Irgendwas mit Wellness Fitness und Sport
Krankengymnastik waren, kennen Sie vielleicht den Effekt: Man zeigt Ihnen Übungen, die Ihre Beschwerden lindern sollen und die Sie bitte auch nach Ablauf der fünf, acht oder zehn Therapiestunden regelmäßig durchführen sollen. Manche von Ihnen tun das, zumal Sie ja ein sehr sportbegeistertes Publikum sind – bei manchen werden die guten Vorsätze aber auch vom Alltag geschluckt. Die Übungen werden immer seltener und irgendwann erinnert man sich gar nicht mehr so genau, was man da machen sollte und wie das ging.
Aufgabe der Sporttherapeutin ist es daher vor allem, den Patienten anzuleiten, aus eigenem Antrieb Gewohnheiten zu ändern und beispielsweise ein regelmäßiges Bewegungsprogramm langfristig in die Lebensplanung aufzunehmen. Sie motivieren ihre Patienten also nicht nur – eine Motivation, die allein vom Therapeuten ausgeht, ist ja nach Abschluss der Beratung nicht mehr verfügbar.
Vielmehr zeigen sie ihren Patienten, wie diese sich selbst immer wieder motivieren können, um dauerhaft eine gesündere Lebensweise zu pflegen.
Zu dieser gehört nicht nur Bewegung, sondern auch gesundheitsfördernde Verhaltensweisen wie vernünftiges Essen, ausreichend Schlaf und die Vermeidung von Giftstoffen wie Alkohol oder Zigaretten. Die Sporttherapeutin stößt also eine Wandlung in vielen Bereichen an und muss sich dementsprechend auch auf vielen Gebieten gut auskennen. Dabei hat sie es oft mit Menschen zu tun, die bisher keine „Sportbiographie“ vorweisen können.
Außerdem sind Sporttherapeuten in der Lage, durch spezielle Untersuchungsmethoden herauszufinden, welche Beeinträchtigungen in der Muskulatur oder Beweglichkeit eines Patienten genau vorliegen. Diese Informationen fließen in den Behandlungsplan ein.
W O ? Viele Sporttherapeuten betreiben eine eigene Praxis – allein oder mit Kollegen. Andere arbeiten in Krankenhäusern oder Reha-Einrichtungen. Auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens, wie Kurkliniken, Gesundheitszentren oder als Berater bei Krankenkassen können sie tätig werden.
Bezogen auf die Ausbildung, liefert die Frage nach dem „Wo?“ eine Reihe von Universitäten, die einen entsprechenden Studiengang anbieten, beispielsweise in Freiburg, Bochum oder Chemnitz. Viele Universitäten bieten die Fachrichtung als Masterstudiengang für Bachelor-Absolventen der Sportwissenschaften, was, siehe oben, ein sinnvoller Weg ist. Wer direkt in die Fachrichtung einsteigen möchte, kann sich an der Uni Potsdam über „Sporttherapie und Prävention“ als Bachelor-Studium informieren. Auch die Uni Gießen hat ein interessantes Angebot im Programm. Hier können Sie „Bewegung und Gesundheit“ zum Bachelor studieren und dann ein Master-Studium „Klinische Sportphysiologie und Sporttherapie“ dranhängen.
W ER ? Die Uni bietet einen vergleichsweise theoretischen Zugang zum Thema. Sich fundiertes Hintergrundwissen anzueignen, sollte Ihnen also Spaß machen, ebenso das wissenschaftliche Arbeiten, damit Sie die Ausbildung ohne allzu große Frustschübe überstehen. Für den Beruf selbst sind Einfühlungsvermögen und eine pädagogische Ader unverzichtbar. Auch Geduld gehört dazu: Ihre Patienten haben ihr bisheriges Leben möglicherweise nach Churchills Devise „Sport ist Mord“ verbracht und wären im Leben nicht von selbst auf die Idee gekommen, sich freiwillig zu bewegen. Eine Krankheit zwingt sie nun dazu, etwas zu ändern – aber Gewohnheiten sind, nun ja, Sie wissen es selbst, eben Gewohnheiten. Als Sporttherapeutin müssen Sie hier behutsam vorgehen, ermuntern und Spaß an der Sache vermitteln, denn nur wenn Ihre Patienten „auf den Geschmack kommen“, werden Sie die Verhaltensänderungen langfristig beibehalten.
W IE ? Wenn Sie bis hierher gelesen haben, wissen Sie es bereits: Sporttherapie ist ein spezialisierter Master-Studiengang, den Sie an ein Bachelor-Studium der Sportwissenschaft oder Bewegungswissenschaft anhängen. Eine Ausnahme bietet die Uni Potsdam, an der sich das Fach „grundständig“, also ab dem ersten Semester, studieren lässt. Auch hier bietet sich natürlich die Möglichkeit, ein Master-Studium anzuschließen, und das empfehle ich auch jedenfalls: Viele Sportterapeuten haben den Master und als Bachelor haben Sie später auf dem Arbeitsmarkt einen Wettbewerbsnachteil.
TIPP
www.uni-potsdam.de
www.uni-giessen.de
http://www.dvgs.de/363-0-berufsfeld-sporttherapeut.html
Sportwissenschaften
Liebe Leserin, lieber Leser – willkommen zu einem Studienfach, das
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