Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
Vom Netzwerk:
genug, damit sie sich einen Ersatz suchen konnten, was ihnen aber nicht gelang. Somit standen Drain STH vor dem Aus. Wahrscheinlich schieben sie mir noch immer die Schuld daran in die Schuhe.
    Maria und ich heirateten erst 2002. Meine vorherigen Hochzeiten hatten am 2., 3. und 6. November stattgefunden. Dieser Monat war jetzt tabu für mich. Ich sagte zu Maria: „Wir werden auf gar keinen Fall im November heiraten. Denk bloß nicht dran!“
    Im August – es war also ein großer Sicherheitsabstand zum November – waren wir auf US-Tour. Während einer Pause in Los Angeles organisierte mein Büro eine Standesbeamtin, die uns im Hotel traute. Wir heirateten am 19. August im Sunset Marquis. Ich erzählte das niemandem, nicht mal der Band. Als Trauzeugen lud ich Eddie ein, einen meiner Angestellten. Wir verzichteten auf den ganzen Schnickschnack und verbrachten den Tag in Ruhe und Harmonie.
    Es war die beste Entscheidung meines Lebens.

76: Wiedervereinigung
    Wir wollten nicht mehr mit Mike Bordin spielen, sondern bei der nächsten Tour wieder Bill auf dem Schlagzeughocker sehen. Ozzy, Geezer und ich hatten die Bewährungsprobe schon bestanden. Natürlich hatten wir uns vor den ersten Gigs gefragt, ob es überhaupt funktionierte und ob genügend Interesse bestünde. Wir kamen gut miteinander aus, die Shows liefen großartig und von allen Seiten erreichten uns positive Resonanzen. Es war nur logisch, bei der nächsten Tour mit der Erstbesetzung aufzutreten.
    Doch vorher mussten wir uns auf die Bedingungen einigen, damit nicht schon wieder Streitigkeiten ausbrachen – nicht in der Band selbst, sondern zwischen unseren Managements. Jeder Musiker wurde von einem eigenen Manager vertreten, und das hätte nur in einem heillosen Chaos geendet. So entschieden wir uns, den Job einer einzigen Person exklusiv zu übertragen. Da Sharon schon das Ozzfest organisiert hatte, sollte sie auch die Wiedervereinigung managen.
    Wir probten mit Bill und stellten ein Programm zusammen, spielten einige Gigs und traten am 5. Dezember 1997 im NEC auf, um das Reunion -Live-Album mitzuschneiden. Wie sich herausstellte, spielte die Band dort viel zu früh. Wir hätten zuvor viel öfter auftreten müssen. Da standen wir nun und nahmen zwei Konzerte im NEC auf. Black Sabbath waren zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht routiniert genug. Wir spielten die Songs ohne Schnörkel, ohne ein gutes Solo und ohne geschickte Dynamikbögen. Wären alle lockerer gewesen, hätte das gesamte Programm wesentlich professioneller geklungen.
    Mit den Tonbändern im Hinterkopf wurden die Gigs zu einer nervenaufreibenden Tortur. Man denkt ständig daran, dass dieser Ton oder dieses Riff für alle Ewigkeit festgehalten wird, dass die Musik noch von Generationen gehört wird. Dazu war es noch ein Heimspiel, was jeden extrem nervös machte, denn alle Freunde schauten vorbei. Brian May , Cozy Powell und Neil Murray standen vor der Bühne. Ich bin sogar mit den dreien nach der Show noch in ein China-Restaurant gegangen.
    Trotz aller Anspannung waren wir glücklich, mit der Originalbesetzung aufzutreten. Es lief besser als erwartet, und wenn ich ehrlich bin, fand ich das Konzert großartig.
    In den USA mischte ich das Live-Album mit Bob Marlette in den A&M-Studios in Hollywood. Unerwartet tauchten die Typen von der Plattenfirma auf und fragten: „Warum komponierst du nicht zwei neue Tracks für das Album?“
    „Äh … klar. Jetzt?“
    „Jetzt!“
    „Oh? Sollen Bob und ich das machen?“
    Es war ja kein anderer da.
    „Nein, wir versuchen so schnell wie möglich Ozzy anzukarren.“
    Einen Song mitten beim Abmischen zu schreiben, ist sicherlich nicht die allerbeste Idee. Wenn ich mich auf einen Gesamtsound konzentriere und immer wieder Mix-Verhältnisse checke, fällt mir die Umstellung auf das Songwriting unglaublich schwer. Wenn man auf sich allein gestellt ist und von Ozzy nur spärlich unterstützt wird – ja, dann hat man eine höllische Aufgabe vor sich. Da ich in der letzten Zeit an keinen konkreten Stücken gearbeitet hatte, musste ich mir etwas aus dem Stehgreif einfallen lassen. Gut, dass ich meine Gitarre mitgenommen hatte.
    Und schon ging’s los.
    Bob Marlette programmierte Drum-Rhythmen, zu denen ich Riffs spielte. So entstand „Psycho Man“. Ich spielte ein Riff, er verfeinerte die Programmierung, und so näherten wir uns langsam dem Endresultat an. Dann erschien endlich Ozzy. Und verschwand sofort wieder. Dann tauchte er wieder auf, setzte sich in den

Weitere Kostenlose Bücher