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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Hoheiten im Fernsehen sieht, wirken sie erhaben und ernst, doch an diesem Abend erlebte ich ihre bodenständige Seite, was mich sehr erstaunte. Mit der Queen habe ich mich allerdings nicht unterhalten. Sie schritt an den Leuten vorbei, warf ihnen ein Lächeln zu und nickte huldvoll. Worte wurden kaum gewechselt. Doch die beiden jungen Prinzen William und Harry traten an mich heran: „Warum habt ihr nicht ,Black Sabbath‘ gespielt?“
    Ich antwortete leise: „Ich glaube nicht, dass der Song hier so gut angekommen wäre.“
    Wie ich schon erwähnte – es war ein toller Abend. Ursprünglich war nur eine Audienz von 15 Minuten geplant, doch ich hielt mich dort fast eine Stunde lang auf und gehörte zu den ersten, die den Palast verließen. Maria und ich kehrten in unser Hotel zurück, dem noblen Lanesborough, von dem aus man die Rückseite von Buckingham Palace sehen kann. Wir gingen sofort ins Bett, doch nach zweieinhalb Stunden riss uns ein Feueralarm aus dem Schlaf. „Bitte verlassen Sie Ihre Zimmer so schnell wie möglich. Bitte verlassen Sie Ihre Zimmer.“
    Wir warfen uns schnell etwas über und eilten auf den Flur. Und was sah ich da? Die Feuerwehrleute stürmten Ozzys Zimmer.
    Jemand hatte den Alarm ausgelöst, und sie dachten, das Feuer wäre in seinem Zimmer ausgebrochen. Doch Ozzy war es nicht, denn er lag mit Sharon im Bett. Als die Feuerwehr in das Zimmer polterte, hätte er fast einen Herzinfarkt gekriegt.
    Wegen des ganzen Tumults wurde das Hotel evakuiert und wir mussten draußen warten. Das war doch alles nicht zu glauben: Zwei Mal Feueralarm – nachmittags im Buckingham Palace und jetzt im Hotel. Das fand nicht nur ich merkwürdig – das müssen die Osbournes gewesen sein!

82: Ohne Rob geht gar nichts
    Am 9. Dezember riefen mich Reporter diverser Fernsehsender an und fragten, ob ich zu einem Interview bezüglich Ozzys Unfall bereit wäre. Ich wusste nicht, was los war, erfuhr aber schnell, dass er mit seinem Quad einen Unfall gebaut und sich neben dem Schlüsselbein noch einige andere Knochen gebrochen hatte. Er verbrachte einige Tage im Krankenhaus, wo sie ihm das Schlüsselbein und die Schulter nagelten. Ozzy hatte verdammt viel Glück gehabt, denn er hätte bei dem Crash auch sterben können.
    Ich telefonierte mit ihm, weil man einen Freund in so einer Lage natürlich nicht im Stich lässt, und Sharon berichtete mir regelmäßig von seiner Genesung. Mal abgesehen von seinem Beinahetod ging es Ozzy prächtig. Er hatte gerade den alten Sabbath-Song „Changes“ als Duett mit seiner Tochter Kelly veröffentlicht. Ich wusste nichts davon und war ziemlich erstaunt, fand die Version aber klasse. Nach dem Unfall stieg sie sofort auf Platz eins.
    Ozzy brauchte einige Zeit, um wieder zu genesen, doch im Juni konnte er wieder mit Black Sabbath als Headliner beim Ozzfest auftreten. Die Tour startete in Hartford, Connecticut. Während wir „War Pigs“ spielten, wurde auf der Leinwand hinter uns ein Film projiziert, der George Bush mit einer Clownsnase neben Adolf Hitler zeigte. Niemand hatte uns zuvor darüber informiert, was ich problematisch fand. Manchmal stellten die Veranstalter uns ihre Ideen so spät vor, dass man sie gar nicht mehr abblasen konnte, ohne den reibungslosen Ablauf der Tour zu gefährden. Die Sache mit Hitler löste negative Reaktionen aus, doch das waren Black Sabbath ja gewohnt.
    Bei der Tour begleiteten uns Judas Priest . Gegen Ende der Konzertreise musste Rob Halford für Ozzy einspringen. Es war am Nachmittag der Show in Camden, New Jersey, als mich der Tour- und der Produktionsmanager aufsuchten: „Wir haben ein Problem.“
    Was kommt denn jetzt schon wieder auf mich zu?
    „ Ozzy kann heute Abend nicht auftreten.“
    „Aha…“
    „Was hältst du davon, wenn ein anderer Sänger mit euch auf die Bühne geht, zum Beispiel Rob Halford ?“
    „Hat ihn schon jemand gefragt? Hätte er Interesse daran?“
    „Nein, wir wollten erst deine Meinung hören.“
    „Wenn die Kids spätestens vor Einlass wissen, dass Ozzy heute nicht auftritt und das Rob seinen Job übernimmt, ist das in Ordnung. Wir sind bereit.“
    Rob lernte seinen Part auf die Schnelle in unserem Bus. Er hatte das Programm schon unzählige Male gesehen, und schaute sich zusätzlich die DVD an, um die Stellen zu verinnerlichen, bei denen er weniger sicher war.
    Kurz vor dem Gig fragte ich den Tourmanager: „Ihr habt das den Kids doch gesagt, oder?“
    „Nein, kein Sterbenswörtchen.“
    „Du willst mich wohl

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