Irgendwie Top
triumphierend.
„Es ist jedes Mal anders und aufregend. Ständig haben wir neue Ideen.“ Verschwörerisch grinste er seinen Bruder an. „Weißt du, was man alles mit Erdbeeren im Bett anfangen kann?“ Er lachte laut auf, als Markus prompt die Gesichtszüge entglitten.
„Erdbeeren?“ Was zur Hölle trieb Tim mit Mark? Wozu brauchten sie beim Sex Erdbeeren? Tim kriegte sich nicht so schnell wieder ein.
„Vielleicht sollte ich Arne mal einen Tipp geben?“, schlug er feixend vor. Augenblicklich verfinsterte sich Markus' Gesicht und Tim wurde ernster. „Okay, ich mische mich da bestimmt nicht ein. Ich finde es klasse, dass du endlich mal jemanden hast, der was Besonderes für dich ist.“ Markus senkte den Blick und sein Gewissen schlug schwer und hart zu. Ja, etwas Besonderes. Nur war es eben nicht Arne. Er sollte es sein. Aber er war es nicht. Arne war nur ein guter Freund.
„Bist du wirklich in ihn verliebt?“ Tim riss Markus aus seinen reuevollen Gedanken.
„Keine Ahnung“, gab Markus brummend zurück. Dieses Gespräch gefiel ihm nicht. Er fühlte sich in die Enge getrieben. Er konnte und wollte Tim nicht von Alex erzählen, denn der würde zwangsläufig die gleiche Frage stellen, die Markus erfolglos aus seinem Hinterkopf zu verdrängen suchte. Was war mit Arne? Was lief zwischen ihm und Alex?
„Na, das merkt man doch!“, behauptete Tim „Herzklopfen und Sehnsucht nach ihm. Man will eigentlich dauernd nur zusammen sein und die Zeit dazwischen zieht sich endlos dahin. Und wenn man dann endlich wieder zusammen ist, dann muss man nicht reden, dann will man ihn nur spüren. Überall! Ihn küssen, sich an ihn drücken, einfach nur ganz nahe bei ihm sein.“
Markus warf Tim einen betont abschätzigen Blick zu, der dessen gute Laune jedoch nicht bremsen konnte. „So wie Mark dich ansieht, will der auch ganz nahe bei dir sein. Bevorzugt in dir.“ Es gelang ihm nicht, seinen Worten die Schärfe zu nehmen. Es war dumm, aber Markus fühlte sich von Tims Offenheit beschämt und reagierte aggressiv.
„Aber klar! Wir beide haben gerne Sex miteinander.“ Tim wirkte weniger betroffen, als vielmehr stolz. „Und auch wenn es dich vermutlich völlig umhauen wird, ich bin dabei nicht immer passiv“, schoss er nach, seine blauen Augen blitzten herausfordernd auf.
Das haute Markus tatsächlich beinahe um und er setzte hastig sein Glas ab, starrte seinen kleinen Bruder verblüfft an. „Mark lässt sich von dir toppen?“ Dieser Typ ließ sich wahrhaftig von dem Twink Tim ficken?
„Aber ja“, erklärte Tim ein wenig selbstgefällig. „Und auch wenn es dein schwules Weltbild gefährlich ins Wanken bringen wird: Er genießt es.“ Erneut lachte Tim auf und Markus gewann den Eindruck, dass er ihn auslachte.
„Vielleicht kommst du irgendwann auch mal auf den Geschmack?“ Tim klang jedoch nicht sehr überzeugt.
„Bestimmt nicht.“ Zwangsläufig musste Markus an Alex' Blick, an dessen Worte, das heiße Begehren in seinen Augen denken, und schauderte.
Tim zuckte nachlässig die Schultern. „Vielleicht ist Arne auch nicht der Typ dafür. Aber glaub mir, beides ist klasse. Du weißt gar nicht, was dir entgeht.“ Daraufhin schnaubte Markus und verzehrte rasch den Rest seines Döners. Tims Handy klingelte und an der Art und Weise, wie er es hastig aufklappte, war unschwer zu erkennen, dass es Mark sein musste.
„Hey!“ Er begrüßte seinen Lover mit zärtlicher Stimme. Unwillkürlich musste Markus lächeln. Tim schaute sogar das Handy verliebt an, lauschte verzückt und warf seinem Bruder einen Blick zu. „Prima, ich bin noch mit Markus beim Türken gegenüber. Wir kommen gleich rüber. Bis gleich.“ Also war Mark drüben am Studio und wartete auf seinen Freund. Er nickte Tim wortlos zu und stand auf.
„Dann lassen wir deinen Stecher besser nicht warten, Struppi“, meinte er augenzwinkernd, kassierte dafür einen nicht so harmlosen Knuff seines Bruders.
„Mensch, Markus!“ Tim schien tatsächlich ein wenig böse zu sein.
„Schon gut.“ Markus legte sogleich beschwichtigte den Arm um Tims Schultern und drückte ihn fest an sich. „Du weißt doch, dass ich mich für dich freue, Struppi“, erklärte er, während sie über die Straße zum Studio gingen. „Ich muss mich nur noch daran gewöhnen, dass da jetzt ein anderer Mann in deinem Leben ist.“ Markus meinte es so, wie er es sagte. Ihm fiel der Umgang mit Mark noch immer nicht ganz leicht, auch wenn er wirklich
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