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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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mir diese Fassung nie anhören konnte.
    Es war schon ein lustiger Tag. Eddie fragte: „Ich würde gerne einen ausgeben. Kann man hier irgendwo Bier kaufen?“
    Da ich noch hinters Lenkrad musste, durfte ich nichts trinken, aber wir besorgten eine Kiste. Als wir nach Birmingham zurückfuhren, konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten. Es war klasse, ihn wieder gesehen zu haben und ungezwungen mit ihm zu jammen. Plötzlich spürten alle wieder die alte Leidenschaft für Musik.
    Das Album kam Anfang 1994 in die Läden. In den Linernotes bedankte ich mich bei „allen vom Modesto County Jail für die zuvorkommende Behandlung und die Einsicht, dass es keinen schöneren Ort auf der Welt gibt, als das eigene Zuhause“.
    Cross Purposes verkaufte sich anständig, wenn auch nicht überragend. Endlich kümmerte sich I.R.S. um die Promotion und schaltete Werbespots auf MTV. Zuversichtlich startete Black Sabbath eine weitere Welttournee.
    In den USA waren Motörhead unsere Vorgruppe. Ihr Sänger und Bassist Lemmy ist ja wirklich ein Typ für sich.
    Natürlich stand auf ihrer Liste, was sie in der Garderobe benötigten, nichts Nahrhaftes, sondern ausschließlich Alk. Wenn man an ihrer Garderobe vorbeiging, waren tatsächlich keine Lebensmittel zu sehen – nur Wein, Jack Daniel’s und Bier, so weit das Auge reichte. Motörhead verkörpern den Rock’n’Roll wie keine andere Band. Doch sie lassen sich nicht klein kriegen. Ich werde nie ihren Gitarristen Phil Campbell vergessen. Er stand an der Bühnenseite und musste sich übergeben. Eine Minute später spielte er, als wäre nichts gewesen. Das ist doch ultrahart – wie schaffen die das nur? Wie kann man das aushalten? Ihre Körper müssen unzerstörbar sein.
    Wenn Lemmy doch eines Tages sterben sollte, wird es wahrscheinlich auf der Bühne sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sein Lebensende in einem Altersheim verbringt. Meist verzieht er sich nach dem Gig in den Tourbus und erscheint am nächsten Tag in exakt den gleichen Klamotten, die er dann auch noch beim Auftritt trägt. Motörhead sind die wahren Rock’n’Roll-Gypsies.
    Ich hörte eine witzige Geschichte über Lemmy. Vor einem Konzert überprüfte er den Bass-Sound und fragte den Monitormischer: „Hörst du diesen schrecklichen Monitor-Sound nicht?“
    Der Kerl antwortete: „Nein!“
    Und Lemmy meinte ironisch: „Ich auch nicht! Mach mich lauter.“
    Auf der letzten Tour mit Dio spielten wir ein gemeinsames Konzert. Lemmy kam auf mich zu und fragte, ob ich die Tournee genießen würde.
    „Oh ja, es läuft klasse. Ich finde es toll, dass wir uns schon so lange kennen und ungefähr zum gleichen Jahrgang gehören.“
    Und er antwortete beiläufig: „Ja, und wir kennen viele, die schon gestorben sind!“
    Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Meine Güte, das stimmte!
    Tony Martin hatte zwar eine faszinierende Stimme, aber wir mussten ihn häufig auf die schwache Performance hinweisen. Ich fand seine Bühnenshow doch etwas amateurhaft. Ihm gelang quasi über Nacht der Sprung aus kleinen Läden in Birmingham auf die großen Bühnen der ganzen Welt. Tony hatte sicherlich eine schwierige Rolle als Frontmann übernommen, bedenkt man die Qualität seiner Vorgänger Ozzy und Ronnie. Das Ganze stieg ihm zu Kopf, ähnlich wie Ray Gillen , der auch bei uns gesungen hatte. Sein Ego blähte sich auf. Bei einem Konzert in Europa schleppte Tony einen Videorekorder mit sich herum und zeigte den Leuten an der Hotelbar den Auftritt: „Seht mal, das da oben bin ich!“
    Sehr unprofessionell – so was macht man nicht. Albert Chapman, der ihn damals managte, war stinksauer: „Pack den scheiß Rekorder weg!“
    Und dann legte er sich noch einen neuen Namen zu und nannte sich Tony „Cat“ Martin . Und woher, bitteschön, kam das „Cat“? Viele seiner Aktionen wirkten auf mich überzogen.
    Bei einem Konzert der Cross Purposes -Tour in den USA zeigten sich seine mangelnde Bühnenpräsenz und die nicht vorhandenen Starqualitäten mehr als deutlich. Mitten in der Show entschied er sich, durch den Graben zwischen der Bühne und den Absperrungen zu laufen. Er sprang von der Bühne und begann seinen Sprint. Dann packte ihn einer der Ordner und warf ihn über die Metallgitter, im Glauben, er wäre ein Fan.
    „Aber ich bin doch der Sänger!“
    „Ja, ja, ich auch.“
    So was wäre Ozzy oder Ronnie nie passiert. Doch über seine großartige Stimme konnte sich niemand beschweren. Er machte weiter, erledigte den

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