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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Veranstalter hatten Cliff Richard , die Beach Boys , Tom Jones , Shirley Bassey und sogar Paul McCartney eingeladen. Aber Ozzy und ich – das würde doch niemand vermuten! Das war eine Riesenüberraschung.
    Sie fragten uns, ob Phil Collins bei uns trommeln dürfte, was wir für eine phantastische Idee hielten. Und Pino Palladino von The Who , ein liebenswerter Kollege, war als Bassist eingeplant. Im Proberaum begannen wir mit „Paranoid“. Ozzy drehte sich um und warf Phil Collins einen merkwürdigen Blick zu. Da ich Ozzy schon so lange kannte, dachte ich mir nichts mehr dabei. Doch Phil kannte ihn nicht. Nach einer Weile verließ Ozzy die Probe, und ich übte den Song mit den beiden weiter. Phil fragte mich: „Was ist denn mit Ozzy los? Habe ich was falsch gespielt?“
    „Nein, das war alles in Ordnung.“
    „Aber er hat mich so mies angeguckt.“
    „Das hat er wahrscheinlich gar nicht gemerkt – das ist völlig normal bei ihm.“
    „Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Sagt mir bloß, wenn ich etwas nicht so gut spiele.“
    „Du hast das wirklich gut gemacht.“
    Am nächsten Tag ging es zum Soundcheck in den Buckingham Palace, der Fort Knox glich, was ja aus Sicherheitsgründen auch zu verstehen ist. Wir machten den Soundcheck auf der Bühne, die neben dem Palast stand. Plötzlich mussten wir abbrechen, weil in einem der Zimmer ein Feuer ausgebrochen war. Da hier kistenweise Feuerwerkskörper lagerten, befürchtete die Wachmannschaft, dass alles in die Luft fliegen könnte, und schaute erst mal nach dem Rechten.
    Brian May hatte mich einen Tag zuvor angerufen und gefragt, ob ich mit ihm und der Band auf dem Dach „God Save The Queen “ spielen wollte.
    Ich antwortete panisch: „Oh Gott, das kann ich nicht. Ich kann mir das Stück nicht innerhalb von so kurzer Zeit drauf schaffen und dann noch locker vor einem Millionenpublikum im Fernsehen spielen.“
    „Na, dann komm doch einfach so mit aufs Dach.“
    „Nein, ich bin nicht schwindelfrei. Ich kann das nicht!“
    „Dann spielst du es auf der Bühne und ich auf dem Dach.“
    „Das werde ich niemals so kurzfristig lernen.“
    Glücklicherweise ging dieser Kelch an mir vorbei. Brian war tapfer genug und zog es durch. Vor dem Konzert stand ich im Backstage-Bereich und unterhielt mich mit einigen Leuten, darunter Paul McCartney . Eigentlich alles ganz angenehm, wenn da nicht überall Verbotsschilder gewesen wären – zum Beispiel „Kein Alkohol“ oder „Fluchen untersagt“. Das jagte Ozzy die größte Angst ein, denn bei ihm vergeht kaum ein Satz ohne ein „Fuck hier“ und „Fuck dort“. Er musste also üben, stampfte durch die Garderobe und murmelte dabei: „Raise your hands, come on, raise your hands…“ Normalerweise macht er das Publikum mit deftigeren Sprüchen an: „Raise your fucking hands, you fuckers.“
    Ich glaubte nicht, dass er sich das merken könnte. Doch Ozzy zeigte sich diesmal textsicher.
    Als wir auf die Bühne mussten, war Ozzy so nervös, dass er schon bei der Ansage hochlatschte. Doch der Gig lief reibungslos ab. Anschließend unterhielt ich mich noch mit einigen Kollegen, vor allem mit Tom Jones .
    Es war ein großartiges Erlebnis.
    Nach dem Live-Programm wurden wir zu einer Audienz in den Palast gebeten. Ich stand in einem riesigen, phantastischen und prunkvollem Raum und unterhielt mich mit Phil Collins , als Tony Blair mich entdeckte: „Tony! Tony!“
    Ich war ihm niemals zuvor begegnet. Der Premierminister kam auf mich zu, als würde er mich schon seit Jahren kennen. Ich dachte, ich träume! Er schwärmte: „Ich bin ein großer Fan von Black Sabbath und besitze alle frühen Alben.“
    Und dann stellte er mich noch seiner Frau vor. Während wir angeregt plauderten, sah ich Ozzy aus dem Augenwinkel. Er fragte mich was und ich antwortete: „Oz, begrüß doch Tony Blair .“
    Er stotterte: „Oh, äh … hello.“
    Das war’s! Tony Blair reichte ihm die Hand und … nichts! Ozzy hatte ihn nicht erkannt und war wieder gegangen. Ich entschuldigte mich: „Bitte denken Sie sich nichts dabei. Er ist immer so.“
    Mir fiel in dem Moment nichts Besseres ein, doch Tony Blair reagierte cool: „Kein Problem.“
    Plötzlich sah ich wie Prinz Charles auf Ozzy zuging. Ich dachte nur noch: Mein Gott, Ozzy wird keinen Satz ohne ein Fuck rausbringen. Es wurde zunehmend bizarrer. Ich begegnete der Queen , Prinz Charles, Prinzessin Anne, eigentlich der ganzen Gang, aber sie gaben sich alle sehr nett. Wenn man die königlichen

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