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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Arne erzählte ihm völlig selbstverständlich von einem One-Night-Stand mit Mark. Er sollte ihm auch von Alex erzählen. Es wäre nur fair. Markus öffnete den Mund, kam jedoch nicht dazu.
    „Und gestern habe ich mal wieder mit ihm telefoniert“, fuhr Arne fort. „Naja, wir telefonieren halt öfter miteinander und ich habe ihm von dir vorgeschwärmt.“ So? Markus fühlte Wärme in sich aufsteigen. Arne hatte einem anderen Mann von ihm vorgeschwärmt? Das war ein tolles Gefühl.
    Arne lachte erneut. „Nun, ja, ich habe mich doch so gefreut, dass du mich eingeladen hast, und ich musste es irgendjemand erzählen. Und Mark hat mir sogar zugehört, obwohl er gerade jemand da hatte. Morgens! Die meisten Typen schmeißt der gleich wieder raus, da habe ich mich schon gewundert. Aber er hat mir zugehört und dann meinte er nur so nebenbei, bevor er aufgelegt hat, dass du sehr groß wärst.“ Arne lachte ein wenig verlegen. Markus runzelte die Stirn und musste grinsen. Stimmt ja , Mark hatte ihn fast nackt gesehen. Der Kennerblick eines Jägers erfasste wesentliche Details.
    „Keine Ahnung, woher er das wusste, weil, Mark ist eigentlich nicht so der Typ, der zu dir passt“, erklärte Arne rasch weiter und fügte nach einer winzigen Pause etwas fragend hinzu: „Oder du zu ihm.“
    „Nein!“, versicherte Markus hastig. „Wir waren ganz bestimmt nicht im Bett.“
    Glucksend lachte Arne. Es klang erleichtert und Markus musste schmunzeln. „Konnte ich mir auch nicht denken. Aber du kennst ihn also?“
    „Ja, ich kenne ihn. Er ist ein Kunde in dem Fitnessstudio, wo ich arbeite.“
    „Ach, so. Ja, na dann ist es ja klar. Mark ist ganz stolz darauf, dass er immer so hart an seinem Traumkörper arbeitet.“
    Markus kaute grübelnd auf der Unterlippe herum. „Und er ist mit meinem jüngeren Bruder zusammen.“ Es klang seltsam.
    „Was?“ Markus konnte hören, wie Arne sich erst einmal setzen musste. „Mark ist mit jemand zusammen? Fest? Was Festes? Mark? Der Mark? Meinen wir den gleichen Mark Benedikt? Mister One-Night-Stand schlechthin?“ Offenbar war Arne fassungslos. „Du musst dich irren, Markus. Der ist nicht wie du. Der hat seine strikten Prinzipien. Nie küssen, keine Namen und nie jemand zweimal. Der ist ganz bestimmt nicht mit irgendjemand zusammen!“
    Grinsend setzte sich Markus bequemer hin. Na da hatte er ja was zu erzählen.
    „Nicht mit irgendjemand“, korrigierte er nachsichtig. „Tim. Er heißt Tim und ist mein kleiner Bruder. Die beiden sind schon ein wenig ... länger zusammen.“
    „Oh Mann!“ Arne stöhnte. „Ich fasse es nicht. Das ist ja unglaublich! Es geschehen noch Wunder.“ Er klang regelrecht begeistert. „Dein Bruder, echt? Sieht der so toll aus, wie du? Aber der wäre doch gar nicht Marks Typ. Der steht total auf süße Twinks. Neulich auf der Gartenparty, da war so ein süßer Typ, blaue Augen und blond und ...“ Arne unterbrach sich und Markus konnte sich sein Lachen kaum verkneifen, wusste genau, dass Arne gerade eins und eins zusammenzählte. „Ach du heilige Scheiße!“
    „Das war Tim!“, bestätigte Markus feixend. „Klein, süß, ein Spargeltarzan, frech und vorlaut.“
    „Den Wunderknaben muss ich unbedingt kennen lernen, der es geschafft hat, Mark Benedikt zu knacken!“ Arne lachte laut auf.
    „Oh Struppi ist schon was Besonderes. Irgendwie anders als andere.“
    „Struppi? Ist das sein Spitzname?“ Arne kicherte los und Markus erklärte ihm auch gleich, wie Tim zu diesem Spitznamen gekommen war. Überhaupt fand er sich bald darauf ein wenig erstaunt wieder, wie er Arne von sich erzählte, von seiner Familie, von Tim, wie dieser nach Deutschland gekommen war und ihrer gemeinsamen Schulzeit.
    Komisch, mit Arne war es ganz leicht, darüber zu reden. Der hörte zu, der verstand ihn. So war es also, wenn man einen echten Freund hatte, dachte Markus irgendwann gerührt. So viel hatte er noch nie jemandem von sich erzählt. Es war sonst immer nur um Sex gegangen. Da gehörte Privates nicht hin, machte ihn womöglich in den Augen des anderen schwach und weich. Bei Arne war es was anderes. Wenn er dem etwas erzählte, fühlte er sich stärker, Arne näher und es tat wirklich erstaunlich gut. Arne hörte zu und er verstand sogar sehr gut, was Markus ihm nicht direkt sagte.
    „Markus, warst du vielleicht so ein bisschen … in deinen Bruder verliebt?“, fragte er unvermittelt nach. Markus stockte, war plötzlich sprachlos. Insgeheim bewunderte er Arne. Verflixt,

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