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Irgendwo ganz anders

Irgendwo ganz anders

Titel: Irgendwo ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Richtige tun. »Der GattungsRat hat einen Schießbefehl gegen mich erlassen, aber das ist Schwachsinn. Ich bin JurisfiktionAgentin und könnte im Moment wirklich Hilfe gebrauchen.«
    »Bürokraten!«, schnaubte er verächtlich. Dann dachte er einen Augenblick nach und fügte hinzu: »Next, Next – sind Sie vielleicht Thursday Next?«
    »Ja, die bin ich.«
    »Ich mag Ihre Bücher sehr. Besonders die früheren mit dem ganzen Blutvergießen und dem billigen Sex.«
    »So bin ich gar nicht. Ich bin –«
    »Achtung!«
    Der Fahrer scherte plötzlich aus, und ich wurde heftig in die andere Ecke des Taxis geworfen. Ich sah aus dem Rückfenster und erblickte eine Gestalt in einem langen schwarzen Kleid. Sie wurde mit solcher Kraft ins Meer geschleudert, dass es aufspritzte und schäumte.
    Also waren sie schon hinter mir her.
    »Komisch«, sagte der Fahrer, »ich könnte schwören, dass das eine ganz in Schwarz gekleidete, unheimliche Haushälterin um die fünfzig war.«
    »Es war ein DanverKlon«, sagte ich. »Da kommen noch mehr.«
    Er betätigte die Zentralverriegelung, drehte sich um und sah mir in die Augen. »Anscheinend ist jemand stinksauer auf Sie.«
    »Das war nicht zu vermeiden – passen Sie auf!«
    Wieder wich er aus, als eine neue Danvers von der Motorhaube abprallte. Sie flog am Fenster vorbei und starrte mich einen Moment lang auf entnervende Art und Weise an. Dann sah ich, wie sie auf den Wellen hinter uns Purzelbäume schlug. Das war der Witz an den DanverKlonen. Sie waren zum Verbrauch bestimmt.
    Einen Augenblick später gab es einen so schweren Schlag auf das Dach, dass der Wagen wackelte. Ich sah nach hinten, aber niemand war zu sehen, und dann hörte ich von oben ein Geräusch wie von einem Winkelschleifer. Dieser DanverKlon saß auf dem Dach und wollte gerne einsteigen.
    »Das wird mir aber jetzt zu viel«, sagte der Taxifahrer, dessen Begeisterung für die gerechte Sache schnell nachließ. »Ich muss meinen Lebensunterhalt verdienen und eine sehr teure Vorgeschichte finanzieren.«
    »Ich kaufe Ihnen eine ganze Flotte neuer Taxis«, drängte ich ihn, »und außerdem ist der VorgeschichtenMeister Grnksghty ein persönlicher Freund von mir; er wird Ihnen eine erstklassige Vorgeschichte Ihrer Wahl spinnen.«
    Bevor der Fahrer antworten konnte, landete eine weitere Mrs Danvers auf der Motorhaube. Sie starrte uns einen Augenblick lang böse an, bevor sie begann, über die Motorhaube zu klettern. Sie bohrte ihre Finger in die Karosserie, wobei sie die Lippen fest schürzte. Der Fahrtwind ließ ihre Kleider flattern und zerrte an dem streng zurückgekämmten schwarzen Haar. Sie trug die gleiche kleine dunkle Brille wie alle anderen, aber man brauchte ihre Augen gar nicht zu sehen, um ihre mörderischen Absichten zu erkennen.
    »Ich werde Sie ausliefern müssen«, sagte der Fahrer, als wieder ein DanverKlon mit einer solchen Wucht auf dem Taxi aufsetzte, dass das Seitenfenster zerbrach. Sie klammerte sich an die Dachreling und flatterte eine Weile hin und her, bis sie schließlich Halt fand, eine Hand durch das zersplitterte Fenster steckte und nach dem Türgriff suchte. Ich beugte mich hinüber, entriegelte die Tür, öffnete sie und stieß den DanverKlon mit aller Kraft weg. Sie schien einen Moment lang in der Luft zu hängen, bevor sie von einer großen Welle erfasst wurde und hinter dem ultraschnellen Taxi zurückblieb.
    »Ich glaube, dass ich Ihnen nicht helfen kann«, fuhr der Fahrer fort. »Das ist ein echter Haufen Scheiße, in dem Sie da gelandet sind.«
    »Ich bin aus dem Außenland«, teilte ich ihm mit, während zwei weitere Danvers vorbeiflogen und mit den Armen wedelten, als sie vergeblich versuchten, sich an dem Taxi festzuklammern. »Wünschen Sie sich vielleicht etwas Außenländisches? Ich kann es Ihnen besorgen.«
    »Alles?«, fragte der Fahrer. Über uns kreischte das Metall, denn der DanverKlon auf dem Dach war dabei, sich einen Weg ins Wageninnere zu schneiden, und die Funken flogen, während sich der Winkelschleifer ins Metall fraß.
    »Alles!«
    »Na dann«, sagte der Fahrer und ignorierte eine neue Mrs Danvers. Sie landete auf der Doppelgängerin, die gerade über die Motorhaube kletterte, und es klang, als hätte sie sich mit Schwung auf ein Quietschspielzeug gesetzt. Dann rutschten beide ab und waren verschwunden. »Was ich wirklich gerne hätte«, fuhr der Fahrer völlig unbeirrt fort, »wäre ein Spacehopper.«
    Die Bitte war nur ungewöhnlich, wenn man nicht wusste, wie wertvoll

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