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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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gestrigen Nacht zusammen. Dieser Typ … er war mit ihm an der Bar gewesen … Markus blinzelte, hatte das Bild von mehreren Wodkagläsern vor Augen, die sich wie durch Zauberhand immer wieder selbst füllten. Da war doch was mit Tim gewesen …
    „Sorry, trage nie Unterwäsche.“ Der Typ lächelte, als er Markus’ Blick bemerkte und diesem fiel im selben Moment auch sein Name ein: Mark. Das war Tims Freund. Sie hatten sich im Gaytronic getroffen. Tim war abgehauen und er hatte mit Mark an der Bar getrunken. Ein Taxi, ihre gemeinsame Suche, das Gespräch mit seinem Vater, sein Geständnis, alles blitzte nacheinander in Markus’ Kopf auf. Ach, du Scheiße, ja!  
    „Klar, Moment“, murmelte Markus verwirrt. Verdammt, was hatte er Mark gestern noch alles erzählt? Er kramte fahrig nach den Handtüchern. Oh Mann, hoffentlich hatte er ihm nicht mehr Peinlichkeiten erzählt. Er wandte sich um und kam zurück. Marks halbwacher Blick wanderte an Markus’ kräftigem Körper hinab. Seine Augen weiteten sich, als er erkannte, was dessen Pants nur knapp drinnen halten konnten und er schluckte hastig mehrfach. Seltsamerweise erlangte Markus dabei prompt seine Selbstsicherheit zurück. Beim Abchecken konnte er diesbezüglich nie verlieren.
    „Ist es okay, wenn ich als Erster dusche?“ Mark griff nach dem Handtuch.
    „Klar. Mach. Ich habe Zeit.“ Markus nickte Mark zu und zuckte zusammen, als im Flur plötzlich die Tür zufiel. In dem Moment, wo der blonde Schopf in der offenen Tür auftauchte, wusste er auch, wer es war: Nur Tim hatte einen Schlüssel zu seiner Wohnung.
    Überrascht blieb dieser in der Tür stehen, blickte erst seinen Bruder, dann Mark an. Seine blauen Augen weiteten sich entsetzt und Markus wurde bewusst, wie die harmlose Situation auf ihn wirken musste. Scheiße!  
    Tims Mund klappte auf, er ließ seinen Rucksack zu Boden fallen. Markus war wie gelähmt, konnte Tim nur anstarren, dessen Gesicht sich augenblicklich entsetzt verzerrte. Tränen schossen ihm in die Augen und er stürzte sich so schnell auf seinen Bruder, dass dieser von der schieren Wucht des Angriffs zurückgedrängt wurde.
    „Du verdammter Arsch! Du mieses Stück Scheiße!“ Seine Fäuste prasselten auf Markus’ Brust, der vor Überraschung nicht einmal in der Lage war, sich zu wehren. Tim gebärdete sich wie rasend, hieb, trat nach ihm und Markus stand einfach nur da, ließ es über sich ergehen, konnte nicht denken, nicht handeln. „Du wolltest ihn nur für dich haben! Das war alles Absicht! Von wegen, dass er nichts für mich ist. Du wolltest ihn selbst haben!“, brüllte Tim, schlug nach Markus, der seine Arme hob, sein Gesicht unzureichend vor den Schlägen zu schützen versuchte. Noch immer war er von dem Anblick wie paralysiert.
    Tim glaubt doch nicht wirklich …? Aber die Situation wirkte eindeutig. Klar, musste er da auf falsche Gedanken kommen. Markus alkoholisiertes Gehirn arbeitete viel zu langsam.
    „Warum? Warum musst du mir alles kaputtmachen?“ Tim schluchzte plötzlich auf und seine Schläge verloren an Kraft. Er sackte buchstäblich in sich zusammen und dann war Mark da, zog ihn von seinem Bruder weg. Tim keuchte auf, wehrte sich gegen dessen Griff. Sein schmales Gesicht war voll Tränen, als er es Mark zuwandte. Zögernd richtete sich Markus auf, blinzelte und konnte noch immer nicht recht verarbeiten, in was für eine Furie sich sein kleiner Bruder verwandelt hatte.
    „Hey, es ist nichts passiert“, murmelte Mark beruhigend und zog Tim zu sich heran. Mit tränenüberströmtem Gesicht schaute dieser seinen Freund an. Seltsam, denn da war weniger Eifersucht in Markus, als vielmehr ein neues, warmes Gefühl. Oh ja, Tim liebte Mark und der liebte ihn. Es war offensichtlich. Keiner von beiden trug mehr eine Maske. Dies waren ihre wahren Gefühle füreinander. Liebe, bedingungslose, offene Liebe. Markus schluckte schwer, fühlte seine Beine zittern.
    „Mark ...“, flüsterte Tim. Als Mark ihn umarmte, seinen Kopf an die Brust bettete und ihm liebevoll über das Haar strich, fühlte Markus eine Spur von Neid, Bedauern und Sehnsucht. Diese Geste war so zärtlich, voll Vertrauen, so voll Liebe, dass Markus’ Kehle eng wurde.
    „Es ist alles gut, Kleiner“, murmelte Mark lächelnd. „Es ist nichts passiert. Es gibt nichts zwischen uns.“ Tim hob den Kopf und blickte ihn an. Ihn hatte Tim auch so angesehen, mit der Liebe, die man einem Bruder entgegen bringt. Dieser Blick hier unterschied sich jedoch

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