Irgendwie Anders (German Edition)
meinst, ob wir miteinander geschlafen haben?“ Ich amüsiere mich, wie schwer es ihm noch fällt, darüber zu reden.
„Naja, er sieht wirklich gut aus und da dachte ich ...“ Tim bricht ab und wird rot.
„Alex ist überzeugter Top. Und ich auch. Das passt nicht. Wir sind uns in der Hinsicht viel zu ähnlich.“ Verneinend schüttle ich den Kopf. Tim zögert und fragt nach: „Äh? Ein Top?“
Hat der Kleine denn gar keine Ahnung? Anscheinend nicht. Naja, bin ich eben Nachhilfelehrer in Schwulisch: „Top. Oben eben. Aktiv. Wir ficken beide lieber, als dass wir uns ficken lassen.“ Tim zuckt zusammen, bemüht sich jedoch um eine lässige Haltung.
„Ach so“, meint er möglichst cool. Eine ganze Weile sagt er nichts.
„Hast du denn schon mal … umgekehrt … ich meine ...“, stottert er. Ich grinse. Ganz schön neugierig, mein Kleiner.
„Lange her“, gebe ich zu. „Mein erstes Mal lag ich unten. Danach fand ich es anders einfach besser. Kann ich wohl auch am besten.“
„Oh ja“, seufzt Tim versonnen und verschluckt sich fast vor Schreck, als ihm klar wird, dass er ziemlich laut geseufzt hat. Ich schmunzle. So etwas höre ich schließlich gerne. Also gefällt ihm offensichtlich, wie ich ihn ficke. Beruht auf Gegenseitigkeit. Das schmeichelt meinem Ego ganz schön. Tja, Kleiner, ob dein großer Macker da mithalten kann.
Alex entdeckt uns natürlich sofort, kaum tauchen wir inmitten des Gewusels auf. Er steuert direkt auf uns zu.
„Hey, Mark! In Begleitung, was für eine Überraschung. Und in so dekorativer.“ Alex fängt meinen warnenden Blick grinsend ab.
„Hallo.“ Tim nickt ihm zu. Alex tritt zurück und mustert den sichtlich verlegenen Kleinen extrem ausgiebig. Ich bin versucht, Tim demonstrativ an mich zu ziehen.
So was Dämliches. Mann, Alex guckt ihn ja nur an. Aber wie! Als ob er ihn genüsslich ausziehen würde, seine Zunge in Gedanken über den schlanken Körper leckt.
Quatsch. Stell dich bloß nicht so an, Mark.
„Echt schick. Sieht sehr gut aus.“ Alex grinst süffisant, ohne seinen Blick von Tim zu nehmen. Viel zu lange verharrt dieser auf dessen enger Hose. Meine Finger wollen sich in Tims Arm krallen und ihn fortziehen. Alex hat sein Raubtierlächeln drauf und eindeutig Beute gewittert.
„Das T-Shirt, natürlich“, fügt er bewusst spät hinzu und fährt sich mit der Zungenspitze über die Lippen, während sein Blick über die Brust höher wandert.
„Es ist klasse, oder?“ Tim steigt gleich drauf ein, schaut an sich hinab und zupft an dem Shirt herum. „Die anderen Motive sehen aber auch prima aus.“
„Ja, Mark hat ein echtes Händchen für Attraktives“, stimmt Alex zu und sein Lächeln bleibt unverändert. Ich meine, ihn schnurren zu hören.
„Komm, Tim, ich stelle dich der Band vor. Die werden das T-Shirt auch sehen wollen.“ Ein wenig zu eilig ziehe ich ihn von Alex weg und werfe diesem dabei einen warnenden Blick über die Schulter zu. Der grinst nur und starrt eindeutig auf Tims Hintern.
Die Jungs von der Band sind gut drauf. Und sie riechen sogar akzeptabel. Haben alle brav geduscht. Sie sind sehr angetan von meinen T-Shirts. Wenigsten bin ich bei ihnen sicher, dass sie wirklich die Shirts meinen. Tim unterhält sich sehr angeregt mit ihnen.
Alex schleicht immer irgendwo um uns herum. Ich fange immer wieder Blicke von ihm ein, was mich auch davon abhält, zu dicht neben Tim zu stehen oder ihn anzufassen. Wäre ja noch schöner, wenn Alex mich dabei sehen würde. Ich werde ihm morgen ohnehin erklären müssen, dass es mit der Wette im Moment schlecht aussieht. Noch ist ja nichts verloren.
Das Konzert ist ganz okay. Die Jungs geben sich echt Mühe. Es klappt auch fast alles reibungslos und Alex ist endlich beschäftigt genug, um mich und Tim nicht dauernd mit Blicken zu verfolgen. Und Tim? Der genießt das Ganze offensichtlich sehr. Die Musik könnte besser sein, aber die Jungs stehen noch am Anfang.
Die T-Shirts, Plakate und der Rest kommen auf jeden Fall gut an. Deshalb zieht mich mein Chef von der Werbeagentur, der tatsächlich auch mal gekommen ist, hinterher zu einem Gespräch heran. Aus den Augenwinkeln bekomme ich mit, wie Alex zu Tim hinüberschlendert. Er baggert ihn direkt an, indem er sich neben ihn stellt und seine Hand auf die Schulter legt. Eine vertrauliche Geste. Ich habe Mühe mich auf mein Gespräch zu konzentrieren, zu dem nun auch noch der Manager der Band und zwei andere wichtige Leute hinzugekommen sind.
Alex dieser
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