziert und ihn vielleicht in seiner ganz eigenen Welt erreicht.
Durch den engen, oft langjährigen Kontakt zu „ihren“ Behinderten entwickeln sich HEP oft zu Vertrauenspersonen und zuverlässigen Ansprechpartnern, sowohl für die Behinderten selbst als auch für deren Familien.
W O ? Als HEP arbeiten Sie am wahrscheinlichsten in einer sozialen, medizinischen oder therapeutischen Einrichtung: in einem Wohnheim für Behinderte, einer Beratungsstelle, einem Krankenhaus oder einem Therapiezentrum. Hier kümmern Sie sich zusammen mit Ärzten, Pflegepersonal oder anderen Pädagogen um Ihre Schützlinge.
W ER ? Was Sie auf jeden Fall mitbringen müssen, ist Offenheit gegenüber Menschen, die aus dem Rahmen des Gewohnten oder auch Gewöhnlichen fallen. Viele von uns haben im täglichen Leben nichts oder nur sehr wenig mit behinderten Menschen zu tun – daher ist es auch sinnvoll, dass die meisten Fachschulen Ihre Bewerbung erst akzeptieren werden, wenn Sie ein Praktikum in der Behindertenarbeit vorweisen können.
Körperliche Belastbarkeit ist ebenfalls ein Kriterium. Die Tätigkeit hat einen hohen pflegerischen Anteil: raus aus dem Bett, rein in den Rollstuhl, umziehen, gestützt ein paar Schritte gehen – je nach Art der Körperbehinderung ist hier auch Ihre zupackende Unterstützung gefordert - was auch gleichzeitig heißt, dass Sie besser kein Mensch sein sollten, der engen Körperkontakt ablehnt…
Und wenn dies nicht die erste Berufsbeschreibung ist, die Sie in diesem Büchlein lesen, werden Sie es wiedererkennen: Einfühlungsvermögen, Geduldund ein dickes Fell, damit nicht jedes Patientenschicksal Ihnen eine Depression verursacht, sind auch hier nicht wegzudenken.
Nicht zuletzt sollten Sie damit klarkommen, auf lange Sicht in einem Rund-um-die-Uhr-Schichtsystem zu arbeiten, das auch vor Wochenenden und Feiertagen nicht Halt macht.
W IE ? Um HEP zu werden, besuchen Sie eine Fachschule. Im Vollzeitunterricht dauert die Ausbildung drei Jahre und kann auf zwei verkürzt werden, wenn Sie entsprechendes Vorwissen (beispielsweise durch eine abgeschlossene pflegerische Ausbildung) nachweisen können. Viele Schulen bieten auch Teilzeitmodelle an, die für alle gedacht sind, die gleichzeitig arbeiten gehen müssen oder sich um eine Familie kümmern.
In der Regel müssen Sie ein einschlägiges Berufspraktikum nachweisen. Die Schulen wollen damit sicherstellen, dass Sie wissen, worauf Sie sich einlassen. Der klassische Weg zur HEP führt über ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst – wobei Sie natürlich hier eine Stelle ergattern sollten, die mit der Betreuung behinderter Menschen zu tun hat.
Zugangsvoraussetzung ist überdies ein mittlerer Bildungsabschluss (Mittlere Reife oder Quali mit fachähnlicher, abgeschlossener Berufsausbildung). Die Aufnahmekriterien sind von Schule zu Schule unterschiedlich. Ich notiere Ihnen unten einen Link, unter dem Sie eine Liste aller
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