Irgendwie Top
Dauernd Termine und musste zu viel Reden. Das hat meine Stimme ein bisschen angeknackst.“ Alex lächelte und legte unvermittelt seine Hand auf Markus' Oberschenkel. „Wobei einige Telefonate alles andere als anstrengend waren.“ Alex sah ihn von der Seite an und grinste bezeichnend. Sie schwiegen beide, aber Markus war sicher, dass auch Alex sehr gerne an ihren heißen Telefonsex dachte. Und vielleicht auch daran, was sie bald tun würden.
Markus lächelte zurück. Alex' Hand auf seinem Bein war warm. Viel zu warm.
Erstmal musste er dafür sorgen, dass dieser dumme, unvernünftige Kerl ins Bett kam und was gegen das Fieber tun. Alex musste wieder gesund werden. Alles andere war jetzt unwichtig.
47 Ein Kuss als Antwort
Alex hustete schon trocken. Besorgt blickte Markus zu ihm hinüber, der den Kopf an die Scheibe gelehnt und die Augen geschlossen hatte. Wie schlecht es ihm wohl wirklich geht? Markus konnte es schwer abschätzen. Alex würde kaum offen zugeben, dass er richtig krank war, eher einen auf harten Kerl machen. Mit Fieber war nicht zu spaßen, so viel war auch Markus klar.
„Soll ich noch an einer Apotheke halten? Brauchst du noch was an Medikamenten?“ Alex schien wirklich in einen leichten Dämmerzustand gefallen zu sein, denn er zuckte zusammen und brauchte einen Moment, um sich umzuwenden.
„Quatsch, mir geht es nicht so schlecht“, wiegelte er ab. „Bin nur ein wenig müde, Jetlag und eben diese dumme Erkältung.“ Seine Augen straften seine lockeren Worte Lügen. Sie sahen fiebrig aus und sein cooles Gehabe verfehlte folglich die Wirkung. „Du bist ja besorgter, als meine Mutter, die ich nicht mal gekannt habe.“ Markus reagierte nicht darauf, blickte ihn weiterhin besorgt an und sah erst wieder auf die Straße, als Alex den Blick abwandte.
„Ich glaube, ich habe noch Aspirin da“, murmelte er schließlich, stellte die Heizung höher und zog sich sein Jackett über. Es war offensichtlich, dass er fror. Fieber und Schüttelfrost, na klasse. Sogar Markus war klar, dass es keine einfache Erkältung war. „Ich muss Freitag wieder fit sein, da habe ich wichtige Termine“, erklärte Alex. „Ich werde mich halt morgen erholen müssen. Freitag bin ich wieder fit.“
Markus sagte nichts, bis sie Alex' Wohnung erreicht hatten. Tatsächlich war Alex einige Zeit vorher eingeschlafen. Markus hielt auf dem Parkplatz vor dem Haus, betrachtete nachdenklich die schlafende Gestalt. Er musste ihn wohl oder übel aufwecken, doch das widerstrebte ihm total. Schlafend sah Alex wirklich fertig aus, das schöne Gesicht voller scharfer Linien.
Zunächst holte Markus Alex' Koffer und die Einkäufe aus dem Auto, stellte alles vor die Tür und kehrte dann zu ihm zurück. Den Schlüssel hatte er bestimmt in seiner Jackentasche, nur ohne Alex zu wecken, kam Markus nicht ran. Schmunzelnd überlegte er, dass er ihn wohl auf dem Arm ins Haus tragen musste, wenn er nicht aufwachen würde. Ein Gedanke, der ihm durchaus zusagte, allerdings wirklich nur durchführbar war, wenn Alex fest schlief. Sonst tritt der mir bestimmt eher in die Eier, als dass er sich so behandeln lässt .
Er trat auf die Beifahrerseite und öffnete die Tür. Vorsichtig rüttelte er an Alex' Schulter. „Alex? Wir sind da.“ Nur widerwillig schien er sich aus seinen Träumen reißen zu lassen.
„Sind wir angekommen?“ Alex blickte sich erstaunt um. „Oh, ging ja schnell.“ Gähnend richtete er sich auf. „Scheiße bin ich müde“, murmelte er und hangelte sich wenig elegant aus dem Auto. Markus behielt ihn genau im Blick und so entging ihm auch nicht, dass Alex' Beine ihn nicht recht tragen wollten. Ob ihm schwindelig ist? Er schwankte doch ein wenig, oder?
„Gib mir mal den Schlüssel“, verlangte Markus energisch, während Alex sich am Türrahmen festhielt und bemühte, aufrecht zu stehen. Ohne Widerworte tasteten Alex' Finger fahrig in der Tasche herum und Markus nahm ihm kurzerhand den Schlüssel aus der Hand.
„Soll ich dich stützen?“, erkundigte er sich fürsorglich, erntete einen überraschten Blick. Coole Maske hin oder her, es geht ihm eindeutig nicht gut, und wenn ich mich mit meiner Besorgnis lächerlich mache, dann ist es eben so.
„Mir geht es noch nicht so grottenschlecht, dass ich mich gleich in deine starken Arme fallen lassen müsste“, erklärte Alex spitz und machte zwei entschlossene Schritte vorwärts. Markus ignorierte seine Worte dennoch und packte ihn um die Taille,
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