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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Kopfschmerzen wurden langsam besser. Er rasierte sich gründlich und ließ sich viel Zeit bei der Pflege seines Körpers. Verdammt, so abgestürzt bin ich schon lange nicht mehr. Die Begegnung mit Alex und dieser seltsame Kuss müssen mich irgendwie ganz schön umgeworfen haben. Nur ein blöder Kuss. Bedeutungslos, nur ein Ausprobieren, völlig harmlos.  
    Aber so irre heiß!
    Dieses erwartungsvolle Zittern, das Gefühl vor Spannung umzukommen, der Wunsch, ganz tief in die Mundhöhle des anderen zu stoßen, ihn innen wie außen zu erkunden, in dem Kuss völlig zu versinken ... Nein, noch niemals, selbst bei den Mädchen, die er zu Schulzeiten reihenweise flachgelegt hatte, war es so erregend gewesen, zu küssen.
    Es war herrlich aufregend gewesen, weil er nicht gewusst hatte, wie Alex reagieren würde. Ob er mehr fordern, ihn verschlingen oder eher zurückhaltend sein würde. Alex zu küssen war Spannung pur gewesen. Heißes, erotisches Kribbeln, weil ein Alex nie passiv sein würde oder sich ihm unterordnen würde. Es war nie klar, ob er Markus gewähren lassen, oder selbst die Führung übernehmen würde.
    Nein, Alex war nicht Tim. Markus strich sich prüfend über die Lippen. Tim würde ihn niemals so küssen. Niemand würde das.
    Er schlurfte ins Schlafzimmer zurück, schlüpfte in Jogginghose, einfaches T-Shirt und ging hinüber in seine kleine Küche, um seinem knurrenden Magen etwas Gutes zu tun. Auf dem kleinen Küchentisch lag sein Handy und er sah es zweifelnd an. Es war nach 16 Uhr. Kein Anruf. Da war nicht einmal ein Anruf von Tim.
    Während er sich Brot schmierte und auf den Kaffee wartete, nahm er das Handy noch einmal hoch. Warum hat Tim bislang noch nicht angerufen? Es war Samstag und gegen 18 Uhr war er daheim zum Essen eingeladen.
    Grübelnd aß er sein Brot, trank den heißen Kaffee in großen Schlucken. Ist der Kleine womöglich so fertig, dass er sich in sein Zimmer eingeschlossen hat und heult? Sonst telefonierten sie samstags immer miteinander. Oder will er mir nicht unter die Augen kommen? Wartet er, bis ich abends vorbei komme? Bestimmt hat ihm dieses dämliche Arschloch den Laufpass gegeben und nun ist Tim das heulende Elend. Tims Augen hatten nur zu genau verraten, dass er mehr für diesen Mark empfand, als er vorgab. Wenn ihm dieser Typ, das Herz gebrochen hat … Markus verschluckte sich bei dem Gedanken, dass sich Tim womöglich vor lauter Kummer etwas antat. Er hat sich nicht gemeldet ...  
    Hastig griff er nach dem Handy und wählte Tims Nummer. Tim war nicht der Typ dafür. Dennoch blieb die leise nagende Angst und er lauschte besorgt dem Klingeln. Es dauerte eine ganze Weile, bis sein Bruder ran ging.
    „Hallo Markus“, meldete er sich gut gelaunt, verwandelte Markus’ Sorgen augenblicklich in flüchtigen Nebel. Im Hintergrund konnte man Gemurmel, Stimmen und Musik hören.
    „Hallo Struppi.“ Wo zum Teufel ist er? Auf jeden Fall nicht daheim. Markus überlegte fieberhaft, kam jedoch nicht drauf. „Wo bist du denn gelandet?“
    „Wir sind auf dem Konzert einer Heavy-Metal Band.“ Tim klang begeistert. Markus stolperte über das „wir“ und verzog den Mund. „Mark hat mich mit zu dem Auftritt der Band genommen. Es ist voll toll hier. Ganz nette Typen und klasse Musik. Wir haben sogar Backstagekarten für das nächste Konzert bekommen!“
    Dieser verfluchte Scheißer hat Tim mit zu einem Konzert genommen? Backstage? Der will ihn wohl hinter der Bühne flachlegen. Findet der das etwa toll? Oder will er vor seinen Rockerfreunden mit seinem süßen Fang angeben? Tim, umgeben von solchen Typen, was konnten die ihm alles antun! Er war einfach viel zu naiv.
    „Ist alles okay?“, fragte Markus besorgt, mit leise köchelnder Wut nach. Tim lachte verhalten.
    „Klar, was soll denn nicht stimmen?“ Darauf wusste Markus nichts zu antworten. Dafür blickte er auf die Uhr und stutzte stirnrunzelnd.
    „Wissen Mum und Dad, dass du da bist?“
    „Nicht direkt … Ich habe schon eine böse SMS von Dad bekommen, weil ich mich seit gestern nicht gemeldet habe.“ Markus grinste. Oh ja, ihr Vater war großzügig, nur bestand er darauf, dass man sich regelmäßig bei ihm meldete, sonst konnte er richtig sauer werden.
    „Wie lange bist du denn noch da?“, erkundigte sich Markus. „Ich dachte, ich treffe dich heute Abend beim Essen?“
    „Shit!“ Tim klang erschrocken. Er fluchte leise vor sich hin, fügte zerknirscht hinzu: „Ich habe es wirklich komplett vergessen! Und jetzt stecke

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