Irgendwie Top
denen die Tür gleich vor der Nase zuschlagen. Sollten sie doch die Bullen rufen, wenn sie es für nötig befanden.
„Was ist de...?“, brummte er ärgerlich, kaum hatte er die Tür auch nur einen Spalt offen und brach mitten im Wort ab.
Da stand kein Nachbar. Es war Alex.
Mit offenem Mund starrte Markus ihn an. Wie zum Teufel …?
„Hallo.“ Alex trug noch immer dieses tolle Sakko.
„Woher weißt du, wo ich wohne?“, rutschte Markus entgeistert heraus. Mit jedem hatte er gerechnet, ganz bestimmt jedoch nicht mit Alex.
„Ich weiß so einiges über dich“, meinte Alex mit seinem typischen Lächeln, die Mundwinkel und Augenbrauen gleichermaßen spöttisch angehoben. Er trat ein und Markus machte ihm automatisch Platz. Alex ist bei mir ...
Sein Herz hüpfte freudig gegen seine Rippen. Er spürte warmen Schweiß an seinem Rücken, ein erregendes Kribbeln entlang des Rückgrats. Fieberhaft kreisten seine Gedanken. Woher hat Alex meine Adresse? Und verdammt: In der Küche lagen noch Pizzapackungen herum und im Wohnzimmer zwei dreckige Teller. Er hatte nicht mal Ordnung gemacht. Wie denn auch? Mit Alex hatte ja niemand rechnen können.
„Wolltest du nicht anrufen?“ Markus wich unwillkürlich noch einen Schritt zurück. Alex grinste süffisant und warf sein Sakko mit Schwung an die Garderobe. Natürlich blieb es dort hängen, obwohl der Haken eigentlich schon voll war.
Alex ist etwas größer als ich, stellte Markus fest und musste wirklich zu ihm aufsehen. Nur ein bisschen, direkt mit ihm konfrontiert bemerkte er es deutlicher. Wie Alex ihn anschaute … Verflucht, er konnte in dessen Gesicht nicht lesen. Dieser spöttische Zug um seinen Mund. Amüsierte er sich über Markus' Verblüffung? War er nun sauer? Tauchte er deshalb einfach so hier auf?
Alex grinste, die braunen Raubtieraugen gierig auf Markus gerichtet, dessen Herz so schnell schlug, als ob er wirklich einem leibhaftigen Panther gegenüberstehen würde. Sein Körper spannte sich fluchtbereit an. Dann leg doch los, dachte Markus , schrei mich an, aber sag wenigstens, dass du sauer bist! Sag es endlich!
Alex trat vor ihn, warf mit einem Tritt die Tür zu.
„Ich weiß nicht nur, wo du wohnst, ich weiß noch viel mehr von dir, Markus ...“ Alex Augenbrauen schoben sich stärker zusammen, gaben ihm einen noch lauernderen, gefährlicheren Ausdruck. „Ich weiß, dass du einen großen Schwanz hast und verdammt stolz darauf bist, dass du regelmäßig deine Muskeln im Studio trainierst und extrem geschickte Hände hast, die einen in den Wahnsinn treiben können. Ich weiß, dass deine Mutter eine ganz liebe ist und offenbar zu deinem Glück nur die Hälfte dessen weiß, was du so treibst.“ Er kam näher,
Markus wich weiter zurück. Sein Kopf war wie leergefegt. Heiße und kalte Schauer liefen über seine Wirbelsäule und er lauschte verwirrt. „Ich weiß, dass dein Vater ein tüchtiger Geschäftsmann ist, einen guten Musikgeschmack hat und wundervolles Englisch spricht. Du einen unglaublich süßen, sexy Bruder hast, den ich normalerweise sofort flachlegen würde, wenn er nicht mit meinem besten Freund liiert wäre und ... nun ja, eben dein Bruder ist.“ Alex hatte Markus bis an die Wand gedrängt, stand bedrohlich vor ihm, die Augen funkelten gefährlich. „Was weiß ich denn nicht?“
Scheiße, der ist sauer auf mich. Markus brach kalter Schweiß aus und seine Kehle schnürte sich immer weiter zu. Er bekam kaum Luft, so schnell ging sein Atem.
„Es ... es tut mir leid.“ Er konnte plötzlich an nichts anderes mehr denken, die Worte kamen wie ein Mantra. Alex ist hier. Er ist sauer, aber er ist hierher gekommen. Warum?
„Was tut dir denn Leid?“, flüsterte Alex, schob seinen Körper noch dichter an Markus' heran. Sein herber, männlicher Duft schlug ihm entgegen wie eine Droge, sein warmer Atem streifte flüchtig Markus' Wange. Der fühlte sich bedrängt, überrumpelt und kämpfte mühsam darum, wieder Land zu gewinnen. Kein anderer Kerl schaffte es, ihn so zu verunsichern. Keiner hatte ihn je in die Enge getrieben.
Rasch schluckte Markus seine unpassende Unsicherheit hinab und richtete sich auf. Alex wich nicht zurück, stand unmittelbar vor ihm. Sie starrten sich an, Nase an Nase. Markus holte tief Luft.
„Ich ... ich hätte es dir sagen sollen, dich vorwarnen“, begann er seinem schlechten Gewissen endlich Luft zu machen. Alex' Augen verengten sich.
„Warum hast du nicht?“
Markus druckste herum, spielte mit
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