Irgendwie Top
während er ihn langsam in sich aufnahm, verhielt immer wieder keuchend. Selbst als Franz mit einem begeistert klingenden Stöhnen innehielt, konnte Markus den Blick nicht von Alex abwenden.
„Du bist riesig. Mann, ist das ein geiles Feeling!“ Franz’ Stimme war heiser. „Ich wollte dich vom ersten Moment an, als ich deine Hände auf mir gespürt habe.“ Markus wandte nur kurz den Blick ab und grinste ihn breit an.
„Dann leg mal los.“ Franz lächelte zurück, stützte sich mit den Knien neben ihm ab und begann sich zu bewegen. Markus entkam ein Keuchen, als sein Glied in der engen Hitze auf und ab glitt. Franz war gut, der Sex war okay, aber sein Blick blieb auf Alex gerichtet, der ihn spöttisch anzusehen schien. Verlockend, unerreichbar. Alles sinnloses Wunschdenken.
Franz stöhnte laut und rhythmisch, stimulierte Markus immer stärker. Auch das Keuchen des Blonden im Film wurde lauter. Gemeinsam mit Alex steigerte sich Markus zum Orgasmus. Als sich dessen Filmpartner stöhnend ergoss, zog sich Alex aus ihm zurück. Über ihm kniend, mit seinem unnachahmlichen Lächeln, spritze er in den Mund ab. Markus kam zeitgleich und Franz, brachte sich schnaufend mit der Hand selbst zum Höhepunkt.
Markus’ Herzschlag beruhigte sich nur langsam und er genoss das angenehm zufriedenstellende Gefühl danach, während er Alex zusah. Der Blonde schien ziemlich geschafft zu sein und Alex nahm ihn beinahe zärtlich in den Arm. Er küsste die schlaffe Gestalt und legte ihn sanft aufs Bett zurück. Sein Blick wirkte beinahe liebevoll und abermals spürte Markus einen seltsamen Stich.
Die mystische, bedrohlich klingende Musik wurde lauter, das Licht dunkler. Der Teufel oder Dämon, den Alex verkörperte, hatte sein nächstes Opfer gefunden und erfolgreich verführt.
Markus überlief ein Schauer. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, geschlossenen Augen und Spermaspuren im Gesicht, lag der Blonde wie tot da. Die Ähnlichkeit zu Tim ließ Markus sich unwohl fühlen. Der Film endete mit einer Aufnahme von Alex, der nackt davonschlenderte. Die Kamera folgte ihm und zeigte noch einmal seinen herrlichen Körper von hinten. Sie wanderte von den langen Beinen hinauf zu seinem festen, kräftigen Hintern, schwenkte über den Rücken und Schultern nach oben. Das Licht verschwand fast gänzlich, flackerte nur noch einmal auf, um Alex’ zu einem bösartigen Grinsen verzogenes Gesicht zu zeigen, als er aus feurigen Augen einen Blick zurückwarf.
„The devil inside you“, raunte er in die Kamera und Markus war sich ganz sicher, dass er durch den Bildschirm geradewegs in seine Augen blickte.
15 Illusionen
Frustriert schlug Markus die Tür seiner Wohnung hinter sich zu. Viel zu laut; er wusste es. Morgen würde sich bestimmt jemand darüber beim Hausmeister beschweren. Aber die sollten erstmal nachweisen, dass es seine Tür gewesen war.
Wütend schleuderte er seine Jacke in die Ecke und stampfte in seine Küche. Er brauchte jetzt einen Drink, richtig stark, um sich abzulenken.
Drei Stunden lang war er von einer Videothek zur nächsten gelatscht und hatte jedes Mal nur ein bedauerndes Kopfschütteln geerntet, wenn er nach dem Pornofilm „Devil inside“ gefragt hatte. Entweder kannten die Verkäufer den Film gar nicht oder sie waren nicht gewillt, ihm darüber Auskunft zu geben. Sie verwiesen immer auf ihr reichhaltiges Angebot.
Aber Markus wollte nur ihn. Alex’ Blick ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Viel zu hastig hatte er sich von Franz verabschiedet, in sein Auto gesetzt und war zur nächsten Videothek gefahren. Was für eine Pleite.
Wenigstens hatte ein Verkäufer mehr Enthusiasmus gezeigt. Er hatte in seinem Computer nachgesehen, allerdings bedauernd den Kopf geschüttelt. „Habe ich in keiner Liste.“ Er tippte noch ein wenig herum. „Ah, hier aber.“
Hoffnungsvoll horchte Markus auf. „Das ist eine amerikanische Produktion. Das war eine kleine Firma. Die haben insgesamt nur fünf Filme in einer sehr kleinen Auflage rausgebracht und sind dann wohl Pleite gegangen. Von denen gibt es auf dem deutschen Markt keinen mehr. Die bekommt man nur in Amiland. Vermutlich sind die paar Exemplare schon alle vergriffen.“
Markus musste sehr enttäuscht wirken, denn der Verkäufer musterte ihn bedauernd.
„Versuch es mal bei eBay“, schlug er vor. „Vielleicht verkauft dort jemand einen davon.“
Frustrierend. Wirklich Lust, sich durch den ganzen Quatsch bei eBay zu klicken, hatte Markus nicht. Er
Weitere Kostenlose Bücher