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Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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und zurückzustehen und zuzuschauen, wie die anderen schwitzten und schufteten erschien ihm dünkelhaft.
    „Ich muss etwas tun.“
    Er nahm seinen Hammer wieder auf und schlug einen weiteren Stift ein. Vor einer Stunde hatten die Normannen ihren Eid auf die Allianz abgelegt. Während jeder Einzelne seinen feierlichen Schwur leistete, waren Patrick nicht die Wut und der Ärger in ihren Augen entgangen, noch die blauen Flecke der letzten Schlägerei. Es war ein kleiner Schritt vorwärts, doch er traute keinem von ihnen. Zum Dank für ihr Entgegenkommen versprach er ihnen feste Unterkünfte. Vermutlich hatten die Männer deshalb dem Eid zugestimmt, denn alle schienen es müde zu sein, in Zelten zu leben. Und er vermutete auch, dass der Schwur ihnen wenig bedeutete. Im Herzen waren sie Thornwyck und ihren Landsleuten treu, nicht dem Stamm der Mac Egan.
    Trahern sah zu dem Turm hin, wo Isabel stand. „Hattest du nicht gesagt, sie würde auf Ennisleigh bleiben?“
    „Das sollte sie auch. Die Frau durchschwamm den Kanal.“
    Trahern stieß einen bewundernden Pfiff aus. „Von einer Edelfrau hätte ich das nicht erwartet. Ich muss gestehen, sie hat Mut.“
    „Sie folgt einfach keinem Befehl. Ich schwöre bei allen Göttern, ich werde sie noch anbinden müssen, damit sie mir gehorcht.“
    Trahern lachte. „Wenn ich du wäre, Bruder, würde ich sie an mein Bett binden.“
    Sich auszumalen, wie Isabel nackt auf seinem Bett lag, war gefährlich. Er konnte sich leicht einige Dinge vorstellen, die er gerne tun würde. Er musste sie unbedingt auf Ennisleigh zurücklassen, wo er sie nicht zu sehen brauchte. So würde es ihm leichter fallen, nicht an sie zu denken. Und auch, nicht von ihr in Versuchung geführt zu werden. „Ich bringe sie nach Ennisleigh zurück, sobald sie ihr Gewand am Feuer getrocknet hat.“
    „Warum sie zurückschicken? Sie hat schließlich keinen Schaden angerichtet.“
    Wenn er sie nicht weit fort schickte, würde er vielleicht doch fordern, was ihm rechtmäßig zustand. Er konnte sich selber nicht mehr trauen.
    „Ich will nicht, dass sie ein Mitglied unseres Stammes wird. Nach Lughnasa werde ich mich von ihr trennen. Bis dahin haben wir die Normannen vertrieben und Thornwyck dazu.“
    Jetzt machte sein Bruder ein besorgtes Gesicht. „Ich hoffe nur, dass du recht hast. Immerhin hast du sie auf englischer Erde geheiratet. Es wird nicht leicht sein, sich von ihr scheiden zu lassen.“
    „Man kann alles machen, wenn man nur genügend Geld hat, um den Rat einer Kirche zu bestechen.“ Patrick belastete sich nicht mit der normannischen Politik. „Wir beide wissen, dass es für unser Volk das Beste ist, wenn eine Frau unseres Stammes unsere Königin wird.“
    „Ist es das, was du willst?“, fragte Trahern ruhig.
    Unwillkürlich fühlte Patrick sich ertappt. Offenbar wusste sein Bruder genau, wie sehr er Isabel begehrte. „Wir sprechen vom Wohl unseres Volkes.“
    Trahern nahm sich einen anderen Hammer und half ihm bei den Reparaturen. „Weiß sie, dass die Ehe nicht von Dauer sein wird?“
    „Nein. Und es gibt auch keinen Grund, es ihr jetzt schon zu sagen. Lass sie glauben, was sie will. Ich schwor, ihr die Freiheit zu geben. Und Freiheit gibt es auf Ennisleigh mehr als genug.“
    Trahern schüttelte den Kopf. „Ich habe so das Gefühl, als hätte deine frischgebackene Ehefrau dazu eine Menge zu sagen.“
    „Ich werde heute Nacht mir ihr darüber reden.“
    „Du solltest mehr tun als nur reden, Bruder. Es würde deine schlechte Stimmung verbessern.“
    Patrick verstand Traherns Wink nur zu gut. Aber er würde nicht mit Isabel das Bett teilen. Sie beide durften kein Kind bekommen. Er wollte nicht, dass sie nach ihrer Trennung noch irgendetwas verband.
    Außerdem war ehrenhafter, sie als unberührtes Mädchen gehen zu lassen. So konnte sie als jungfräuliche Braut später eine standesgemäße Ehe mit einem normannischen Lord eingehen. Bei dem Gedanken, dass ein anderer Mann sie berühren würde, ballte Patrick die Fäuste.
    „Ich muss sie zurückbringen.“ Er legte den Hammer beiseite und prüfte die Festigkeit der Palisadenwand.
    „Ein guter Rat, Patrick.“ Trahern lehnte sich an den Zaun. Seine grünen Augen blickten belustigt drein. „Nimm die Schachfiguren mit.“
    „Wieso?“
    „Du musst den Schein wahren. Lass es, zumindest für den Augenblick, so aussehen, als würdest du ihr Bett teilen.“ Trahern zwinkerte ihm zu. „Und das Schachbrett bietet dir etwas Beschäftigung in diesen

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