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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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als dieser zielstrebig den nächsten H&M angesteuert hatte.
    „Oh nein! Dazu gehen wir in einen der Läden, die dir ein Sakko verpassen können, dass jeder schwule Mann und jede Frau mit Augen im Kopf sabbernd vor dir knien wird. Inklusive des lieben Herrn Rotkamp!“
    Nun, hoffentlich stimmte das. Markus streckte sich die Zunge raus und verließ endlich sein Auto. Zugegeben, er sah echt heiß aus. Alex' Jackett neulich war ihm einfach nur zu klein gewesen, die Ärmel zu kurz und es hatte gefährlich in den Schultern geknirscht, wenn er sich darin bewegt hatte. Dieses hier, aus edlem, grauen, ganz dezent schimmerndem Stoff, passte ihm wie angegossen und gab diesem Begriff erst Bedeutung. Der dunkelhaarige Verkäufer im letzten Laden war regelrecht ehrfürchtig zurückgewichen, als Markus aus dem Umkleidezimmer - ja da hatte es ein eigenes, kleines Zimmer dafür gegeben - gekommen war.
    „Wie für Sie gemacht!“ Er hatte in die Hände geklatscht, gejubelt und Arne einen neidisch wirkenden Blick zugeworfen. Grinsend hatte Markus registriert, dass der schnuckelige Verkäufer wohl davon ausging, Arne wäre sein Freund. So abwegig schien die Vermutung auch nicht, denn Arne war um Markus herumgelaufen und hatte immer wieder „Geil, einfach geil!“, gemurmelt. Dem Verkäufer hatten hingegen weitere Worte gefehlt, denn er hatte immer nur zustimmend genickt. Erst als Arne seufzend erklärt hatte, dass er Alex wirklich beneiden würde, wenn sich Markus ihm so präsentierte, hatte der Verkäufer kapiert, wie der Fall tatsächlich lag.
    Arne hatte daraufhin ziemlich heftig mit dem offensichtlich schwulen Verkäufer geflirtet, während Markus noch mit der Krawatte kämpfte. Ob das ausschlaggebend gewesen war, wusste er nicht, auf jeden Fall hatte Arne anschließend hart verhandelt, denn der Preis des Sakkos überstieg Markus' finanzielle Möglichkeiten doch bei Weitem.
    Nachdem der Verkäufer ihm das hoch und heilige Versprechen abgenommen hatte, in einer Woche zu einem Fototermin für ihre Kollektion mit genau diesem Outfit zu erscheinen, hatte ihm dieser das Sakko zu einem bezahlbaren Preis überlassen.
    Lustig, dass er nun Model spielen würde in einem Sakko, welches er für ein ehemaliges Model gekauft hatte. Leise lachend balancierte Markus die Warmhaltebox und den Korb mit den Flaschen zu Alex' Haus. Mal sehen, was Alex dazu sagen wird. Wenn ich dort im Laden mit Alex auftauchen werde, wird der Verkäufer ganz bestimmt einen Herzinfarkt bekommen, oder sich in ein sabberndes Etwas verwandeln.  
    Nur kurz überlegte Markus, ob er klingeln sollte, stellte dann jedoch die Warmhaltebox ab und holte den Schlüssel heraus, den ihm Alex überlassen hatte. Er drehte ihn ehrfürchtig in den Fingern. Er sollte seinen Eigenen dringend duplizieren lassen, damit auch Alex einen bekam. Das wäre nur fair. Der sollte seine Wohnung schließlich auch jederzeit betreten dürfen.
    „Hallo?“, rief Markus, nun doch ein wenig unsicher, als er den Hausflur betrat. Ein wenig enttäuscht sah er sich um. Alex antwortete nicht, war auch nicht zu sehen. Aus dem großen Wohnraum klang gedämpfte Musik herüber. Vielleicht saß Alex gerade auf dem Klo und würde ihn gleich begrüßen, vermutete Markus, und wollte zunächst seine lukullischen Schätze in die Küche bringen. Er stutzte, als sein Blick auf etwas Kleines am Boden fiel.
    Mitten im Flur lag ein einzelnes, rotes Kondom. Grinsend stellte Markus seine Sachen ab und bückte sich, um es aufzuheben. „Viel Vergnügen mit Erdbeergeschmack“, las er und musste noch stärker schmunzeln. Offenbar hatte Alex es verloren. Ob er diese Kondome speziell für den heutigen Abend gekauft hatte?
    Markus stellte sich augenblicklich Alex vor, wie der hektisch die Packung aufriss. Nein, das passte nicht wirklich zu ihm. Vermutlich war es ihm eher aus der Hosentasche gefallen. Egal. Ein Kondom war so gut, wie jedes andere und Rot würde bestimmt richtig scharf auf seinem großen Schwanz aussehen.
    Markus ging weiter zur Küche und bemerkte seinen Irrtum erst, als er weitere Kondome auf dem Weg entdeckte. Sorgfältig waren sie in einer Spur ausgelegt, die ganz eindeutig in Richtung Schlafzimmer führte und vor der Tür überflüssigerweise noch in einem Pfeil ausgelegt worden waren.
    Dieser Scheißkerl! Ein Anflug von Ärger machte sich in Markus breit. Rasch stellte er die Warmhaltebox und den Korb ab, bevor er der kondomischen Einladung folgte.
    Alex! Natürlich! Der konnte es selbstverständlich nicht

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