Irgendwie Top
Schlagkräftige Argumente
Markus hatte Glück. Nachdem er erfolglos bei Mark geklingelt hatte, wartete er nicht einmal eine halbe Stunde vor dem Haus, bis ein Taxi vorfuhr und ein offenbar angetrunkener Mark aus stieg.
Markus’ Gesicht verzerrte sich wütend. Na der hatte wohl noch richtig viel Spaß gehabt ohne Tim. Er stieg aus, schloss seinen Wagen ab und ging eilig hinüber, als das Taxi davonfuhr. Er würde diesen Arsch verwarnen. Wenn der sich Tim noch einmal näherte …
Mark brauchte lange an der Tür, bis er den Schlüssel ins Schloss bekam. Markus trat hinter ihn. Dieser Idiot ist so angetrunken, dass er es nicht mal bemerkt, dass ich hinter ihm in den Flur komme. Widerlich!
Er griff entschlossen zu, packte Mark an den Schultern, drehte ihn zu sich herum und stieß ihn gegen die Wand. Marks Augen weiteten sich erschrocken und mit Genugtuung sah er jäh Angst darin aufflackern. Markus überragte ihn nur wenig, war ihm aber definitiv überlegen. Drohend baute er sich vor ihm auf.
„Was willst du?“ Marks Augen verengten sich ärgerlich. So leicht lässt der sich nicht einschüchtern. Zornig funkelte ihn Markus an, ließ ihn aber doch los.
„Lass deine Finger von Tim“, knurrt er drohend. „Der hat was besseres als dich verdient!“ Mark schluckte, dennoch schien er nicht wirklich beeindruckt zu sein.
„Gehört er jetzt dir, oder was?“, gab er lallend von sich, richtete sich auf und starrte ebenso wütend zurück. Markus stutzte, Mark hatte zumindest etwas Mumm in den Knochen.
„Komm ihm einfach nicht mehr nahe, hörst du? Er hat jemanden verdient, der es ernst meint.“
„Ach? So etwas wie dich, der sich vor seinen Augen den nächsten Fick angelt, etwa?“, zischte Mark undeutlich. Markus zog überrascht die Augenbrauen hoch. Was zur Hölle meint der Idiot? Aber er kam nicht zum Nachdenken, denn Mark warf ihm gleich danach an den Kopf: „Du bist doch nur frustriert, weil du ihn nicht im Bett hattest!“
Markus entglitten die Gesichtszüge. Für einen Moment war er so sprachlos wie unfähig sich zu bewegen oder zu denken. Woher wusste dieser Arsch von seinen Gefühlen für Tim? Wie konnte er davon wissen? Mit dieser Wahrheit konfrontiert zu werden schockte ihn extrem. Fassungslos sah er zu, wie Mark sich weiter aufrichtete und ihn anzischte:
„Du hast nämlich überhaupt keine Ahnung davon, wie genial er stöhnen kann, wenn ich meinen Schwanz in ihn ramme. Weißt du, wie viel er bei mir abgespritzt hat?“ Mark holte Luft und seine Stimme überschlug sich beinahe, nahm einen enthusiastischen Ton an. „Der Kleine ist einfach nur geil!“
Jedes Wort traf Markus wie ein Schlag ins Gesicht oder ein Schwinger in den Magen. Alles Blut wich ihm aus dem Gesicht, ihm war plötzlich eiskalt. Die jähe Wut kochte wie Lava hoch. Bebend hob er seine Hände. Schweig!, wollte er brüllen. Halt dein verficktes Maul! Hör auf! Hör auf, so über Tim zu reden!
Zornentbrannt packte er Mark, stieß ihn heftig gegen die Wand und zerrte ihn dicht an sich heran. Mark keuchte erschrocken auf und hob abwehrend die Hände. Alkoholduft schlug Markus entgegen.
„Wage es nicht, so über ihn zu reden, du Arsch! Er ist nicht irgendein Fick“, zischte Markus ihn an, erfüllt von ohnmächtiger, glühend heißer Wut.
„Nein!“, gab Mark beinahe ebenso wütend zurück, drückte Markus zurück und schrie: „Er ist der obergeilste Mega-Fick, den du dir vorstellen kannst, du Arsch!“
Etwas in Markus zerbrach. Er stieß Mark hart zurück. Er konnte sich nicht mehr beherrschen, kniff die Augen zusammen und holte aus. Seine geballte Faust traf Mark, schleuderte ihn zurück an die Wand. Lautlos sackte er daran hinab. Abermals holte Markus aus, wollte diesem Scheißer seine Worte aus dem Körper prügeln, so lange auf ihn einschlagen, bis jedes dieser verfluchten, beschissenen, wahren Worte weg war. Das war sein Geheimnis. Seins alleine. Niemand durfte davon erfahren! Niemand!
Ein leises, gequältes Stöhnen ließ ihn innehalten. Schlagartig war er wieder bei Verstand und die rasende Wut schwand jäh. Verflucht, er war gerade dabei, einen betrunkenen, hilflosen Typ zu verprügeln. War er denn völlig irregeworden?
Hastig ließ er Mark los. Erschrocken sah er sich um. Niemand hatte mitbekommen, was hier vor sich ging. Sie waren ganz alleine im Treppenhaus.
Erneut stöhnte Mark leise und Markus musterte ihn besorgt. Er zögerte, überlegte, ob er vorsichtshalber doch einen Krankenwagen rufen sollte. Nein,
Weitere Kostenlose Bücher