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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Zweifel für den Angeklagten – und überließen ihnen die Produktion. Ja, und wenn wir unsere Meinung eingebracht hätten, hätten wir wieder am Ausgangspunkt gestanden. Dann wäre ein Produzent überflüssig gewesen.
    Seit den Tagen mit Rodger Bain habe ich mich immer um die Produktion gekümmert und oft beim Mix eingeschaltet. Dieses Album wollte ich anderen überlassen. Wenn daraus ein Mordserfolg geworden wäre, hätten mich sicherlich Selbstzweifel geplagt.
    Die ganze Angelegenheit war von Anfang bis Ende eine miese Erfahrung. Forbidden wurde im Juni 1995 veröffentlicht. Es war ein durchgehend schlechtes Album, sogar in Bezug auf das Cover, auf dem ein albernes Comic-Bild abgebildet ist. Trotzdem bewarben wir die CD mit einer Tour, die mit zwei großen Festival-Gigs in Schweden und Dänemark eingeläutet wurde und uns später in die Staaten führte, wo uns erneut Motörhead unterstützten. Cozy und ich führten uns wie Kinder auf. Wir legten nasse Schwämme in Betten, schraubten Füße von den Möbeln, schnappten uns den Fernseher und warfen ihn vom Balkon – wie in den guten, alten Zeiten. Ich besorgte mir eine aufblasbare Puppe, zog ihr Klamotten an und lehnte sie in einem Hotel in Los Angeles an das Geländer des Balkons. Passanten schauten hoch und schrien vor Entsetzen, weil sie glaubten, dort wäre ein Streit ausgebrochen. Als sich unten eine Menschentraube bildete, warf ich die Puppe über die Brüstung. Ganz schön dämlich, oder?
    Ich war immer derjenige, der bei Black Sabbath die anderen verarschte. Natürlich zahlten sie mir das heim.
    Ganz zu Beginn unserer Karriere hatte ich eines Abends unter der Hoteldusche gestanden und ein Klopfen an der Tür gehört. Ich öffnete und sah Ozzy mit einem Eimer Wasser, den er mit einem Schwung über mich schüttete. Er ließ den Eimer fallen und machte sich so schnell wie möglich aus dem Staub. Ich verfolgte ihn, merkte aber auf einmal, dass ich nichts anhatte. Und als ich schnell wieder in meinem Zimmer verschwinden wollte, war die verdammte Tür zugeknallt. Um Himmels Willen!
    Panisch klopfte ich bei meinen Kollegen an, um von dort aus bei der Rezeption anzurufen, aber natürlich öffnete mir keiner. Ich stand also splitterfasernackt in diesem Flur und – Pling! – öffnete sich die Tür des Fahrstuhls. Die noblen Gäste hatten sich für die abendlichen Veranstaltungen in Schale geworfen und erblickten einen Langhaarigen im Adamskostüm. Ich stand da wie angewurzelt und starrte sie an – und sie starrten zurück. Keiner wusste, wie er sich verhalten solle. Die müssen mich wirklich für einen Perversen gehalten haben. Doch schon nach kurzer Zeit tauchte die Security auf. Aufgebrachte Gäste hatten sie verständigt und sich darüber beklagt, dass oben ein Nackter sein Unwesen treibe.
    Ich erklärte ihnen die missliche Lage, und sie besorgten schnell den Generalschlüssel, um mich wieder ins Zimmer zu lassen. Mit der Aktion hatten es mir die Jungs von der Band kräftig heimgezahlt.
    Den peinlichsten Moment meines Lebens erlebte ich nach der Rückkehr von einer US-Tour. Wir kamen in Heathrow an und einer der Musiker – ich verrate hier keinen Namen – fragte mich, ob er seinen schweren Koffer auf meinen Gepäckwagen stellen dürfe.
    „Na, klar.“
    Ich schlenderte durch den Eingang „Zollfrei“ und wurde natürlich angehalten.
    „Entschuldigen Sie, Sir. Sind das Ihre Koffer?“
    „Ja.“
    „Dürften wir da mal einen Blick reinwerfen?“
    „Na, klar.“
    Sie führten mich zum Zollbüro, öffneten den Koffer und hatten nichts zu beanstanden. Dann war der fremde Koffer an der Reihe. Ich wäre fast tot umgefallen. Sex-Spielzeug! Aufblasbare Puppen, Dildos, Handschellen und sonstiges Zubehör. Nicht zu fassen. Mir fehlten die Worte. Hinter mir hatte sich schon eine Schlange von Leuten gebildet, die darauf warteten, dass ihre Koffer inspiziert wurden. Die Beamten kramten in aller Seelenruhe die Sex-Artikel hervor, und ich hörte lautes Kichern hinter mir. Ich wurde knallrot, denn scheinbar kannte mich hier jeder. Und was hätte ich sagen sollen? Dass das gar nicht mein Koffer sei?
    Mein Bandkollege hatte mich im großen Stil reingelegt. Als ich verlegen aus dem Zollausgang schlich, stand die versammelte Mannschaft da und krümmte sich vor Lachen. Die fanden das urkomisch. Das hat man nun davon, wenn man andere verarscht. Sie zahlen es dir zurück – mit Zinsen!
    Die erste August-Woche beendeten wir mit drei Gigs in Kalifornien, wobei wir um die Stadt

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