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Irgendwas mit - Kindern

Irgendwas mit - Kindern

Titel: Irgendwas mit - Kindern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Pavlovic
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einer Universität nur mittelbar gegeben: Zwar wird im Lehrbetrieb immer wieder auf die Lebenswirklichkeit Bezug genommen – schließlich werden Sie es im späteren Beruf mit Menschen zu tun haben, nicht mit Datenbanken – als Absolventin eines Pädagogik-Studiums haben Sie aber trotzdem kaum Erfahrung in der praktischen Anwendung Ihres Wissensschatzes erworben. Um diesem Ungleichgewicht vorzubeugen, empfiehlt es sich, so viele freiwillige Praktika wie möglich zu absolvieren. Vielleicht finden Sie ja auch einen themenbezogenen Nebenjob für die vorlesungsfreie Zeit… „Semesterferien“ ist so ein irreführendes Wort, wenn man bedenkt, was ein Student heutzutage so auf der Agenda hat.
    W O ? Als Pädagogin B.A. kommen Sie am wahrscheinlichsten bei einem so genannten Bildungsträger unter. Das sind Unternehmen, die im Auftrag von Staat oder Gemeinde (zunehmend auch im Auftrag der EU) soziale Maßnahmen oder Projekte durchführen. Überregional bekannt sind z.B. die Arbeiter-Wohlfahrt AWO oder, kirchlich organisiert, die Caritas. Auch Pro Familia als Familien-Beratungsstelle ist ein solcher Träger und beschäftigt viele Pädagogen.
    Der Bildungsträger stellt Sie für ein bestimmtes Projekt ein: für ausbildungsbegleitende Hilfen, die sich an Jugendliche richten, Wiedereingliederungsmaßnahmen für Schulabbrecher, Familienberatung, Suchtberatung oder Gewaltprävention. Sie sehen, als Pädagogin B.A. bekommen Sie es unter Umständen mit den echten Härtefällen zu tun. Wer die Nerven für diese Arbeit hat, wird sie aber als außerordentlich lohnend und befriedigend erleben, denn selten kann man so viel bewegen wie hier.
    Natürlich gibt es auch Pädagoginnen, die ihren Platz an der Universität, bei Schulbuchverlagen oder in der Erwachsenenbildung finden, aber ich schätze, nachdem Sie „irgendwas mit Kindern“ machen wollen, ist das aus heutiger Sicht nicht interessant für Sie?
    Behalten Sie es trotzdem im Hinterkopf. Man weiß nie, wie das Leben so spielt.
    W ER ? Wenn Sie heute schon wissen, dass Sie am liebsten mit kleinen Kindern (also Kindergarten- oder Grundschulalter) arbeiten möchten, dann rate ich Ihnen von einem Pädagogik-Studium ab. Die so genannte Elementarpädagogik ist das Feld der Erzieherinnen, die für Arbeitgeber zwei Vorteile haben: Zum einen haben sie bereits während der Ausbildung praktische Erfahrung gesammelt, sind also sofort voll einsetzbar, zum anderen befinden sie sich in einer niedrigeren Gehaltsklasse und sind also für den Arbeitgeber billiger.
    Als Pädagogin B.A. sollten Sie sich eher für konzeptionelles Arbeiten interessieren. Die Leitung einer pädagogischen Maßnahme, beispielsweise in der Jugendsozialhilfe, oder die konzeptionelle Mitwirkung in Jugendämtern wären eher Ihre Kragenweite als die Einzelfallbetreuung.
    Weil sich an das Studium der Pädagogik eben kein vorgezeichneter Berufsweg anschließt, ist es weitgehend von Ihrem eigenen Engagement abhängig, wo und zu welchen Konditionen Sie unterkommen. Ein sicheres Auftreten und die Fähigkeit des Netzwerkens, sodass Sie im Idealfall schon während des Studiums tragfähige Kontakte in die von Ihnen angestrebte Sparte aufbauen, ist von Vorteil, um sich auf dem Feld der beinahe unbegrenzten Möglichkeiten zu behaupten.
    Die Vielfalt ist aber gleichzeitig eine Chance: Wer weiß, ob nicht da draußen ein ganz individueller Traumjob auf Sie wartet, von dessen Existenz Sie heute noch gar nichts wissen.
    W IE ? Wenn Sie ein Abitur haben, ist der Zugang zum Studium verhältnismäßig einfach: Uni aussuchen, immatrikulieren, loslegen. Pädagogik ist im Normalfall nicht zulassungsbeschränkt. Ansprechpartner ist die Uni Ihrer Wahl.
    Der grundständige Bachelor-Studiengang dauert sechs bis acht Semester. Sattelt man noch vier Semester drauf, kann man den Master erwerben – für die angestrebte Leitungsposition keine schlechte Voraussetzung.

Interview mit einem 25 jährigen Pädagogik-Studenten
Die Autorin Susanne Pavlovic im Gespräch mit Daniel Odenwald
    Autorin: Herr Odenwald, woher kommt Ihr Interesse für die pädagogische Arbeit?
    D. Odenwald: Ich habe eine sehr viel jüngere Schwester, dadurch bin ich sozusagen ins Babysitten hineingewachsen. Ich hatte immer schon Spaß mit Kindern. Mit der Zeit habe ich dann auch auf andere Kinder aufgepasst und mir so mein Taschengeld aufgebessert. Später dann, in der Oberstufe und nach dem Abitur, habe ich einige Praktika in Grundschulen gemacht. Außerdem bin ich ehrenamtlicher

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