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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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beeindruckt sein.
    Während sie zu seinem Auto gingen, kam Markus noch eine gute Idee. Fragend sah er Arne von der Seite an. „Würdest du mir noch einen Gefallen tun?“ Er lächelte ein wenig schief. Hoffentlich hielt ihn Arne nicht für bekloppt.
    Dieser lauschte jedoch höchst interessiert, als Markus ihm von seiner Idee erzählte, begann bald schon zu grinsen und brach in Lachen aus.
    „Klar!“ Er prustete, während Markus' Ohren sich ein wenig heiß anfühlten. „Darum kümmern wir uns nach dem Wein.“ Noch immer lachend warf er sich auf den Sitz. „Na, das wird ein toller Einkauf werden!“
     
     

60 Alex' erstes Mal
     
    Er war tierisch nervös.
    Markus zupfte an dem unbequemen Kragen herum und hörte im Kopf noch genau Arnes tadelnde Worte. Der hatte ihm sogar auf die Finger geklopft, als er den Knoten gleich nach Verlassen des Ladens hatte lockern wollen.
    Verflucht noch einmal, er musste diese dämliche Krawatte jetzt dennoch lösen, sonst würde er daran ersticken. Außerdem war ihm viel zu warm. Was für eine beschissene Idee!  
    Vorsichtig schob er seine Finger unter den glatten Seidenstoff und lockerte den silbergrauen Knoten. Das Ding war viel zu edel für ihn. Markus besaß jetzt exakt drei Krawatten, diese und die zwei, die ihm seine Mutter zur Abschlussfeier gekauft hatte. Eine von denen hätte es auch getan, aber nein, es musste ja eine neue sein. Hätte ihm Arne nicht glaubhaft zugesichert, dass er so umwerfend gut aussah, dass jeder mit ihm in die Kiste steigen würde - und wer konnte das wohl besser beurteilen, als Arne – dann würde er nicht in diesem teuren Designersakko mit passender Krawatte hier sitzen und schwitzen.
    Arne war geradezu euphorisch mit ihm losgezogen, hatte ihn durch mehr als drei Herrenbekleidungsgeschäfte gelotst, bis er im letzten endlich mit Markus' Erscheinungsbild zufrieden gewesen war.
    Markus lächelte sich im Rückspiegel missmutig an. Es war wohl doch eine dumme Idee gewesen, Arne von seinem verrückten Einfall zu erzählen. Aber wie hätte er denn ahnen können, dass dieser sofort darauf anspringen, und ihn nicht nur zu dem Kauf dieses schweineteuren Sakkos, sondern auch noch eines nicht wirklich günstigen Hemdes und der Krawatte überreden würde? Nur bei der Hose hatte er sich strikt geweigert, seine Jeans gegen dieses dünne Stoffetwas zu tauschen, was ihm der Verkäufer präsentiert hatte. Er sah ohnehin schon aus wie ein schnöseliger Bänker.
    Die ersten beiden Verkäufer in den anderen Läden hatten ihn recht seltsam angesehen, als er darauf bestanden hatte, dass das Sakko eng, sehr eng, anliegen sollte. Hätte er diesen verklemmten Heteros denn erzählen sollen, dass sein schwuler Freund es nun mal geil fand, wenn er seine Muskeln in ein solches Jackett quetschte? Die wären vermutlich schreiend aus dem Laden gelaufen oder hätten ihm das kostbare Ding, Zeter und Mordio schreiend, sofort entrissen.
    Schmunzelnd dachte Markus an ihren verrückten Einkauf zurück.
    Zunächst hatte Arne ihn in einen Spezialitätenladen geschleppt, in dem er sich offenbar bestens auskannte, denn er wuselte so schnell durch die Regale, dass Markus ihm kaum hatte folgen können und noch viel weniger mitbekommen, was Arne alles in den Einkaufskorb geschmissen hatte. Egal, er vertraute ihm einfach, dass er aus den zahlreichen Dingen etwas Leckeres zaubern konnte. Das Resultat ruhte noch in den geheimnisvollen Tiefen der großen Warmhaltebox neben ihm auf dem Beifahrersitz und wartete auf seine Entdeckung.
    Als es an die Weinfrage ging, hatte ihn Arne doch allen Ernstes, gefragt, was er denn gerne trank.
    „Ich mag Bier“, hatte Markus schlicht erklärt. „Egal welches!“
    „Ja, das weiß ich doch. Aber Wein? Was mag Alex denn? Welchen trinkt er sonst?“, hatte Arne geduldig nachgefragt. Woher zum Teufel, sollte er das wissen? Markus hatte nur hilflos die Achseln gezuckt. Er erinnerte sich nicht mal mehr an den Namen des Champagners, den ihm Alex auf so bemerkenswerte Art zu kosten gegeben hatte. Dessen Lippen hatten ohnehin viel besser geschmeckt.
    Arne hatte ihn mit einem regelrecht mitleidigen Blick angesehen und war dann seufzend mit dem unverschämt grinsenden Inhaber des Ladens im Lager verschwunden. Eine ganze Weile später waren sie wieder aufgetaucht und zu Markus' Erleichterung, waren eindeutig Bierflaschen mit dabei gewesen. Braver Arne!  
    Danach waren sie dann auf die Suche nach einem passenden Sakko gegangen und Arne hatte Markus am Arm gepackt,

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