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Irische Küsse

Irische Küsse

Titel: Irische Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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verursachen ihr Niesreiz.“
    Wenigstens tat Honora ihm den Gefallen, eine schuldbewusste Miene aufzusetzen. Als er jedoch die Waffe sinken ließ, holte sie aus und schwang die Klinge gegen seine Kehle.
    Ewan duckte sich, stellte ihr im gleichen Moment mit einem Ausfallschritt das Bein und brachte sie zu Fall. Die Waffe entglitt ihr und schlitterte über den Boden. Er rollte sich auf sie und hielt sie an den Handgelenken gefangen.
    „Gestehe deine Niederlage!“

3. KAPITEL
    „Honora verzog das Gesicht. „Hättest du früher besser aufgepasst, wüsstest du, dass Katherine Katzen nicht ausstehen kann.“
    „Sie war vierzehn, als ich bei Lady Langford und beim Earl aufwuchs. Ich habe das Mädchen kaum zu Gesicht bekommen.“ Er ließ von Honora ab, steckte sein Schwert in die Scheide und setzte sich auf den Boden. Mit dem Rücken lehnte er sich gegen die Mauer. Sie nahm ihre Waffe an sich, säuberte sie und hängte sie in die dafür vorgesehene Halterung an der Wand. Danach suchte sie sich eine Armlänge von ihm entfernt einen Platz, ebenfalls auf der Erde, und zog die Knie unter den Röcken an.
    „Aber du willst Katherine heiraten.“
    „Ja, das will ich.“ Er musterte sie scharf. Ihre Stirn glänzte, sie atmete flach und schnell nach der Anstrengung. Ihr widerspenstiges Haar stand in alle Richtungen.
    „Warum?“
    Er zögerte, denn neben seiner Faszination für Katherine hatte er auch selbstsüchtige Beweggründe. Er brauchte ihre Mitgift als Fundament für seinen künftigen Wohlstand. Honora würde die Wahrheit erkennen, wenn er ihr etwas vorgaukeln würde. Sie waren immer ehrlich miteinander umgegangen.
    „Sie ist schön …“, begann er und stockte sogleich, während seine Blicke über Honoras Gestalt wanderten. Sie hatte sich in den Jahren, in denen er sie nicht gesehen hatte, verändert. Bei aller Kraft und Sehnigkeit ihres Körpers waren ihre Gesichtszüge weich und weiblich, von zarter Verletzlichkeit.
    Unter seinen Blicken strich sie sich glättend übers Haar, ohne eine Wirkung zu erzielen. Mit einem dünnen Lächeln stellte sie fest: „Was man von mir nicht behaupten kann.“
    In ihrer Stimme schwang ein bitterer Unterton und eine Befangenheit mit, die er nicht erwartet hätte. Ewan streckte den Arm aus und berührte ihre widerspenstigen Haarspitzen. „Du bist hübsch, Honora … nur auf andere Weise als Katherine.“ Die Schwestern waren wie Feuer und Wasser, größere Gegensätze könnte es kaum geben. „Und du bist eine erprobte Kämpferin“, fuhr er fort. „Du bist besser als mancher Soldat deines Vaters, darauf würde ich wetten.“
    „Ich bin nicht gut genug, sonst hätte ich dich besiegt.“
    Er zog die Mundwinkel hoch. „Du wirst mich nie wieder besiegen, a chara .“
    Sie kam auf die Füße und ließ den Blick über die Waffen an der Wand schweifen. „Wollen wir es darauf ankommen lassen?“
    Er dachte darüber nach. Einen Versuch zu wagen, konnte nicht schaden. „Vorher lass uns aber eine Wette abschließen. Wenn ich siege, wirst du mir aufrichtig sagen, womit ich das Herz deiner Schwester erfreuen kann.“
    „Du wirst nicht siegen.“
    Ganz schön von sich eingenommen, die Kleine, dachte er und wies mit einer ausladenden Armbewegung zur Mauer. „Nur zu! Wähle deine Waffe.“
    Sie nahm das gleiche Schwert wieder zur Hand, ließ es kreuz und quer durch die Luft sausen und richtete die Spitze ohne Vorwarnung gegen seine Brust, doch er parierte den Hieb geistesgegenwärtig.
    „Und was willst du, wenn du die Wette gewinnst?“, fragte er seelenruhig.
    „Dein Herz auf einer Lanze aufgespießt.“ Sie lächelte dünn und schlug wieder zu. Ihre Wut schien sich nicht nur auf die Niederlage zu beziehen, die sie gerade erlitten hatte.
    „Wenn du es auf mein Herz abgesehen hast, wüsste ich angenehmere Dinge. Ein Stück Land vielleicht. Oder ein neues Pferd.“
    „Ich kaufe dir ein Band für dein Haar“, entgegnete sie zähneknirschend, und ihre Klinge zerschnitt singend die Luft.
    Er ließ sie gewähren, wollte sie ermüden. Aber es bestand kein Zweifel daran, dass sie besser war als viele Männer. Ihr Geschick war fehlerlos. Hätte er nicht höllisch aufgepasst, hätte sie ihn bei mehreren Gelegenheiten besiegt.
    Ihre Wangen waren erhitzt, ihre Augen schmal und wachsam. „Wieso greifst du nicht an?“, wollte sie wissen. „Hör auf, meine Hiebe nur abzuwehren und zeig mir, was du kannst.“
    Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er griff an und drängte sie zurück. Mit voller

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