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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Besitzstolz erfüllte ihn. Dieser Mann ist einfach die Wucht. Und er gehörte zu mir . Perplex schaute Maria ihn an, der Blick wanderte von Alex zu Markus und zurück und blieb schließlich an Markus hängen, der gewiss eine Erklärung für das Erscheinen dieses fremden Mannes liefern würde.
    „Mein ...“, begann Markus zögernd und rang prompt nach den richtigen Worten. Sie lagen ihm auf der Zunge, kitzelten seinen Gaumen, stießen gegen seine Lippen und es fehlte nur ein winziger Lufthauch, um sie zu artikulieren. Wie paralysiert stand er da, kaute gedanklich an dem Wort herum, drehte und wendete es zu allen Seiten, um es passend zu machen.
    „Hallo, ich bin Markus' Freund“, kam ihm glücklicherweise Alex mit einem strahlenden Lächeln zuvor und streckte seine Hand aus. Beim besten Willen war kein Stocken in seinen Worten zu hören. Seine dunkle, melodische Stimme klang souverän wie immer, wenn er Essen bestellte oder über andere nebensächliche Dinge sprach. Neidvoll schwieg Markus, beschämt zugleich und lauschte dem immer noch hektischen Schlagen seines unzufriedenen Herzens. Mein Freund. Es kam völlig selbstverständlich über Alex' Lippen. Warum ihm nicht?
    „Alexander Rotkamp. Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Frau Dawson.“
    Marias Augen weiteten sich noch ein Stückchen und ihre Finger umklammerten knisternd das Cellophan des Blumenstraußes. Irritiert musterte sie Alex von Kopf bis Fuß, als ob er eine Geistererscheinung wäre oder: „War nur ein Scherz! Aber ich hätte da diesen genialen Multifunktionsstaubsauger, den ich Ihnen gerne mal vorführen würde ...“, von sich geben würde.
    Alex' Hand blieb ausgestreckt, während die Zeit sich in jenem seltsamen Phänomen streckte und dehnte, welches in wichtigen Momenten alle Gesetze der normalen Zeitrechnung außer Kraft setzte. Markus hielt unwillkürlich die Luft an. Nur sein Herz schien immer lauter zu schlagen, während alle anderen Geräusche verschwanden. Sehnsüchtig wartete er auf ein Wort seiner Mutter, irgendeine Reaktion.
    Marias Augen blieben ungläubig aufgerissen, die Lippen zitterten kaum merklich und ihr Blick wanderte in Zeitlupe hilfesuchend zu ihrem Sohn. Markus konnte sich spontan nicht daran erinnern, dass sie ihn jemals so angesehen hatte und ihr Ausdruck, diese bange Erwartung, das vage Hoffen, taten weh. Nein, sie hatte ganz offensichtlich nie damit gerechnet, dass er ihr wirklich einen Freund präsentieren würde. Sie tat ihm plötzlich unendlich leid. Welche Sorgen, welche Gedanken sie sich über sein Leben gemacht haben musste, wurde ihm schlagartig klar. Der geliebte Sohn, der durch die Clubs tingelt, nur Sex aber keine Liebe findet. Ihre deutlich erkennbaren Gefühle lösten seltsamerweise seine Zunge.
    „Das ist mein Freund Alex“, erklärte er erstaunlich fest und sicher und es klang völlig richtig so. „Du wolltest doch, dass ich dir den vorstelle, mit dem mehr läuft, als bisher. Das ist er. Heute ist doch eine gute Gelegenheit, dass du und Dad ihn mal kennenlernt.“ Die Worte sprudelten hervor und Markus stolperte nicht einmal.
    „Markus“, hauchte Maria und ihr Gesicht hellte sich auf. „Das ist wirklich … Aber du hast doch sonst nie einen … bevorzugt ...“ Ihr Blick wanderte zu Alex zurück, zu seiner ausgestreckten Hand, zu der Flasche in der anderen. Noch immer schien sie es nicht fassen zu können.
    Entschlossen trat Alex einen Schritt vor, neben Markus, legte schmunzelnd seinen Arm um dessen Schultern.: „Jemand der so aussieht wie Markus, kann eben jeden haben, aber ich bin wohl sein Liebster.“ Markus konnte nur mit enger Kehle nicken, heiße Wellen von Stolz ließen seine Adern anschwellen und er hatte kurzfristig wirklich das Gefühl, gleich platzen zu müssen.
    „Mein Liebster. Ja!“ Er kostete den Geschmack der ungewohnten Bedeutung und lächelte Alex zufrieden an. Dessen Augen blitzten, spiegelten Markus' Empfindungen eins zu eins wieder. Es tat gut, ganz genau zu wissen, wie der andere sich fühlte. Liebster. So langsam mochte Markus dieses Wort, denn es bedeutete viel mehr als nur „Freund“.
    Marias Lippen bebten, dann schloss sie den Mund, richtete sich auf und streckte ihrerseits ihre Hand aus. „Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Herr Rotkamp.“ Der Blumenstrauß in ihrer Hand zitterte ganz leicht.
    „Alex. Bitte nennen Sie mich Alex“, bat er freundlich, während er ihre Hand schüttelte.
    „Alex …“ Sie ließ den Klang des Namens ein wenig ausrollen und

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