Irgendwas mit Wellness Fitness und Sport
die praktische Trainingserfahrung mitbrachten. Die Sport- und Fitnesskaufleute (siehe unten) hatten damals noch keine sportpraktischen Inhalte in ihrer Ausbildung und wurden dahingehend auch nicht geprüft. Sie waren also am Ende ihrer Ausbildung hervorragende Verwaltungsfachkräfte, die auf einer Trainingsfläche verloren herumstanden, wenn sie nicht während der Ausbildung zusätzlich und in Eigeninitiative Trainerlizenzen erworben hatten. Also wurde der Ruf laut nach einer praktisch orientierten Ausbildung mit weniger Inhalten aus der Verwaltung und der Sportfachmann wurde geschaffen. Der lernt während seiner Ausbildung, alles was man im Training gebrauchen kann und erhält nur ein sehr „abgespecktes“ Paket an Verwaltungsinhalten.
Etwa zur gleichen Zeit erkannte man aber die Unausgewogenheit der Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau und beschloss, mehr praktische Inhalte in den Ausbildungsplan aufzunehmen, sodass die Azubis nun ihre Trainerlizenzen während der Ausbildung erwarben und auch eine praktische Abschlussprüfung zu erwarten hatten. Den Sportfachmann schaffte man deshalb natürtlich nicht wieder ab. So existiert nun beides.
Leider ist durch diese Entwicklung die „Nische“ für die Sportfachkraft relativ eng geworden. Von der einen Seite bekommt sie Konkurrenz durch Trainer, die ihre Lizenzen ohne dreijährige Ausbildung gemacht haben und somit dem Arbeitsmarkt als kompetente Sportler und Pädagogen zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite wird sie durch die Sport- und Fitnesskauffrau bedrängt, die in der Praxis ebenso gut einsetzbar ist unddarüber hinaus noch eine breite Zusatzqualifikation mitbringt, mit der sie beispielsweise ein Studio eigenverantwortlich führen kann.
Sie sollten also diesen Beruf nicht „einfach so“ wählen, sondern von vornherein eine Nische im Auge haben, die Sie später ausfüllen möchten – oft gibt es solche eher im Vereins- und Leistungssport als im Fitnesstudio um die Ecke.
W AS ? Sportfachleute haben im Allgemeinen drei große Aufgabengebiete: Verwaltung, Organisation und Training.
In der Verwaltung erledigen sie den Schriftverkehr, erstellen Statistiken (zum Beispiel über die Auslastung der Sportstätte zu verschiedenen Tageszeiten), halten den Kontakt zu Lieferanten oder anderen Dienstleistern und holen Angebote ein, wenn etwas repariert werden muss. Tiefer einsteigen werden sie aber hier nicht, weil ihnen dazu der kaufmännische Hintergrund fehlt.
Organisatorische Aufgaben fallen an, wenn beispielsweise Wettkämpfe ausgetragen werden. Auch Werbemaßnahmen fallen in diesen Bereich: Ein „Schnuppertag“, von dem niemand etwas weiß, wird ins Wasser fallen. Wie bringt man also die Information breitenwirksam unter die Leute? Oder: Was macht die Konkurrenz? Gibt es innerhalb der Sportart neue Strömungen, die man nutzen sollte, am besten, ehe alle anderen es auch tun? Was kann man tun, wenn die Statistik zeigt, dass die Mitgliederzahlen rückläufig sind? Die Sauna heizt nicht, der Wasserhahn tropft, der Rasen auf dem Gelände müsste dringend gemäht werden? Als Sportfachfrau müssen Sie nicht zwangsläufig selbst Hand anlegen. Sie müssen aber wissen, wo Sie anrufen, um das Problem beheben zu lassen.
Im Bereich Training überschneiden sich die Aufgaben einer Sportfachfrau mit denen einer Trainerin. Sie berät die Sportler hinsichtlich Training undErnährung, leitet Übungen an, ist auf dem Platz oder der Trainingsfläche präsent und steht für Fragen zur Verfügung. Auch das Leiten von Kursen fällt in dieses Aufgabengebiet. Zu diesem Zweck erwerben Sportfachleute als Teil der Ausbildung auch entsprechende Trainerlizenzen. Die Gewinnung von Neukunden ist ein wichtiges Feld: Probetrainings und Beratungstermine sollen so gestaltet sein, dass aus einem interessierten Neuling ein begeistertes Mitglied wird.
W O ? Sportfachleute werden für den Einsatz in Vereinen und in der Organisation von Leistungs- und Spitzensport ausgebildet. Auch Betreiber großer Sportanlagen kommen als Arbeitgeber in Frage: Golfplätze, Kletterhallen, Schwimm- und Freizeitbäder, Hotelanlagen mit sportlichem Schwerpunkt oder große Sportstadien. Auch in Reha-Einrichtungen arbeiten Sportfachleute – hier in einem Team zusammen mit Ärzten, Physiotherapeuten und Pflegepersonal.
W ER ? In diesem Beruf sind kommunikative Bewerber gefragt. Wichtiger als eine sportliche Spitzenleistung sind ein freundliches Auftreten, Teamgeist und ein mitreißendes Temperament, durch das
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