Irgendwie Top

ein klasse Typ war. Etwas in ihm war noch zu sehr großer Bruder, der Tim nicht ganz gehen lassen wollte.  
    „Schon okay“, gab Tim zurück und legte seinerseits den Arm um Markus' Hüfte. „Ich würde mir echt wünschen, dass das mit dir und Arne was wird. Du hast so einen verdient.“ Markus zögerte. Sein Gewissen sagte ihm ganz was anderes, und Tims Meinung von Arne machte es ihm nicht leichter. Tim blickte ihn ernst an.  
    „Tue ihm nicht weh, ja?“, bat er leise. „Mark hat erzählt, dass Arne ein toller Kumpel ist und sich gerade von seiner letzten Beziehung getrennt hat. Wenn du ihn nur ficken willst, solltest du es ihm ehrlich sagen, ja?“ Blaue Augen bohrten sich in Markus, erforschten ihn und der fühlte sich, als ob sie mühelos durch all seine Barrieren dringen, die ganzen Schichten an Scham und Selbstvorwürfen erreichen und sie ans Tageslicht befördern würden. Er schluckte schwer und nickte mehr automatisch. Ja, er sollte ehrlich zu Arne sein. Heute Abend würde er mit ihm reden müssen, ihm sagen, wie er empfand. Das war er ihm schuldig. Arne war der Typ für eine feste Beziehung. Aber Markus nicht. Arne war ein Freund. Mehr nicht. Mehr konnte Markus ihm nicht geben, soviel war ihm selbst klar.  
    Mark kam ihnen entgegen und sein Gesicht strahlte bei Tims Anblick. Sexy der Bursche, oder? , dachte Markus belustigt, als Marks Blick Tim lüstern scannte. Sofort ließ dieser seinen Bruder los und eilte zu Mark hinüber, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Mark legte seine Arme um den Kleinen und drückte ihn an sich, erwiderte seine Küsse inbrünstig. „Hey, Kleiner, ich habe dich vermisst.“ Er löste sich ein wenig von Tim und nickte Markus lächelnd zu. „Hallo, Markus!“  
    Mark ist ein absolut ehrlicher Typ, schoss es Markus ein wenig neidisch durch den Kopf. Die ganze Zeit schon. Er zeigt seine Liebe für Tim ganz offen. Die beiden sind einfach ein tolles Paar. Innerlich seufzte Markus. Warum war es bei den beiden so einfach und bei ihm plötzlich so kompliziert? Er hatte nie mehr gewollt, als heißen Sex und nun steckte er dennoch in so etwas wie einer Beziehung fest, wollte niemandem wehtun und wusste doch, dass er es tun musste. Zudem war da noch Alex, und was er für den empfand, war ihm einfach nicht klar. Beim besten Willen konnte er sich nicht vorstellen, dem in aller Öffentlichkeit um den Hals zu fallen oder sich anfallen zu lassen. Dafür waren sie beide einfach nicht geschaffen.  
    „Hallo Mark!“ Er klopfte Mark freundschaftlich auf die Schulter. „Kommst du Montag wieder zum Training?“  
    „Klar doch.“ Mark löste sich von Tim, ließ seine Hand jedoch auf dessen Hintern ruhen. „Ich habe dich übrigens neulich mal einem guten Kumpel als Physiotherapeut empfohlen. Der war am Montag bei dir und den musst du ja echt sehr beeindruckt haben. Alexander Rotkamp. Was Alex erzählt hat, könnte man glauben, dem wäre dabei so richtig einer abgegangen.“  
    Ach herrje! Markus schoss unvermittelt die Röte ins Gesicht. Alex und Mark kannten sich? Und er hatte Mark von ihm erzählt? Was hatte er erzählt? Alles, was zwischen ihnen gelaufen war? Nein, dann würde Mark ihn bestimmt anders ansehen. Verflucht noch einmal, wen zur Hölle kennt Mark eigentlich nicht?  
    Tim lachte hell auf, schüttelte seine blonden Haare wild hin und her. „Der spinnt ja. Mich hat Markus auch mal massiert und mir ist ganz bestimmt keiner dabei abgegangen. Ich habe eher vor Schmerzen gejault.“ Mark küsste ihn sanft, strich ihm die Haare aus der Stirn.
    „Meine Massage war also besser?“ Augenblicklich wurde Tims Lächeln breiter.
    „Oh ja. Viel besser.“ Erleichtert darüber, dass den beiden verliebten Turteltauben nicht auffiel, wie seine Wangen brannten, betrachtete Markus sie. Wirklich ein tolles Paar. Tim wirkte unglaublich glücklich.  
    Mark bemerkte seinen Blick und löste sich etwas verlegen von Tim.  
    „Alex hat aber eh gerade so einen Flash. Er ist nämlich auch schwul.“ Nickend nahm Markus die Bemerkung hin. Ach ja? Das ist mir tatsächlich aufgefallen. Und du hast ja keine Ahnung, wie dem bei meiner Massage einer abgegangen ist.  
    „Ruft der mich doch heute Morgen auf der Arbeit an und schwärmt mir von seiner letzten Nacht vor. Muss echt geil gewesen sein, denn er war ganz aus dem Häuschen. Sonst ist er nicht so leicht zu beeindrucken. Aber letzte Nacht muss er mit einer absoluten Rakete zusammen gewesen sein, wobei er mir keine Details verraten hat. Nur,