Irgendwie Top
lächelte zögernd. „Ich bin Maria.“
„Freut mich sehr.“ Noch immer wirkte Maria überrumpelt und mit der plötzlichen Eröffnung überfordert. Ihr Lächeln ein wenig steif und unsicher, während ihr Blick mehrfach zwischen Markus und Alex hin und her huschte.
„Dann habe ich Ihnen … dir wohl diese schönen Blumen zu verdanken?“, vermutete sie mit einem prüfenden Blick auf ihren Sohn und fand sich offenbar schnell in der neuen Situation zurecht.
Alex lachte, drückte Markus eng an sich, der verlegen den Blick senkte. Seine Mum konnte sich denken, dass jemand, der wie Alex aussah und auftrat, eher für den Strauß verantwortlich sein würde, als er.
„Hat sich so ergeben“, nuschelte Markus ein wenig schuldbewusst.
„Es war mir eine Ehre“, kam es fast zeitgleich von Alex und sie grinsten sich verschwörerisch an. Maria lächelte zurück, seufzte kaum hörbar und machte eine entsprechende Geste zur Tür.
„Kommen Sie doch rein! Timothy hat gerade angerufen, dass er und sein Freund sich verspäten“, erklärte sie im Plauderton. „Er wollte mir aber nicht sagen, warum.“
Ich weiß leider warum, dachte Markus sofort. Vermutlich muss er Mark wortreich davon abhalten, Brei aus den homophoben Schlägern zu machen.
Alex folgte Markus in den Flur des Hauses und Maria schloss die Tür hinter ihnen.
„Geht ruhig schon rein“, empfahl sie und deutete auf die offene Tür zum Wohnzimmer. „Ich habe schon aufgedeckt und hole nur noch den Tee.“ Anstatt jedoch in der Küche zu verschwinden, kam sie die zwei Schritte mit und rief in das Zimmer: „Stewart? Markus ist da.“ Sie winkte die beiden Männer heran. Markus holte noch einmal Luft, nickte Alex zu, bereit das vertraute Zimmer zu betreten und sich seinem Vater zu stellen.
„Und er hat seinen Freund mitgebracht“, hörte er die Worte seiner Mutter hinter sich. Etwas fiel polternd zu Boden und er vernahm die verblüffte Stimme seines Vaters.
„Seinen ... was?“
54 Abwarten und Tee trinken
Entschlossen betrat Markus das Wohnzimmer. „Meinen Freund, Dad!“
Stewart, der lesend im Sessel gesessen hatte, bückte sich nach einem am Boden liegenden Buch und blickte überrascht hoch. Über den Rand der Lesebrille hinweg erfasste er sofort den fremden Mann hinter seinem Sohn und die Augenbrauen hoben sich fragend. Verwirrt schaute er zu Markus und dann zu Alex, der hinter Markus zurückblieb. Beinahe gewann dieser den Eindruck, er wolle sich hinter ihm verstecken. Was Blödsinn war, denn Alex war größer als er selbst.
„Was?“, wiederholte Stewart, tastete nach dem Buch, die Brille drohte ihm von der Nase zu rutschen, doch er konnte den Blick nicht von Alex nehmen. Maria war im Türrahmen stehengeblieben, hielt den Blumenstrauß umklammert, als wäre er der letzte Halt in der Realität. Sie öffnete zögernd den Mund, um zu antworten und warf Stewart einen recht hilflosen Blick zu.
„Mein Freund“, antwortete Markus anstelle seiner Mutter und lächelte, während er sich halb umwandte und Alex damit ganz dem Blick seines Vaters preisgab. „Das ist Alex.“ Er war versucht, dessen Schulter zu ergreifen und ihn einfach nach vorne zu zerren. Scheinbar hatte Alex deutlich mehr Probleme, sich Stewart zu nähern und brachte nur ein erstaunlich schüchtern klingendes: „Hallo!“, hervor.
„Dein ...“ Markus' Vater brach ab und musterte Alex irritiert. Vielleicht wartete er auch auf die Erklärung mit dem Staubsaugervertreter. „Du hast einen Freund?“ Endlich fand er das heruntergefallene Buch und erhob sich.
Markus nickte und Alex schob sich näher heran. Sein Blick war auf Stewart gerichtet, schien an dessen Augen zu hängen, die im selben besonderen Blau leuchteten, wie Markus' und Tims. Alex runzelte die Stirn und schien zu grübeln und Markus' schlechtes Gewissen loderte schlagartig heiß auf. Was, wenn Alex die Ähnlichkeit plötzlich auch bemerkte?
Unwahrscheinlich, würgte Markus seine Gedankengänge ab. Nur wegen ein paar Augen. Nun ja, Tim sah seinem Vater schon recht ähnlich, wenn man die beiden genauer miteinander verglich …
„Na das ist doch …“ Stewart verschluckte hastig den Anfang eines englischen Fluchs und verbarg seine Überraschung gekonnt hinter einem etwas aufgesetzt wirkenden Lächeln. „Freut mich sehr, Sie kennenzulernen“, rettete er sich, ergriff Alex' Hand und schüttelte sie kräftig. Noch immer wirkte Alex ein wenig verwirrt, regelrecht schüchtern.
„Gleichfalls.“ Er ließ
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