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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Richmond
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unterstellst, die ich nicht habe. Und wenn Donal sich nicht diesen dummen Scherz erlaubt hätte …”
    “Donal? Er weiß davon?”, fragte Feargal wütend.
    “Nein. Aber er wusste, dass ich nach Slane wollte. Und ich nehme an, da er dich kannte und wusste, dass du in Slane wohnst, hielt er es wohl für ganz amüsant, eine Begegnung zwischen uns herbeizuführen.”
    “Für amüsant?”, fragte er erstaunt.
    “Nun ja, es mag ein bisschen seltsam klingen, doch welchen anderen Grund sollte er gehabt haben?” Ellie überlegte. Oh nein! Sie begegnete Feargals Blick und begann zögernd: “Ich wusste wirklich nicht, wo deine Mutter lebt, außer dass es in Slane war. Ich kannte dich nicht, wusste nichts von dir. Und ich finde nur eine Erklärung, nämlich dass Maura, Donais Schwester, ihm den Namen der Familie genannt hat, die ich suchte. Er kannte dich und deinen Namen.”
    “Und da dachte er sich, es sei ganz amüsant, wenn wir uns treffen würden, bevor du hier heraufkommst. Amüsant?”, fragte er scharf.
    “Oder hilfreich … Wirklich, Feargal, nichts war geplant. Ich wünschte, du würdest mir glauben.”
    “Ja, ich möchte wetten, dass du das tust.”
    “Aber es ist die Wahrheit”, beharrte sie. “Warum bist du nur so engstirnig? Und Phena braucht es nie zu erfahren. Dann ist doch eigentlich keinem geschadet, oder? Oder?”, wiederholte sie leise. “Und wenn deine Mutter ihr nicht erzählt, dass …”
    “Bleibt immer noch die Frage, warum er die Briefe hat bringen lassen”, sagte Feargal genauso leise.
    Oh, du meine Güte. Ellie wünschte sich verzweifelt, dass sie ihren Großvater verteidigen könnte. Aber sie wusste, dass sie mit jeder Erklärung nur noch mehr Ärger verursachte, solange sie nicht mit Feargals Mutter gesprochen hatte, und sagte müde: “Ich weiß nicht, warum. Ich werde es auch niemals mehr erfahren. Er war alt, Feargal, vielleicht verwirrt. Möglicherweise erinnerte er sich gar nicht mehr daran, was in den Briefen stand. Ich weiß es nicht. Aber ist das der Grund, weshalb du Phena nicht magst?”, fragte sie. “Wegen dieser Geschehnisse? Weil sie nur deine Halbschwester ist?”
    “Nein. Und es ist nicht so, dass ich sie nicht mag. Ich kann nur nicht leiden, dass sie sich ständig angegriffen fühlt.”
    “Aber warum ist sie so verbittert? Dein Vater hat sie doch akzeptiert, oder?”
    “Natürlich hat er das. Er liebte sie. Er liebte meine Mutter.”
    “Aber warum dann?”
    “Weil sie herausfand, dass meine Mutter sie angelogen hatte, dass sie unehrlich ihr gegenüber gewesen ist. Weil Phena endlos viel Zeit und viel Geld für die Suche nach ihrem Vater ausgegeben hat, nach dem Mann, dessen Name in ihrer Geburtsurkunde steht und der gar nicht mehr lebte.”
    “Dann hat deine Mutter also nicht den Namen meines Großvaters in die Geburtsurkunde eintragen lassen?”
    “Nein.”
    “Oh!”
    “Ja, oh! Und weil sie sich nicht damit abfinden kann, dass sie nach all dem keine Gutsherrin ist.”
    “Oh!”, machte Ellie noch einmal.
    Feargal zuckte mit den Schultern, ging hinüber ans Fenster und sah hinaus. “Sie ist die älteste von den Mädchen”, begann er. “Aber die Farm und das Haus wurden mir überlassen, weil ich der älteste Sohn bin. Mein Vater wusste so gut wie ich – und wer hätte es besser wissen können –, dass sie das Gut verkauft und das Geld für sich selbst ausgegeben hätte. Sie erhielt eine angemessene Abfindung, nur war es ihr nicht genug. Und weil sie darüber verärgert war und vielleicht auch gekränkt, ging sie nach England und machte sich auf die Suche nach ihrer eigentlichen Familie – Kent”, fugte er angewidert hinzu.
    “Kent?”, fragte Ellie überrascht.
    “Kent hat meine Mutter als den Namen des Kindsvaters in die Geburtsurkunde eintragen lassen”, erklärte Feargal ungeduldig, während er sich zu ihr umdrehte und sie ansah. “David Anthony Kent. Es war offensichtlich der Name, den sie benutzen wollten, sobald er seine Frau verlassen hätte.”
    “Sobald er seine Frau verlassen hätte? Wer sagt, dass er das hatte tun wollen?”, fragte Ellie.
    “Er selbst.”
    Oh, ich glaube nichts von all dem, dachte Ellie müde. Mit jedem Wort, das sie sagte, zog sie sich tiefer in den Schlamassel hinein. Und natürlich hatte Großvater seine Frau niemals verlassen. Weil er niemals die Absicht gehabt hatte. Weil er nicht der Vater des Kindes gewesen war. Aber das war offensichtlich das Gerücht, das Marie O’Donnell in Umlauf gebracht hatte und das

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