Irgendwie Top
nicht recht bei der Sache. Die Zeit verstrich quälend langsam. Minuten zogen sich wie klebrige Zuckerfäden und seine Patienten waren alle ausnahmslos schwierig und nervig. Es fiel ihm schwer, freundlich zu bleiben und sich mit ihren unwichtigen Problemen auseinanderzusetzen. Nicht ein vernünftiger, kräftiger Sportler war dabei.
Immer wieder nahm Markus Alex' Visitenkarte in die Hand und drehte sie hin und her. Sie war sehr schlicht gehalten. Eine ganz einfache, hellgraue, nichtssagende Geschäftskarte. Dennoch befiel ihn jedes Mal, wenn er nur den Namen las, ein erregendes Kribbeln, zogen seine Lenden und er hatte das Gefühl, Alex' Lippen auf seinen zu fühlen, den erregenden Duft einzuatmen.
Dieser Mann war wie eine exquisite, exotische, total berauschende Droge. Einmal probiert und man wurde vollständig süchtig nach ihm. Markus musste unwillig erkennen, dass Sex mit Alex ihm offenbar viel mehr gab, als mit jedem anderen Mann zuvor. Noch nie hatte er hinterher so viel darüber nachgedacht. Und nie mit diesem erregenden Gefühl und Prickeln im ganzen Körper.
Dabei hatte er mit Alex nicht mal richtig geschlafen. Dennoch war dieses Gefühl besonders, anders, stillte seine Sehnsucht stärker als sonst und hinterließ zugleich ein nagendes, gieriges Hungergefühl. Alex machte ihn nicht satt, er machte extrem hungrig und verdarb den Appetit auf andere.
Wie es wohl heute Abend werden würde? Verschiedene Szenarien spukten in Markus' Kopf herum. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Alex sich wirklich herablassen würde, ihm einfach nur einen zu blasen. Klar, gab es genug Typen, die alles darum geben würden, ihm diesen Dienst zu erweisen. Nur nicht Alex. So etwas war irgendwie nicht sein Stil. Es wäre ja auch unbefriedigend und enttäuschend, wenn er sich einfach besiegen lassen würde. Alex war ein erfahrener Jäger, kein devoter Schwanzlutscher.
Endlich kam der Feierabend und Markus flüchtete regelrecht aus dem Studio und fuhr ohne Umwege nachhause. Er duschte hastig und hielt sich nur mühsam davon ab, selbst Hand an sich zu legen. Wenn er nur an Alex' Lippen dachte …
Sorgfältig rasierte er sich, reduzierte sogar seine Schambehaarung etwas. Nur nicht zu viel. Alex könnte sonst auf den Gedanken kommen, er wolle ihn irgendwie beeindrucken oder er würde dies nur für Alex tun.
Kritisch musterte er sich im Spiegel. Konnte es sein, dass Alex etwas für ihn empfand? Nicht nur seinen großen Penis oder seine Muskeln bewunderte? Ihn selbst?
Markus seufzte tief und streckte sich selbst die Zunge heraus. Oh Mann, auf was habe ich mich da nur eingelassen? Dieses Spiel war mehr als seltsam. Sein ungewisser Ausgang war natürlich gerade das Reizvolle daran und auch die lauernde Gefahr, das Unbekannte. Es war das Risiko, zu viel von sich preiszugeben, Schwächen zu zeigen. Alex war immerhin nicht Arne.
Markus verwarf mehrfach seine Kleidung, probierte drei verschiedene Hemden und deutlich mehr Unterhosen. Dabei zitterten seine Hände die ganze Zeit minimal und die Unruhe in ihm wuchs sich zu einem flauen Gefühl im Magen aus.
Was, wenn Alex sich nur einen Scherz erlaubte? Vielleicht wollte er ihn vorführen, sich einen Spaß machen, dass Markus sabbernd bei ihm angehechelt kommen würde, bereit netterweise empfangen zu werden? Vielleicht sollte er gar nicht hingehen, ihm demonstrieren, dass er der Überlegene war, der zwar gab, aber keine Gegenleistung brauchte? Nein, verdammt, die Neugier würde ihn umbringen. Er würde zu Alex fahren, er würde einfordern, was dieser versprochen hatte. Dieser Satz würde an ihn gehen.
Lächelnd erinnerte sich Markus an das Gefühl von Alex' Hintern an seinem Ständer, wie er sich daran gerieben hatte. Viel besser: Er würde seinerseits Alex zur Strecke bringen. Er würde der Erste sein, der den coolen Alex Rotkamp erlegen würde. Niemand anderer. Ich werde ihn flach legen, schwor Markus sich grimmig. Endlich mal eine echte Herausforderung.
Kein kurzer Blick, kein kurzes Nicken, und alles war klar. Keine Ehrfurcht vor seinen Muskeln und dem großen Schwanz. Kein kapitulierender, unterwürfiger Kerl. Alex würde es ihm nicht leicht machen. Der war schwerer zu beeindrucken, härter zu knacken. Dies war eine Aufgabe so ganz nach Markus' Geschmack, weckte seinen Kampfgeist und Ehrgeiz. Alex zu unterwerfen, was konnte es für eine bessere Herausforderung geben?
Mit einem wahren Hochgefühl fuhr er zu Alex' Adresse. Nachdem er geparkt hatte, blieb er noch eine Minute sitzen,
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