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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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kümmerte. Aber Mark? War der nicht sein Freund? Sollte der sich nicht um solche Sachen kümmern? Ganz offenbar waren die beiden nicht die Art enge Freunde. Was würde Alex machen, wenn er nicht da wäre? Alleine hier herumliegen ohne Essen ohne Medikamente. Ach, verdammt!  
    Markus fand das Aspirin und schmierte rasch die Sandwichs und nahm den Teller mit zurück ins Schlafzimmer. Es war bereits nach 0 Uhr und er sollte sehen, dass er nachhause kam, morgen war ein normaler Arbeitstag. Zunächst würde er jedoch dafür sorgen, dass Alex etwas aß und das Aspirin nahm. Der musste wieder gesund werden.
    Als er den Raum betrat, lag Alex seitlich zusammengerollt. Er hatte sich die dünne Bettdecke fest um den Körper geschlungen, nur sein, vom Fieber erhitztes, Gesicht war zu sehen. Er sah sehr verletzlich aus. Und dennoch wunderschön. Sein Anblick verschlug Markus ein bisschen den Atem. Leise näherte er sich und stellte den Teller ab. Ob Alex schlief? Vorsichtig beugte er sich über ihn. Der Atem ging ruhig, nur ab und an fröstelte er. Der schläft tatsächlich schon.  
    Markus war unschlüssig, einerseits wollte er ihn schlafen lassen, andererseits sollte er dringend das Aspirin nehmen. Scheiße, er konnte doch schlecht einfach abhauen. Was, wenn Alex nachher zu stur war, etwas zu nehmen, dann würde er bestimmt nicht gesund werden. Mühsam widerstand Markus dem Impuls, Alex eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Ich lasse ihn einfach schlafen, beschloss er. Vielleicht wacht er ja bald auf, dann nimmt er sein Aspirin und ich gehe jetzt einfach nachhause.  
    Seufzend betrachtete er Alex. Oh Mann, Kerl, wegen dir spielt mein Herz verrückt, meine Gedanken drehen sich nur noch um dich und ich will nicht mal mehr einen anderen Kerl ficken. Du hast aus mir voll den Softie gemacht. Eigentlich sollte ich stinksauer auf dich sein, und nun liegst du so da und ich könnte dich immerzu abknutschen.  
    Abermals seufzte er und verwarf den Plan nachhause zu fahren endgültig. Alex' Anblick erinnerte ihn zu sehr an die Szene, in der seine Hand über die leere Seite des Bettes strich und das Gefühl der Einsamkeit, die diesen Mann wie einen spröden Kokon umgab. Leise zog Markus sich bis auf seine Boxershorts aus und legte sich neben Alex. Dann muss ich eben morgen früher los und mich zuhause umziehen.  
    Mann, Alex du bist echt die Wucht . Er musterte Alex' Gesicht, nahm jede Linie wahr. Die Wimpern waren ein wenig heller als sein Haupthaar und bei dem eleganten Schwung seiner Augenbrauen fragte sich Markus unwillkürlich, ob er sie zurechtzupfte. Es würde zu Alex passen. Der legte viel Wert auf sein Äußeres. Die Lippen waren leicht angespannt, zitterten, als ob Alex leise Worte murmeln würde. Nach wie vor faszinierten sie Markus besonders. Sie zu küssen war so fantastisch, wie von ihnen geküsst zu werden. Niemals hätte er geglaubt, dass es so sein konnte. Er erinnerte sich an seine Freundin Anna, mit der er zu Schulzeiten zwei Wochen „gegangen“ war. Ein hübsches, blondes Mädchen, mit ordentlich Oberweite und sehr beliebt. Eine echte Trophäe. Ständig hatte sie ihn knutschen wollen und war regelrecht sauer geworden, wenn er die feuchten Küsse nur halbherzig erwiderte und ihr sogar erklärt hatte, dass er das Ganze ziemlich blöd und überflüssig fand.
    Tim hatte ihn unschuldig gefragt, warum er Anna nicht küssen mochte und Markus hatte keine rechte Antwort gewusst.  
    „Ich mag sie nicht so sehr wie dich“, war ihm herausgerutscht und der freche kleine Bursche hatte, naiv, wie er war, neugierig gekontert:  
    „Also würdest du lieber mich küssen, als sie?“ Dumme Frage und doch hatte Markus genickt. Und um die Ernsthaftigkeit zu bestätigen, ihn tatsächlich auf die Stirn geküsst. Ein Bruderkuss, nichts weiter. Der Erste und bald darauf war es zwischen ihnen ganz normal geworden, sich zu küssen. Es war höllisch schwer gewesen und doch hatte Markus sich bald mit dem erschreckenden Gedanken auseinandergesetzt, dass er schwul sein könnte. Aber er hatte nie einen anderen Mann außer Tim geküsst. Und dann Alex. Und Arne.  
    Der leidenschaftliche Kuss am Flughafen hatte ihn völlig überrascht, regelrecht umgehauen. In einer solchen Position hatte er sich noch nie zuvor befunden. Lächelnd legte Markus sich auf den Rücken und lauschte Alex' Atemzüge. Mit ihm war alles einfach anders. Besser, aufregender, verwirrender und auch erfüllender. Und es war ja nicht nur der tolle Kuss gewesen,

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