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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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DEP-Sessions.
    Nach einiger Zeit erschienen sie jedoch als Bootleg. Wie, zur Hölle, waren die an das Material gekommen? Ich fragte Glenn, aber er wusste es auch nicht. Nur bestimmte Leute konnten an die Tapes gelangt sein – entweder das Personal im Studio oder Freunde von mir, Dave Holland oder Glenn. Wir fanden das nie heraus.
    Anfang 2004 arbeitete mein Gitarrentechniker Mike Clement in meinem Heimstudio, um unzählige Cassetten mit Riffs auf CDs zu brennen. Dazwischen fand er einige Tracks der DEP-Sessions und fragte mich: „Warum bringst du die nicht raus? Es sind tolle Songs.“
    Die Tracks von den Bootlegs waren übel abgemischt, was mich besonders aufregte, und so telefonierte ich mit Ralph Baker : „Wir müssen was aus den Aufnahmen machen. Vielleicht sollte man das Album vernünftig abmischen und selbst veröffentlichen? Damit würden wir auch der Bootleg-Mafia eins auswischen.“
    Wir mixten die Songs, und ich spielte einige Gitarrenspuren ein. Darüber hinaus veränderten wir wenige Parts. Ja, und ich ließ einen Drummer alle Takes neu aufnehmen, da Dave Holland in der Zwischenzeit wegen sexueller Belästigung von Kindern inhaftiert worden war. Ich war unglaublich schockiert, als ich die Nachrichten eines Morgens hörte: „Dave Holland von Judas Priest …“
    Das hat mich umgehauen, denn ich hätte ihm so was nie zugetraut. Ich hatte mir nicht das Geringste dabei gedacht, als Dave bei den DEP-Sessions eines Tages einen kleinen Jungen mitgebracht hatte. Er hatte gemeint: „Das hier ist XY. Ich gebe ihm Schlagzeugunterricht.“
    Wir begrüßten ihn freundlich, und das war’s auch schon.
    Er war ungefähr zwölf Jahre alt, vielleicht ein wenig älter. Als ich die Nachricht hörte, ging mir ein Licht auf. Dave musste acht Jahre absitzen. In dieser Situation wäre es mehr als ungünstig gewesen, ein Album mit ihm auf den Markt zu bringen. So engagierte ich Jimmy Copley , einen guten Schlagzeuger, den ich von Paul Rodgers’ Solo-Alben kannte, und er nahm die Drums bei mir zu Hause auf.
    Da wir die CD ohne einen Click mitgeschnitten hatten, musste er praktisch Dave Hollands Spuren kopieren, ohne einen gewissen Freiraum für sich selbst zu haben. Es war alles ein wenig mühselig, aber Jimmy machte einen guten Job.
    Da es nur Demos werden sollten, hatten wir nicht großartig am Sound gefeilt, doch als The 1996 DEP Sessions im September 2004 erschienen, wurden sie positiv aufgenommen. Nach all den Jahren bedeutete das den endgültigen Todesstoß für die verdammten Bootlegs.

74: Getrennt zusammenleben
    Ich lernte meine dritte Frau Valery während der Aufnahmen von Eternal Idol in London kennen. Eines Abends besuchte ich den Club Tramp, wo mir Val zum ersten Mal begegnete. Sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Model und Tänzerin. Val trat in einer Varieté-ähnlichen Show auf, in der ein Team von zehn Frauen und einem Typen tanzten und sangen. Als Model ließ sie sich für eine Gesichts- und Handcreme ablichten.
    Wir tauschten Telefonnummern aus, sie rief mich an, und ab dem Zeitpunkt sahen wir uns regelmäßig. Zuerst wollte ich mich nicht auf eine neue Beziehung einlassen, da ich viel zu viel mit Drogen am Hut hatte, doch es entwickelte sich einfach so. Nach sechs Jahren Partnerschaft heirateten wir schließlich.
    Die Hochzeit ging verdammt schnell über die Bühne. Ich versuchte sie zu verheimlichen, doch Phil Banfield erfuhr davon und bot sich als Trauzeuge an. Wir heirateten klammheimlich auf dem Standesamt, wobei ich Phil seinen Wunsch erfüllte. Als wir zu Hause ankamen, standen plötzlich meine ganzen Freunde in der Wohnung. Hey, das sollte doch ein Geheimnis bleiben!
    Hinter meinem Rücken hatte Phil eine Überraschungsparty organisiert. Es war ein wunderschöner Abend.
    Wir waren zwölf Jahre lang zusammen. Val half mir dabei, von den Drogen loszukommen, da sie das Zeug hasste. Ich schulde ihr sehr viel dafür. Für mich war Alkohol nie ein großes Problem, doch ich zog mir verdammt viel Koks und Speed rein. Ich durchlebte eine Phase, die ich eigentlich gar nicht wahrnahm. Es wurde immer schlimmer, aber ich konnte das nicht erkennen. Ich fühlte mich ständig aufgekratzt und gereizt, stritt mich oft und merkte nicht, dass sich meine Persönlichkeit schrittweise veränderte.
    Nachdem wir geheiratet hatten, duldete Valery meinen Drogenkonsum nicht mehr. Bei jeder Line gab es einen höllischen Ärger. Sie bekam es jedes Mal mit, wenn ich etwas sniefte. Ich ging kurz ins Studio, um mir in

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