Irgendwas mit - Kindern
jeweilige Schulform und sind weitgehend in ein Lehramtsstudium eingebunden. Hier befassen wir uns mit allen, die außerhalb der Schule sportliche Fähigkeiten vermitteln.
W AS ? Und das ist, Sie ahnen es schon, ein weites Feld.
Unter Sportpädagogik fallen zunächst alle Berufe, bei denen Sie Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, die Technik einer bestimmten Sportart näherbringen. Das beinhaltet zunächst alle Sportarten von A wie Angeln bis Z wie Zehnkampf.
Allerdings täuscht die Menge der aktiven Trainer und Coaches zunächst über die Anzahl der tatsächlichen Berufsmöglichkeiten hinweg: Viel, gerade in Sportvereinen, passiert hier auf ehrenamtlicher Basis und ist nicht dazu geeignet, einen Lebensunterhalt zu erbringen. Trotzdem gibt es auch hier die Möglichkeit, aus einer Leidenschaft einen „Brotberuf“ zu machen,etwa mit einer eigenen Schule, wie man sie aus dem Kampfsport kennt, oder als Kursleiterin auf selbständiger Basis.
Darüber hinaus sind Sportpädagoginnen in der Rehabilitation tätig, wo sie Bewegungsprogramme für die Patienten entwerfen. Dabei arbeiten sie eng mit dem medizinischen Team aus Physiotherapeuten und Ärzten zusammen. Sportpädagogen kommen zum Einsatz, wenn die Rehabilitation weitgehend abgeschlossen ist und der Patient beispielsweise wieder Kraft und Ausdauer aufbauen soll.
Manche Sportpädagogen, vor allem, wenn sie von der Universität kommen, finden auch ihren Weg in die Forschung, wo sie sich dann mit Themen wie dem optimalen Training für bestimmte Zielgruppen oder den erzieherischen Aspekten von Sportarten beschäftigen.
Letzteres ist ein Aspekt, der Sportpädagogen prinzipiell wichtig ist. Nicht nur die rein körperliche Leistung zählt; wichtig sind auch Fähigkeiten, die der Sport zusätzlich vermittelt: Disziplin, Teamgeist, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Sportpädagogen fördern diese Fähigkeiten ganz bewusst, und gerade bei Kindern ist es ihnen oft wichtiger, ein gestärktes Selbstbewusstsein oder Teamfähigkeit zu entwickeln, als eine sportliche Höchstleistung herauszukitzeln.
W O ? Wenn Sie speziell Kinder sportlich fördern, aber nicht mit Staatsexamen in den Schuldienst gehen wollen, bietet sich die Tätigkeit als Kursleiterin auf selbständiger Basis an. Je nach Sportart sind Sie dann in Vereinen, Schulen für bestimmte Sportarten oder Volkshochschulen tätig. Auch spezielle Veranstalter für Sportreisen können als Arbeitgeber in Frage kommen (wobei auch hier viel auf Honorarbasis abgerechnet wird).
Eigene Räumlichkeiten benötigen Sie nicht unbedingt. Viele Schulen stellen nachmittags und abends ihre Turnhallen zur Verfügung. Auch die Gemeinden fördern sportliche Betätigung, indem sie z.B. Schwimmbäder zur Nutzung für Kurse und Vereine freigeben.
W ER ? Wenn Sie sich für den Beruf der Sportpädagogin entscheiden, hatten Sie vermutlich eine Menge Vorlauf. Vielleicht betreiben Sie Ihre Sportart schon von Kindesbeinen an, vielleicht haben Sie auch schon jüngere Sportler/innen als inoffizieller Coach begleitet. Auf dem Sofa wird die Entscheidung für Sportpädagogik wohl eher selten getroffen.
Es hilft, wenn Sie in Ihrer Sportart Erfolge vorweisen können. Gleichzeitig, und das ist der Spagat, dürfen Sie nicht zu sehr vom Leistungsgedanken beherrscht sein, denn als Sportpädagogin haben Sie es insbesondere mit denjenigen Kindern zu tun, die keine geborenen Sprinter, Schwimmer oder Kämpfer sind. Sie sollten Kinder ebenso lieben wie Ihre Sportart und die Tätigkeit als Coach ebenso wie die Wettkampfsituation an sich.
Der Gedanke, sich selbständig zu machen, sollte Ihnen nicht völlig fremd sein, denn nicht jede/r ergattert eine Festanstellung. Informieren Sie sich gut, denn Sie verzichten auf so manche Annehmlichkeiten: auf die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall beispielsweise. Schätzen Sie auch realistisch ab, wie lange Sie Ihre Sportart rein gesundheitlich betreiben können, und was möglicherweise danach kommt. Manche Sportarten sind verschleißintensiver als andere oder bergen ein gewisses Verletzungsrisiko. Hier müssen Sie sich auch für den Fall absichern, dass Sie Ihren Sport nicht mehr selbst ausüben können.
W IE ? Sportpädagogik ist ein Bachelor-Studium, das üblicherweise sechs Semester dauert und an das wahlweise ein Master-Studiengang angeschlossen werden kann. Um „sportlich“ zu arbeiten, benötigen Sie zusätzlich noch die je nach Sportart üblichen Trainerlizenzen.
KAPITEL 4
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