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Irgendwas mit - Kindern

Irgendwas mit - Kindern

Titel: Irgendwas mit - Kindern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Pavlovic
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arbeiten Sie in einer pädagogischen Einrichtung (nicht in Schulen) mit Kindern und Jugendlichen. Diese pädagogische Einrichtung ist sehr oft ein Kindergarten, also starten wir unseren Rundgang dort.
    Im Kindergarten erwarten Sie zwei große Aufgabenbereiche: die Versorgung und die Förderung der Kinder. Viele Kindergärten arbeiten heute mit altersgemischten Gruppen: Zusätzlich zu den Drei- bis Sechsjährigen werden ein- oder zweijährige Kleinkinder in die Gruppe integriert. Je kleiner das Kind, desto höher der pflegerische Anteil: Windeln wechseln und Füttern bzw. beim Essen „assistieren“ sind keine Seltenheit.
    Zumeist betreuen Sie mit einer Kollegin eine Gruppe von zwanzig oder mehr Kindern. Damit dort nicht die Fetzen fliegen, sorgen Sie für Ordnung und Struktur. Kinder in diesem Alter haben noch nicht sonderlich viel Disziplin; sie müssen also mit Geschick und Einfühlungsvermögen in die Abläufe der Gruppe eingefügt werden.
    Als Erzieherin sind Sie weit davon entfernt, auf kleinen Stühlchen zu sitzen und den ganzen Tag „nur“ mit den Kindern zu spielen. Okay, die kleinen Stühlchen gibt es vielerorts noch, aber das Spiel folgt einem vorgegeben Bildungs- und Erziehungsplan, den Sie mit Ihren Schützlingen umsetzen. In der Schule gibt es Ähnliches; dort nennt man es Lehrplan.
    Der Bildungs- und Erziehungsplan liefert Richtlinien, nach denen die motorische und geistige Entwicklung eines Kindes eingeschätzt werden kann. Wann sollte es in der Lage sein, einen wirklich runden Kreis oder ein Viereck zu malen? Und wann, die gemalte Form auszuschneiden? Welchen Wortschatz kann man bei einem Vierjährigen voraussetzen? Kann er rückwärts laufen oder auf einem Bein stehen? Führt man sich einmal so einen Bildungs- und Erziehungsplan zu Gemüte, wird erst klar, wie viel so ein Kind lernt, bevor das schulische Lernen beginnt, und wie wichtig eine kompetente, zugewandte Begleitung durch eine Erzieherin ist.
    Alternativ zur Arbeit im Kindergarten können Sie auch den Beruf der Erzieherin mit Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung wählen. Das Aufgabenfeld unterscheidet sich doch erheblich von der Arbeit im Kindergarten: Wie der Name schon nahe legt, finden Sie Ihre Aufgaben in der Heimerziehung oder in der Begleitung von „problematischen“ Jugendlichen, beispielsweise in Beratungsstellen oder beim Jugendamt. Wiederkehrende Themen hier sind Sucht- und Gewaltprävention, die (Wieder-)Eingliederung ins Schulsystem oder auch die lohnenswerte Anstrengung, der Verbreitung von rechtsextremem Gedankengut entgegenzuwirken.
    W O ? Ein Teil der „Heimerzieher“ arbeitet tatsächlich in einem Kinder- oder Jugendheim, bietet dort Unterstützung im Alltäglichen, hilft bei schulischen Dingen und der Berufswahl und begleitet die seelischen Prozesse der Jugendlichen. Andere Heimerzieher finden ihre Aufgabe in Kindertagesstätten oder Horten, aber auch in Jugendcafes, Stadtteil-Treffs, auf pädagogischen Abenteuerspielplätzen oder überhaupt in der Erlebnispädagogik (siehe dort).
    Die „Kleinen“ werden Sie immer in einer Form von Kindergarten betreuen: sei der nun kirchlich oder städtisch organisiert, das Ergebnis einer Elterninitiative, einem Betrieb oder einer Kurklinik angegliedert.
    W ER ? Sie lieben Kinder, soviel ist klar. Ein paar Tage Praktikum im Kindergarten werden Ihnen verraten, ob Sie mit dem Geräuschpegel klarkommen, der auch im ruhigsten Kindergarten üblich ist.
    Wie in vielen anderen sozialen Berufen dürfen Sie auch hier nicht allzu oft auf Ihr Gehaltskonto schielen: Für das, was sie leisten, sind Erzieherinnen schwer unterbezahlt. Leben kann man davon, reich werden nicht.
    Flexibilität und Belastbarkeit sind Voraussetzungen, sowie Erfindungsreichtum und Phantasie, denn kein Tag läuft wie der andere und ganz nach Plan geht es nur selten.
    Sie sind ein Mann? Dann wappnen Sie sich: Man wird sich um Sie als Erzieher reißen. Gerade im Bereich der Frühförderung sind männliche Kollegen nicht nur in der Minderzahl, sondern geradezu selten. Schade, denn für Kinder sind männliche wie weibliche Bezugspersonen gleichermaßen wichtig und die Betreuung „nur“ durch Frauen, auch wenn sie sich noch so engagieren, ist manchmal etwas unausgewogen. Trauen Sie sich also, als emanzipierter Mann eine Frauendomäne zu erobern!
    Was noch zu beachten ist: im Bereich der Jugend- und Heimerziehung müssen Sie wahrscheinlich unbequeme Arbeitszeiten in Kauf nehmen. In beinahe allen Einrichtungen wird auch am

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