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Irgendwo da draußen - Kriminalroman

Irgendwo da draußen - Kriminalroman

Titel: Irgendwo da draußen - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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Hauptkommissar, ich hatte keine Ahnung, dass ein Privatdetektiv hinter uns sitzt.«
    »Und Knieriem?«
    »Auch nicht. Das heißt, jetzt, wo Sie es sagen, fällt mir wieder ein, dass er sich später irgendwie komisch benommen hat.«
    »Beschreiben Sie das genauer!«
    »Na ja, er ist kurz vor Spielbeginn aufgestanden …«
    »Um sich eine Bratwurst zu holen«, warf Stürzenbecher ein.
    »Richtig. Er blieb sehr lange fort. Und als er zurückkam, wirkte er merkwürdig unkonzentriert. Während des ganzen Spiels hat er kaum ein Wort verloren.«
    »Und Sie haben sich nicht nach dem Grund erkundigt?«
    »Knieriem ist kein Mensch …« Wallhorst knetete seine Hände. »Er hatte mich in der Hand, Herr Hauptkommissar, mehr als einmal wollte ich die Verbindung zu ihm abbrechen, aber …«
    »Eine reichlich späte Erkenntnis«, knurrte Stürzenbecher. »Nach Spielende, was ist dann passiert?«
    »Ich bin nach Hause gefahren, so wie ich es Ihnen gesagt habe.«
    »Und Knieriem?«
    Wallhorst schwieg.
    »Wann haben Sie erfahren, dass Sie sich bei Ihrem Schwager ein Alibi besorgen müssen?«
    Wallhorst schaute zur Seite.
    »Herr Wallhorst!«, mahnte Stürzenbecher.
    »Kurz nach Mitternacht«, flüsterte der Unternehmer.
    »Na schön.« Der Hauptkommissar ging zur Tür. »Frau Kleinhaupt wird ein Protokoll aufnehmen und noch zwei Stunden bei Ihnen bleiben, damit Sie nicht auf den Gedanken kommen, Knieriem zu warnen.«
     
    »Warum hast du ihn nicht verhaftet?«, fragte ich, als wir das Bürogebäude verließen.
    »Ich glaube nicht, dass Wallhorst Koslowski ermordet hat«, antwortete Stürzenbecher. »Vergiss nicht, dass er für die Tatzeit immer noch ein Alibi hat. Seine Frau bezeugt, dass er nach zweiundzwanzig Uhr dreißig zu Hause war. Und Koslowski wurde, laut Gerichtsmediziner, um vierundzwanzig Uhr getötet, plus/minus eine halbe Stunde. Nein, Wilsberg, Knieriem ist unser Mann. Und was die anderen Straftaten angeht, Erpressung, unter Umständen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung – das muss juristisch geprüft werden. Soll der Staatsanwalt entscheiden, ob er Wallhorst in U-Haft nehmen will. Wir schnappen uns jetzt Knieriem, das ist das Wichtigste.«
    Wir hatten Stürzenbechers Dienstwagen erreicht, und der Hauptkommissar zog das Funkgerät aus der Halterung.
    »Zentrale. Hier Wagen sechsundfünfzig. Ich brauche ein Einsatzkommando …«
     
    Drensteinfurt war ein Dorf an der B58 zwischen Ascheberg und Ahlen und hatte weder Autobahn- noch Flughafenanschluss. Nicht gerade der ideale Zufluchtsort für einen international gesuchten Gangster, auf der anderen Seite würde auch niemand einen solchen hier vermuten.
    Stürzenbecher und ich trafen ungefähr gleichzeitig mit den aus der Polizeikaserne in Selm herbeigeorderten Einsatzkräften in Dreinsteinfurt ein.
    Knieriems Haus, ein mit hellen Ziegeln verkleidetes Familienmodell, das sich von den übrigen Häusern der Neubausiedlung nur durch einen ungepflegten Vorgarten unterschied, stand so dicht am Fußballplatz des TSV Drensteinfurt 09, dass man die Sonntagsspiele vom Balkon aus verfolgen konnte. Im Moment war allerdings nicht erkennbar, ob es überhaupt bewohnt wurde.
    Die Polizeikräfte riegelten die Siedlung großräumig ab. Dann wurden die Kinder von der Straße gefischt und schließlich die Nachbarn gewarnt. Da die Gefahr einer Schießerei beziehungsweise herumirrender Querschläger bestand, sollte niemand versuchen, einen Fensterplatz zu ergattern.
    Als die Vorbereitungen abgeschlossen waren, rollte ein gepanzertes Fahrzeug vor Knieriems Haustür. An einen Baum gelehnt und einen Zigarillo rauchend, beobachtete ich die Aktion aus der Ferne. Stürzenbecher saß in dem gepanzerten Wagen und hielt per Lautsprecher die Standardrede von den erhobenen Händen, mit denen die Verdächtigen herauszukommen hätten. Die Rede war, genauso wie die beiden folgenden, ultimativer formulierten Wiederholungen, in den Wind gesprochen.
    Und so kamen die schwarz gekleideten Jungs mit den schusssicheren Westen zum Einsatz. Es gab einen lauten Doppelknall, als die Vorder- und Hintertür gleichzeitig aufgesprengt wurden. Fünf Minuten später sprach sich unter den nicht unmittelbar Beteiligten herum, dass Knieriem ausgeflogen war.
    Nachbarn sagten aus, dass sie Knieriem zuletzt vor zwei Tagen gesehen hatten, zusammen mit einer großen, gut aussehenden und teuer gekleideten Blondine. Eine Nachbarin meinte, gehört zu haben, dass Knieriem sie Ann-Christine genannt hatte.
    Fotos oder andere

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