Irgendwas mit - Kindern
der Stunde alle Handys ein, damit nicht wieder eines klingelt, und wundern sich mit der Zeit über gar nichts mehr.
So läuft es immer: Sie machen einen Plan, und dann beginnt die Wirklichkeit.
W O ? Für Lehrerinnen gibt es zwei große Arbeitsfelder: staatliche und staatlich anerkannte Schulen einerseits, und den außerschulischen Bildungsbetrieb andererseits.
Zu ersteren gehören alle Schulen, die Sie so kennen: von der Grundschule bis zum Gymnasium, auch Fachoberschulen, Berufsfachschulen, Gesamtschulen, Förderschulen, Wirtschaftsschulen und Waldorfschulen. Sie sind als staatliche Bildungseinrichtungen anerkannt und bieten den Schülern die Möglichkeit, einen anerkannten Schulabschluss zu erwerben.
Der außerschulische Bildungsbetrieb richtet sich nicht zwangsläufig an Schüler, und es geht dort nicht unbedingt um einen Schulabschluss.
Ihr direkter Arbeitgeber in diesem Bereich ist ein so genannter Bildungsträger. In jeder größeren Stadt gibt es verschiedene solche „Träger“; überregional bekannt sind zum Beispiel das Kolpingwerk oder die Arbeiter-Wohlfahrt. Diese Träger bieten staatliche finanzierte „Maßnahmen“ an,das sind Kurse, die auf verschiedenste Weise der Weiterbildung dienen. Seien es Bewerbungstrainings für Arbeitssuchende, Ausbildungsbegleitende Hilfen, Maßnahmen zur Berufseingliederung oder auch Kurse für „verhaltensoriginelle“ Jugendliche, die an der Regelschule gescheitert sind – die Bandbreite ist groß, und natürlich werden Lehrerinnen mit der Planung und Durchführung solcher Maßnahmen betraut. Hier arbeiten Sie nicht nach Lehrplänen. Die pädagogischen Ziele werden zumeist in einer Beschreibung der Maßnahme festgehalten und richten sich natürlich nach der Zielgruppe.
Leider stellen die Bildungsträger selten unbefristet ein. Sie arbeiten mit Verträgen, die nur so lange laufen wie die Maßnahme. Ob sich ein Anschlussvertrag ergibt, ist immer wieder spannend. Beim Staat war bis vor einiger Zeit das Auskommen auf Jahre hin geregelt: wer einmal ins Beamtenverhältnis übernommen war, musste sich keine Sorgen mehr machen. Doch auch hier haben befristete (Jahres-)Verträge Einzug gehalten, und die Zahl der Verbeamtungen bei Junglehrern sinkt kontinuierlich.
W ER ? Gesucht ist hier, ganz klar, die eierlegende Wollmilchsau – Verzeihung, -lehrerin.
Sie sollten gut alleine arbeiten können, denn die gesamte Vor- und Nachbereitung erfolgt an Ihrem Schreibtisch. Gelegenheit zur Teamarbeit gibt es wenig, denn mit den Jahren entwickelt jede Lehrerin ihren eigenen Stil, und was bei der einen wunderbar funktioniert, geht bei der anderen grandios in die Hose.
Gleichzeitig müssen Sie aber absolut kommunikationsstark sein, die Nähe von Menschen mögen und gerne im Mittelpunkt stehen – was, zugegeben, viele Lehrer auf einem Haufen manchmal ein wenig anstrengend macht.
Disziplin ist wichtig. Wenn Sie vor der Klasse stehen, legen Sie einenSchalter um und sind präsent, von einer Sekunde zur anderen, egal wie Sie geschlafen haben, wie gut Sie vorbereitet sind, wie Sie sich vielleicht gerade fühlen.
Einfühlungsvermögen und ein stabiles Selbstbewusstsein werden Sie über Wasser halten. Das eine, weil es Ihnen den Umgang mit den Schülern erleichtert und Ihnen Sympathiepunkte bringt, das andere, um die unvermeidlichen Anfeindungen besser wegstecken zu können.
Nicht alle Schüler werden Sie mögen, und die, die Sie nicht mögen, werden Ihnen das ziemlich deutlich zeigen. Stehen Sie drüber – es ist schließlich nicht Ihr Job, von jedem gemocht zu werden.
Ihr Arbeitsplatz wird sich in Ihrem Privatleben ziemlich breit machen. Auch am Sonntagnachmittag werden da ein paar Klassenarbeiten liegen, die „jemand mal“ korrigieren müsste. Abends um elf, wenn Sie müde ins Bett wanken, könnte sich ein kleiner Zweifel in Ihr Gehirn bohren, ob der Stundenentwurf für morgen wirklich eine gute Idee war, und so sitzen Sie plötzlich, mit der Zahnbürste im Mund, nicht im Bett, sondern am Schreibtisch, und blättern in Ihren Unterlagen.
Mit dieser Omnipräsenz der Arbeit in Ihrem Leben müssen Sie klarkommen.
Und damit sind wir beim Thema Ferien: Ferien sind nicht Ferien, sondern frei einteilbare Arbeitszeit. Wenn Sie Ihren Beruf ernst nehmen (und Ihre Schüler verdienen nichts weniger als das), werden Sie schnell feststellen, dass die Vor- und Nachbereitungszeiten im „laufenden Betrieb“ nicht ausreichen. Sie müssen so viel unterrichten, dass Sie das alles gar nicht
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