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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Richmond
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eine Entschuldigung dafür. Selbst ich muss zugeben, dass auf dieser Seite des Boyne kein Mann umwerfender aussieht als er. Und Frauen versuchen gewöhnlich, sein Interesse zu wecken.”
    “Aber ich habe das nicht getan”, bestritt Ellie entsetzt.
    “Nein?”, neckte Terry. Als Ellie rot wurde, weil entschieden mehr als ein Körnchen Wahrheit in dieser Feststellung lag, lachte sie. “Schon gut, Ellie. Aber Sie müssen verstehen, dass wir einfach gern voreilige Schlussfolgerungen ziehen. Und nicht immer die naheliegendsten.”
    Wirklich? Warum? Weil es nun einmal so war? Oder hatte man bestimmte Gründe dafür?
    “Ich sage allerdings auch immer, dass man zuerst die Tatsachen herausfinden muss, und ich sollte mit gutem Beispiel vorangehen”, meine Terry.
    “Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich abreisen muss”, stellte Ellie ruhig fest.
    “Nein, das müssen Sie nicht. Ich weiß, dass Feargal Sie zur Schnecke gemacht hat. Aber wenn er wütend ist, meint er nicht halb so viel von dem, was er sagt. Oh, Ellie, kürzlich hatten wir ein solches Theater. Phena führte sich auf, als wäre sie die einzige Person auf der Welt, die je angelogen wurde. Ich weiß, es war nicht leicht für sie. Feargal hätte ihr, ohne mit der Wimper zu zucken, alles gegeben, aber sie wollte die Märtyrerin spielen und lässt ihn jetzt immer wieder dafür büßen.”
    “Aber warum gibt man Feargal die Schuld?”
    “Weil er geerbt hat, und weil sie weiß, dass er sich schuldig fühlt, und das geschickt ausnutzt. Um ehrlich zu sein, Ellie, Phena ist keine sehr nette Person. Ich weiß, es ist gemein, so etwas von seiner Halbschwester zu sagen, aber so ist es nun mal. Phena ist ein furchtbarer Snob. Und jetzt ist sie auch noch verbittert. Der arme Feargal!” Terry seufzte leise auf. “Wir alle laden unsere Probleme auf ihm ab und erwarten, dass er sie löst. Selbst Mutter scheint nicht zu merken, dass er nicht die Zeit hat, immer für sie dazusein wie Vater früher. Sie liebte das angenehme Leben.”
    “Stammt sie aus einer wohlhabenden Familie?”
    “Oh nein. Sie litten keine Not, aber kein Vergleich zu Vater. Und er musste sich nur um die Farm kümmern. Feargal hat auch noch viele andere Interessen, aber in erster Linie ist er Geschäftsmann. Er muss es sein, um uns durchzubringen. Aber Mutter war es gewohnt, dass man alles für sie machte, wissen Sie. Vater hat sie fürchterlich verwöhnt. Und das Traurige an der Sache ist, dass man mit dieser Gewohnheit sehr schwer brechen kann, weil Feargal sich immer um alles kümmert und jeder seine Unterstützung erwartet. Sei es, dass er für alles Mögliche bezahlt oder unsere kleinen Probleme löst.”
    Terry hielt inne und lachte kurz auf. “Man muss ihn bewundern. Er besitzt das Land, so weit man blicken kann, ist ruhig und hat sich stets unter Kontrolle. Jeder andere würde sich die Haare raufen, wenn er sich einer Horde plappernder Ausländer gegenübergestellt sehen würde. Aber Feargal? Nein. Er betrachtet sie in aller Ruhe, bringt sie mit einer Handbewegung zum Schweigen, und ich weiß mit Sicherheit, dass er kein einziges Wort Japanisch spricht.”
    Über Terrys Schulter hinweg blickte Ellie hinunter auf Feargal. Gefolgt von seinem Hund, ging er auf eine Menschengruppe zu, die alle mit den Armen wild herumfuchtelten. Und Terry hatte recht. Feargal wirkte nicht im Mindesten, als wäre er aus der Fassung gebracht. Stolz und unerschrocken. Sie wollte keinen Streit mit ihm, wollte nicht, dass er sie für eine Betrügerin hielt. Aber wie standen die Chancen, dass er jemals etwas anderes glauben würde? Nicht sehr gut. Und dann ärgerte Ellie sich, dass sie sich darüber Gedanken machte. Er war am Abend zuvor unverschämt zu ihr gewesen, um nicht zu sagen beleidigend.
    “Ich gehe besser hinunter und schaue, ob ich mich nützlich machen kann”, sagte Terry.
    “Sprechen Sie Japanisch?”, fragte Ellie.
    “Nein.” Terry lachte. “Sie?” Als Ellie den Kopf schüttelte, sagte sie: “Ich sehe Sie später. Und reisen Sie nicht ab”, warnte sie. “Wenn Sie es schon unbedingt tun müssen, dann nicht, bevor ich zurückgekommen bin.” Sie drehte sich um, winkte Ellie noch einmal kurz zu und eilte die Treppe hinunter.
    Ellie ging langsam in ihr Zimmer zurück, machte sich frisch, zog sich an und begann entmutigt zu packen. Als sie auf dem Fußboden kniete und versuchte, ihren vollen Koffer gewaltsam zu schließen, hörte sie Terry nach ihr rufen und das Geräusch von Schritten, als

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